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1690 - Kollektiv der Sieben

Titel: 1690 - Kollektiv der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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..." Taloturs Stimme klang gebrochen, fast schluchzend. Der Mann war seinem Job nicht gewachsen, seine Nerven reichten dafür nicht aus. „Tekener, ich bitte dich -hol uns hier heraus. Gib ihnen, was sie wollen. Dann wollen sie uns freilassen, das haben sie versprochen."
    Tekener ließ ein trockenes Lachen hören, daß Michaels Nackenhaare sich aufstellten. Michael Rhodan wollte schon eingreifen, bevor Tekener aus dieser Angelegenheit einen Todespoker für Dutzende von Galaktikern machen konnte, aber dann erinnerte er sich, daß er Tekener besser kannte als andere. Wie zynisch und kaltschnäuzig sich der Smiler in gewisser Gesellschaft auch geben mochte, seine moralische und ethische Integrität stand für ihn außer Zweifel. „Und du glaubst diesen Geschöpfen, ausgerechnet du?" Talotur machte eine kurze Pause. „Sie lügen jedenfalls nicht so dreist wie ein Terraner", stieß er dann hervor. „Ich sag's noch einmal - du hast keine Chance, Tekener. Du mußt unbedingt die beiden Spindelwesen freigeben, nur so kannst du das Leben deiner Leute retten."
    „Und eures ...", murmelte Tekener.
    Michaels Space-Jet war inzwischen bei der 150-Meter-Kugelzelle angekommen. Er suchte nach einer Schleuse, um anlegen und einsteigen zu können.
    Gelber Lichtschein verriet, wo noch jene Schleuse offenstand, die das Beiboot hinab nach Akkartil entlassen hatte. Michael zögerte und flog weiter. Er traute der Einladung nicht.
    Es war ein verrücktes, aberwitziges Spiel.
    Bluff gegen Drohung, Tricks gegen Pfiffigkeit - unablässig ging es hin und her. Die Einsätze wurden höher und höher, zunächst ein Leben, dann zehn, nun Dutzende.
    Noch war es ein Spiel, eine Auseinandersetzung der Theorie, des Geistes. Noch war niemand gestorben, hatte niemand getötet. Es wurde nur damit gedroht, mal als Tat, mal als Opfer.
    Ein Vorspiel zur eigentlichen Auseinandersetzung.
    Die Duellanten ließen die Klingen im Sonnenschein blitzen, zeigten und erprobten die Beweglichkeit des Handgelenks. Imponiergehabe, Psychospiel, Charakterschach, Testlauf für den wirklichen, blutigen, tödlichen Zweikampf. Nicht einmal der Coup des deux veuves, der zeitgleiche Stoß, der zwei Leichen und damit zwei Witwen hinterließ, blieb ausgespart.
    Und jedem war klar: Ebenso deutlich, wie dieser gegenwärtige Zweikampfmehr auf der Ebene des Geistes ausgetragen wurde, ebenso offensichtlich war, - daß er die Grenze zur tödlichen Ernsthaftigkeit sehr bald überspringen mußte. Und dann lag es nicht mehr in der Hand der Beteiligten, über Leben und Tod zu entscheiden - dann wurde entschieden, und niemand konnte mit der nötigen Präzision vorhersagen, wie die Würfel fallen würden.
    Michael Rhodan gab dem Piloten ein Zeichen. Eine Wartungsschleuse, an der normalerweise Roboter andockten, um von dort aus in die zweite Welt eines solchen Raumschiffes vorzudringen, in die Nebenwelt der Versorgungsschächte, Luftkanäle, Wartungstunnels, in der fast nur Roboter tätig waren. „Macht euch fertig, Männer!" befahl Michael leise. „Vorsichtig, wir haben genug Zeit!"
    Die Wartungsschleuse öffnete sich, und Michael Rhodan und seine Männer konnten auf die Kugelzelle überwechseln. Einer nach dem anderen schlüpfte durch die Schleuse, dann zog sich der Pilot samt der Space-Jet wieder zurück, außer Sichtweite. „Nach rechts", ordnete Michael an.
    Er hatte einen ganz bestimmten Verdacht, den er überprüfen wollte, und entsprechend handelte er. Nach zehn Minuten kam eine Abzweigung in Sicht, von der aus ein Stollen auf einem der Hauptdecks endete.
    Michael kroch voran, fand eine Öffnung und ließ sie aufschnappen. Einige Sekunden lang horchte er, aber es wurde kein Alarm ausgelöst. Auf dem erleuchteten Gang erschien kein Roboter. „Mir nach, Leute ...!"
    Michael Rhodan stieg aus dem Versorgungsschacht auf den Gang und atmete erst einmal durch. Dieser Teil des Unternehmens hatte geklappt...
    Mit Handzeichen dirigierte Michael seine Truppe weiter. Er begann zu laufen. Vielleicht wurde die Zeit langsam ein wenig knapp. Es hing davon ab, wie Tekener mit der Lage auf dem Boden fertig wurde.
    Wenigstens eine dreiviertel Stunde mußte der Smiler noch durchhalten. Wenn er die Spindelwesen so lange auf dem Boden festquatschen konnte, hatte Rhodan die Zeit, die er brauchte, um seine eigenen Pläne zu verfolgen.
    Michael reckte den rechten Arm in die Höhe. „Stehenbleiben!" rief er gedämpft. „Wir sind am Ziel."
    Die Schleuse, von der aus die Spindelwesen nach Akkartil

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