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1694 - NATHAN stirbt

Titel: 1694 - NATHAN stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    In einem Antigravschacht glitt er nach unten, um durch das ausgedehnte Tunnelsystem unter New York zu seiner Redaktion zu eilen; dabei erfüllte ihn allein die Sorge, daß er zu spät kommen könnte. Andere Journalisten hatten einen Vorsprung gewonnen, den er schnellstens wettmachen mußte.
    An Ellen Sallek und das Schicksal, das sie möglicherweise erlitten hatte, verschwendete er keinen einzigen Gedanken mehr.
    Als er nur noch wenige hundert Meter von der Redaktion entfernt war, setzte das Antigravsystem aus, das ihn bisher durch die Tunnel getragen hatte. Plötzlich sackte Burckley einige Zentimeter ab, und seine Füße berührten den Boden. Da er nicht darauf vorbereitet war, bewegte er die Füße nicht, und er stürzte - mit vielen anderen Passanten - zu Boden. Burckley geriet kurz in Panik.
    Im nächsten Moment herrschte ein hilfloses Durcheinander in den Tunneln. Die meisten Männer, Frauen und Kinder waren hingefallen. Sie standen wieder auf, blieben jedoch auf der Stelle stehen und warteten darauf, daß irgend etwas geschehen würde. Kaum jemand schien sich vorstellen zu können, daß die Anlage für eine längere Zeit ausfiel.
    Jon-Jon Burckley schob sich wortlos an den anderen vorbei. Einige Männer und Frauen beschimpften ihn, weil sie sein Verhalten als rücksichtslos ansahen, doch er kümmerte sich nicht um sie. Erst als sich ihm ein Hüne in den Weg stellte, blieb der Journalist stehen. „Du wirst genauso geduldig sein wie wir alle, mein Freund", sagte der andere drohend. Er überragte Burckley um wenigstens einen halben Meter, und seine Fäuste waren wie Dampfhämmer. „Warte gefälligst, bis es weitergeht."
    „Du scheinst nicht zu begreifen", versetzte der Journalist. Er war gereizt und verärgert, weil er aufgehalten wurde. „NATHAN ist ausgefallen, er befindet sich in der Hand unserer Feinde.
    Du kannst hier tagelang warten, aber es wird nichts geschehen. Die Anlage schaltet sich nicht wieder ein, weil NATHAN sie nicht mehr steuern kann. Sieh lieber zu, daß du rauskommst aus dem Tunnel. Es könnte nämlich sein, daß hier bald Wasser einbricht und alles absäuft!"
    Damit schob er sich an dem Hünen vorbei, der ihn sprachlos anstarrte, und eilte weiter. Dabei dachte er über die Worte nach, die ihm herausgeplatzt waren, und er begriff, daß es seine ureigensten Ängste gewesen waren, die ihn diese Worte hatten finden lassen. Es war in der Tat so, daß die unkontrolliert tobenden Elemente in die Tunnelsysteme einbrechen konnten.
    Das Wasser brandete bereits über die Ufer. Wenn es die Eingänge der Tunnel erreichte, konnte das zu einer Katastrophe führen.
    Burckley meinte bereits, das Gurgeln des Wassers hören zu können. Rücksichtslos drängte er sich durch die Menge, bis zu einem der Eingänge. Er wollte lieber draußen durch Regen und Sturm laufen als hier unten in einem der Tunnel ertrinken
     
    6.
     
    Kaum hatte Ellen Sallek das Empfangsteil des Transmitters verlassen, als sie einen gewaltigen Stoß in den Rücken erhielt und mehrere Meter weit durch die Luft flog. Vor Schreck und Schmerz schrie sie auf, kugelte sich dann aber instinktiv zusammen, prallte auf die Schulter und rollte sich ab, so daß sie sich beim Sturz nicht verletzte.
    Unmittelbar neben ihr fiel krachend ein meterlanger Container auf den Boden. Er war so schwer, daß er mehrere Zentimeter tief einsank. Die junge Frau sah es, und in heller Panik sprang sie auf, um sich weiter vom Transmitter zu entfernen und damit in Sicherheit zu bringen.
    Gerade noch rechtzeitig.
    Herumwirbelnd blickte sie zum Transmitter zurück, und sie sah einen weiteren Container daraus hervorkommen. Er wurde von einem Antigravfeld aufgefangen und sogleich beschleunigt, damit er sich schnell vom Transmitter entfernte und Platz für die nachfolgenden Güter machte.
    Entsetzt bemerkte Ellen, daß der Container direkt auf sie zuschoß. Im letzten Moment sprang sie zur Seite und brachte sich hinter einem anderen Transportbehälter in Sicherheit. Vorsichtig um die Ecke des Containers lugend, beobachtete sie, wie weitere Güter aus dem Transmitter kamen und von einer Syntronik, die sich jeglicher Kontrolle entzogen zu haben schien, weiterbefördert wurden. Die Güter knallten mit großer Wucht gegen andere Container, die sich nicht weit genug entfernt hatten oder die planlos in dem Bereich vor dem Transmitter abgestellt worden waren.
    Die Antigrav-Straße nahm die ankommenden Güter nicht auf und verteilte sie. Schon vor längerer Zeit mußte

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