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1693 - Vierzehn Berserker

Titel: 1693 - Vierzehn Berserker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versandfertig gemacht. Sie zog ein Fernglas mit passivem Restlichtverstärker aus ihrer Jacke und führte es vor die Augen. Nun konnte sie die Arbeitstafel Iunoys am anderen Ende der Halle so gut lesen wie die kleinen Schriftfelder auf den Containern. Sie brauchte keine Minute, um aus den Kodierungen zu erkennen, welches der Container für die ATLANTIS war.
    Es handelte sich um ein Standardmodell mit den Abmessungen fünf mal zwei mal zwei Meter. Eine Seitenwand war aufgeklappt. Der Container war erst zur Hälfte beladen.
    Cidem wartete, bis die Roboter verschwunden waren. Dann huschte sie zu dem Container und kletterte hinein. Hinter einer fast zwei Meter hohen Kühlbox, in der sich wahrscheinlich leicht verderbliche Nahrungsmittel befanden, war noch Platz genug, um sich zu verstecken. Sie rechnete auch nicht damit, daß der Container komplett bis auf den letzten Winkel beladen werden würde.
    So war es in der Tat. Die Roboter kamen in den nächsten Stunden sechsmal und brachten Kisten, die sie aber alle weitab von ihrem Versteck aufstapelten. Schließlich hörte sie Iunoys Stimme in der Nähe. Die Freundin stellte fest, daß alles, was angefordert worden war, im Container vorhanden war.
    Ihren Deflektorschirm schaltete Cidem Kassiopeia jetzt aus, denn seine Energieemissionen hätten sie bei der Abschlußüberprüfung verraten können.
    Dann wurde der Container geschlossen. Es war stockdunkel. Die TNT-Reporterin atmete auf.
    Sie hockte sich in eine Ecke und machte es sich so bequem, wie es nur ging.
    Von Iunoys Arbeitstafel wußte sie, daß das Frachtgut gegen Mitternacht zur ATLANTIS befördert werden sollte. Sie würde sich also etwa acht Stunden gedulden müssen. Die Zeit nutzte sie, um die gespeicherten Informationen abzuhören. Dabei benutzte sie einen winzigen Ohrhörer, damit keine Geräusche nach draußen dringen konnten.
    Allmählich rundete sich ihr Bild der aktuellen Lage in der Milchstraße ab. Ihr vorher nur bruchstückhaft und mehr zufällig aufgenommenes Wissen verdichtete sich mit jeder neuen Nachricht.
    Es gab vierzehn Spindelwesen, die mit den Zahlen von Zwei bis Fünfzehn bezeichnet wurden.
    Eigentlich hätten es einundzwanzig Spindelgeschöpfe sein müssen. Und wie sie selbst gesagt hatten, fehlte ihnen der „Koordinator" - was immer man darunter zu verstehen hatte.
    Auf der Suche nach Informationen hatten die rücksichtslos vorgehenden Berserker auf Gatas, Ertrus und im Humanidrom gewütet. Da man sie für Terraner hielt, solange man nichts von ihrer Entstehungsgeschichte wußte, hatte sich die Bezeichnung „Berserker-Terraner" eingebürgert.
    Es war Atlans Verdienst, daß er die wilden Vierzehn unter Kontrolle gebracht hatte. Der Arkonide war auch der erste Galaktiker gewesen, der mit der Wahrheit über die Spindelwesen an die Öffentlichkeit getreten war: vor den Regierungsvertretern auf Arkon.
    Zeitgleich hatte Julian Tifflor im Humanidrom den Galaktischen Räten reinen Wein eingeschenkt.
    Daß die ATLANTIS inzwischen im Solsystem sein mußte, wußte Cidem Kassiopeia ohnehin.
    Aus den Nachrichten erfuhr sie, daß die Spindelgeschöpfe auf Arkon mit der Forderung an Atlan herangetreten waren, sie ins Solsystem zu bringen. Hier erhofften sie sich, die fehlenden Informationen zu bekommen. Ferner hieß es, daß sie sich nach der Zusicherung relativ friedlich und sogar kooperativ gezeigt hatten.
    In den verschiedenen Nachrichten wurden aber auch Warnungen ausgesprochen. Einige Sender hielten das Vorgehen Atlans für zu gewagt, weil er die „Berserker-Terraner" direkt ins Solsystem bringen wollte. Andere folgerten aus den Schilderungen aus Gatas und Ertrus, daß sich die vierzehn Spindelwesen nur aus taktischen Gründen umgänglich zeigten, jederzeit aber wieder ihre volle Kraft ausspielen würden. Oft war von „vierzehn lebenden Bomben" die Rede oder von den „vierzehn Unerbittlichen". Jeder Medienriese erfand neue Bezeichnungen für die Wesen.
    Eins stand jedenfalls unumstößlich fest: Die Geschöpfe aus den Spindeln waren Thema Nummer eins. Dagegen verblaßten selbst die Nachrichten über die FAMUG und alles andere. Über eine Nachricht amüsierte sich Cidem Kassiopeia besonders: Homer G. Adams hatte auf Guckys Drängen einen Planeten gekauft, auf dem der Ilt seine Artgenossen vermutet hatte.
    Der Springer-Patriarch Mordrer Keyn Haitabu hatte den Chef der Kosmischen Hanse dabei blamiert und regelrecht über den Tisch gezogen. Damit hatte er sich für ein früheres Geschäft gerächt, bei

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