Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1694 - NATHAN stirbt

Titel: 1694 - NATHAN stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Roboterheere, die es in ihrem Inneren gab. Sie schickte sie gegen die Spindelwesen in den Kampf, doch die Spindelwesen kontrollierten bereits verschiedene Sicherheitsanlagen und Abwehreinrichtungen, und wie sich zeigte, verteidigten sie sich damit gegen die angreifenden Roboter.
    NATHAN kämpfte somit gegen sich selbst. Es standen mehrere von der Syntronik kontrollierte Bereiche den von den Spindelwesen manipulierten gegenüber.
     
    *
     
    Als Homer G. Adams sein Büro im Herzen von Terrania betrat, kam ihm seine Assistentin Rivau Denhap entgegen. „NATHAN hat ein Notsignal ausgestrahlt", berichtete sie. Ihm fiel auf, daß sie ungewöhnlich blaß war. „Perry und die anderen befinden sich in höchster Gefahr."
    „Wann war das?" fragte er. Adams nahm die Nachricht gelassen entgegen. Sie überraschte ihn nicht, da sein Büro die Lage auf dem Mond minutiös verfolgte und ständig analysierte.
    Daher war er nicht über ein gewisses Maß hinaus beunruhigt. Nach wie vor war er mit allen Experten des Solsystems der Überzeugung, daß NATHAN nach allen Seiten hin perfekt abgesichert war und daß die Spindelwesen keine Möglichkeit hatten, die Gigant-Syntronik ernsthaft zu gefährden. Doch er fühlte sich auch für die Sicherheit der Aktivatorträger und des Nakken verantwortlich, und er wollte sie keinem unnötigen Risiko aussetzen. „Vor vier Minuten", erwiderte sie. „Du hattest das Gebäude bereits betreten und warst auf dem Weg hierher."
    Er verstand den Hinweis. Wenn er nicht so nah beim Büro gewesen wäre, hätte sie ihn über Interkom benachrichtigt. „Was hast du veranlaßt?"
    „Ich habe das Kommando >Speerspitze< in Alarmbereitschaft versetzt", erwiderte sie. „Ausgezeichnet", lobte der Hanse-Chef, ging zu seinem Arbeitstisch und setzte sich.
    Sekunden später stand er mit dem verantwortlichen Offizier des Kommandos in Verbindung.
    Florett Mayinger war eine junge Terranerin, die sich bereits bei mehreren Einsätzen bewährt hatte. Ihr schmales Gesicht täuschte über ihren wahren Charakter hinweg. Sie war hübsch und schien sehr weich und nachgiebig zu sein. Doch Homer G. Adams wußte, daß sie überaus hart sein konnte und über ein ungewöhnliches Durchsetzungsvermögen verfügte. „Die >Aktion Speerspitze< beginnt", sagte er. „Perry und die anderen sind eingeschlossen.
    Sie befinden sich wie bekannt im Einflußbereich von NATHAN und können diesen nicht verlassen.
    Holt sie heraus."
    „Notfalls mit allen Mitteln?"
    „Notfalls mit allen Mitteln!"
    „In spätestens einer Stunde ist die Aktion beendet", versprach die junge Frau.
     
    *
     
    Marit Sallek blickte sich fassungslos um. „In so einem Raum soll ich reisen?" empörte sie sich. „Für was hältst du mich?"
    Sie befand sich in einem Lagerraum, der mit Kisten und Kästen bis unter die Decke gefüllt war. Zwischen Maschinen, Ersatzteilen und Ausrüstungsgütern, Lebensmitteln und einigen Käfigen mit exotischen Tieren war gerade noch Platz für einen Stuhl. Diesen hatte ihr der Offizier angeboten.
    Die Mutter von Ellen Sallek hatte es wider Erwarten geschafft, Luna zu verlassen. Ein alter Mann war gestorben, und sie hatte seine Transmitterpassage nach Olymp erhalten. Danach war sie sofort aufgebrochen. Doch auf Olymp wollte sie nicht bleiben. Deshalb war sie an Bord des Transporters gegangen, denn dieser bot ihr die einzige Möglichkeit, die Reise fortzusetzen. Mit einer Fähre war sie in den Orbit von Olymp und an Bord gebracht worden. „Setz dich hin und halte den Mund", erwiderte der Offizier, ein grobschlächtiger Mann. Als er sie am Arm packte und auf den Stuhl drückte, hatte sie das Gefühl, in einen Schraubstock geraten zu sein. „Ich bin eine Dame!" rief sie entsetzt. „So reise ich nicht."
    „Das interessiert mich nicht", entgegnete er. „NATHAN bringt nur noch 83 Prozent seiner normalen Leistung. Es heißt, daß die Spindelwesen ihn stark beeinträchtigen."
    „Ja - und? Was geht das mich an?" Vergeblich versuchte sie aufzustehen. Seine Hand lag auf ihrer Schulter und drückte sie auf den Stuhl hinab. „Dies ist ein Frachter. Er ist an das syntronische Netz NATHANS angeschlossen. Außer dem Commander, mir und dir ist niemand an Bord, und wenn NATHAN uns nicht das richtige Programm übermittelt, werden wir Olymp so bald nicht verlassen."
    „Ich will zurück nach Olymp."
    „Das geht nicht. Die Fähre funktioniert nicht. NATHAN kontrolliert sie nicht mehr, und deshalb hat sie ihren Betrieb eingestellt. Hier läuft alles

Weitere Kostenlose Bücher