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1694 - NATHAN stirbt

Titel: 1694 - NATHAN stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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draußen das reine Chaos!"
    Sie alle wußten, daß er recht hatte, und sie hätten gern etwas getan, um dem Chaos entgegenzuwirken, doch ihnen waren die Hände gebunden. Sie konnten nichts tun.
    Wieder erschütterte eine Explosion den Raum, und dann begann die Wand direkt neben den Monitoren zu glühen. Das Material der Wandverkleidung warf sich zu Blasen auf. „Es ist soweit!" rief Rhodan. „Wir müssen raus auf den Gang. Gleich ist hier der Teufel los."
    Wie um seine Worte zu bestätigen, platzte die Wand auf. Ein kopfgroßes Stück des Materials flog krachend heraus, und glutflüssige Tropfen der unter dem Beschuß sich auflösenden Wandverkleidung spritzten durch den Raum.
    Die vier Männer und der Nakk flüchteten durch die Tür auf den Gang hinaus, der von den Spuren des Robotkampfes gezeichnet war. „Wir müssen uns zurückziehen", sagte Rhodan mit nervös klingender Stimme zu einem Roboter.
    Sie konnten sich nur innerhalb des Bereichs von NATHAN bewegen, verlassen konnten sie ihn nicht. Sie konnten jedoch hoffen, daß der Roboter sie in einen Sektor führte, in dem sie vor den angreifenden Kräften der Spindelwesen sicher waren. „Ich hoffe, du kannst uns einen Weg zeigen", sagte Michael Rhodan
     
    7.
     
    Mandy Kunnar fand den Schalter, von dem Rhodan gesprochen hatte. Er war unter einer dünnen Folie versteckt. Nachdem sie die Folie abgerissen hatte, ließ sich auch die Tür öffnen.
    Wütend stürmte die Koordinatorin in die sich anschließenden Büros, um ihren Zorn an ihren Mitarbeitern auszulassen, die es versäumt hatten, ihr zu helfen. Doch die Büros waren leer.
    Sie war allein im Hauptverwaltungsbereich des Mondes!
    Die Koordinatorin ließ die Schultern hängen. Sie kam sich richtig verloren vor. Die Verantwortung für die Menschen auf dem Mond lastete auf ihr, doch sie konnte sie nicht tragen, wenn sie keine Mitarbeiter hatte.
    Die Frau ging zu einer Syntronik und schaltete sie ein, doch auf dem Monitor erschien lediglich der Hinweis, daß sie sich im externen Bereich der Syntronik befand. Das bedeutete, daß ihre Befehle nicht befolgt werden konnten, weil die Verbindung zu NATHAN fehlte.
    Enttäuscht schleuderte die junge Frau einige Papiere vom Tisch, eilte zu anderen Syntroniken und schaltete sie ebenfalls ein, obwohl sie sich sagte, daß sie auch damit keinen Erfolg haben würde. Wenn ein Gerät nicht funktionierte, arbeiteten die anderen auch nicht.
    Sie verließ die Hauptverwaltung und trat auf einen breiten Boulevard hinaus, der durch eines der schönsten und aufwendigsten Einkaufszentren des Mondes führte. Sie erwartete, hier viele Menschen zu sehen. Noch nie hatte sie den Boulevard leer gesehen. An diesem Tag hielt sich niemand darauf auf. Lediglich ein Hund streunte herum.
    Langsam schritt Mandy Kunnar an den Fensterfronten der Geschäfte entlang, die für eine exklusive und anspruchsvolle Kundschaft eingerichtet worden waren, die Abwechslung suchte und keine Lust verspürte, ihren Bedarf nur mit Hilfe syntronischer Bestellungen zu befriedigen. Sie kam sich vor wie in einer Geisterstadt, die plötzlich und unvorbereitet verlassen worden war. Die meisten Geschäfte waren sogar offen. Waren lagen herum, wie sie von den Kunden begutachtet, aber nicht mitgenommen worden waren. Vereinzelt lagen Waren und Einkaufstaschen auf dem Boden.
    Als die Koordinatorin einen Antigravschacht erreichte, vernahm sie Stimmen. Sie schwebte nach oben bis in eine Schalterhalle. Als sie eine gläserne Schleuse passiert hatte, brach der Lärm mit infernalischer Wucht auf sie herein. Hunderte von Männern, Frauen und Kinder drängten sich in der Halle zusammen und versuchten, durch die Schleusen zu den sich anschließenden Hangars zu gelangen. Auf großen Monitoren war zu sehen, daß sich nicht weniger Menschen in den Hangars befanden und in wilder Panik um den Zugang zu einigen Space-Jets kämpften, obwohl große Leuchtschriften anzeigten, daß die kleinen Raumer längst überfüllt waren. Roboter drängten die Menge zurück, damit die Space-Jets genügend Freiraum für einen Start erhielten, aber immer wieder durchbrachen Menschen die Kette und rannten zu den Klein-Raumern hinüber. Die Roboter waren heillos überfordert. „Was ist los?" herrschte Mandy Kunnar einen Mann an, der in ihrer Nähe stand. „Habt ihr alle den Verstand verloren?"
    „Es sind die letzten Raumschiffe, die es in diesem Teil von Luna gibt", antwortete er. „Es heißt, daß es in anderen Bereichen noch welche gibt, aber die

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