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1692 - Das Denkmal

1692 - Das Denkmal

Titel: 1692 - Das Denkmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erreicht. Er stand im Wohnraum, aber er tat nichts. Er starrte uns nur an.
    Sekunden später begann er zu sprechen. »Ihr seht, ich bin wieder frei. Unter meinen neuen Freunden gibt es mächtige Helfer, die Raniels Fluch wieder gelöst haben. Ich bin noch stärker geworden, und ich hole mir jetzt die, die damals schon meine Feinde gewesen sind.«
    »Wir warten«, sagte ich.
    »Ja, ich auch.«
    Und dann tat ich etwas, was ihn überraschte. Ich ging mit ein paar schnellen Schritten auf ihn zu. Damit hatte er wohl nicht gerechnet, denn er tat nichts.
    Nur Suko warnte mich durch seinen Schrei. Ich ließ mich nicht zurückhalten. Ich wollte ihn vernichten und ich vertraute auf die Kraft des Kreuzes. Ich war der Sohn des Lichts, er ein Wesen der Finsternis, und das sollte nicht gewinnen.
    Nach dem dritten Schritt gelangte ich in seine Aura. Plötzlich hatte ich das Gefühl, in einem besonderen elektrischen Spannungsfeld zu stehen. Ich wusste auch, dass ich diese Haltung nicht lange würde durchhalten können. Ich wollte auch nicht wie Earl Simmons enden und tat das, was ich tun musste.
    Ich rief die Formel. Nur so ließ sich die gesamte Kraft des Kreuzes mobilisieren.
    »Terra pestem teneto – salus …«
    Aus!
    Die nächsten beiden Worte wurden mir förmlich aus der Kehle gezerrt. Ich erlebte einen irrsinnigen Schwindel und wusste nicht, ob ich auf den Füßen stand oder irgendwohin geschafft wurde. Die Welt um mich herum veränderte sich. Eine gewaltige Kraft schüttelte mich durch, und ich glaubte, ferne Schreie zu hören.
    Dann war es vorbei!
    Ich spürte meine weichen Knie und hatte Mühe, weiterhin auf den Beinen zu bleiben. Ich taumelte zurück, aber das Gefühl, in einem mit Elektrizität gefüllten Käfig zu sitzen, das verschwand.
    Ein warmer Atemzug traf mich im Nacken, dann spürte ich zwei stützende Hände an meinen Schultern.
    Suko war gekommen und hatte zugegriffen.
    »Bist du okay?«
    »Ja, so halb …« Momentan erlebte ich in meinem Kopf ein leichtes Durcheinander, und deshalb war ich froh, von Suko gestützt zu werden.
    Ein Sessel bot mir die Gelegenheit, mich auszuruhen. Ich fiel hinein und wartete ab, bis die letzten Folgen dieser Stromstöße meinen Körper verlassen hatten.
    »Das war schon Glück, John«, meinte Suko, »bedanke dich bei deinem Kreuz.«
    Ich gab keine Antwort, weil ich Probleme mit dem normalen Sehen hatte und sich die Gegenstände im Raum für mich leicht verschoben hatten. Das Kreuz hielt ich noch immer fest. Als ich es mir jetzt anschaute, war ich froh darüber, dass es wieder völlig normal aussah, und ich lehnte mich erst mal zurück.
    »Er war verflixt schlau, Suko. Er kannte die Formel oder hat deren Wirkung bereits im Ansatz verspürt.«
    »Richtig. Malloch ist verschwunden, und wir haben ein Problem, denn wir wissen nicht, wohin er sich zurückgezogen hat. Ich gehe davon aus, dass er irgendwo lauert, sich neu formiert und einen nächsten Angriff starten wird.«
    »Auf uns?«
    »Das weiß ich nicht. Aber es wäre naheliegend. Jedenfalls wird er das nächste Mal vorsichtiger zu Werke gehen.«
    »Da stimme ich dir zu, John. Er hält die Fäden in den Händen und nicht Raniel. Bist du nicht enttäuscht, dass er nicht erschienen ist?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Suko. Er kann nicht überall sein.«
    »Oder er weiß nicht, dass Malloch wieder da ist.«
    »Das kann auch sein.«
    Shaos Frage unterbrach unser Gespräch. »Ist alles wieder in Ordnung? Können wir kommen?«
    »Ja.« Suko winkte ihr zu.
    Ich drehte mich um und sah, dass Shao zusammen mit Ada Wells das Wohnzimmer betrat. Beide bewegten sich noch immer sehr vorsichtig. Wenn sie die Füße aufsetzten, war kaum etwas zu hören.
    Suko ging ihnen entgegen. Er beruhigte sie und erklärte ihnen, dass es uns gelungen war, Malloch zu vertreiben.
    »Nicht mehr?«, fragte Shao.
    »Leider. Bevor John sein Kreuz aktivieren konnte, zog Malloch es vor, sich aus dem Staub zu machen.«
    »Dann werdet ihr ihn wieder treffen.«
    »Davon gehen wir aus. Und dann wissen wir, was wir zu tun haben«, erwiderte Suko überzeugt.
    Shao dachte anders darüber. »Seid ihr davon wirklich überzeugt? Ich habe eher den Eindruck, dass ihr euch etwas vormacht. Aber es ist egal, ich sehe ein, dass etwas getan werden muss, auch wegen Mrs Wells. Sie leidet sehr unter dieser Veränderung ihres Arms. Ich kann mir vorstellen, dass Malloch dies wieder zurücknehmen könnte. Man muss ihn nur dazu zwingen. Und wenn ihr das nicht allein schafft, dann

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