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1695 - Entscheidung auf Luna

Titel: 1695 - Entscheidung auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück zum Mond, Perry. Die Pflicht ruft."
    „Heißt das, daß du Mila und Nadja als Gefangene behalten willst?" fragte Rhodan herausfordernd. „Ich meine, du solltest sie, im Sinne einer guten Partnerschaft, freigeben."
    „Mila und Nadja sind meine Gäste", wehrte Moira unerwartet ruhig ab. „Sie können sich bei mir besser verwirklichen als am Goshun-See, dem Altensitz greiser Unsterblichkeit. Sie werden bei mir Gelegenheit bekommen, ihr Talent unter Beweis zu stellen ... Aber was gebe ich mich mit solchen Marginalien ab? Gehen wir, bevor ich die Geduld verliere."
    Rhodan hatte nicht einmal mehr die Zeit, sich von Mila und Nadja zu verabschieden. Moira schubste ihn einfach durch ein Sekundenbruchteile zuvor noch nicht existierendes Transmitterfeld. Im nächsten Moment fand er sich in seinem Büro am Rande des STALHOFS wieder.
    Atlan erwartete ihn bereits
     
    4.
     
    Atlan war erleichtert, als Rhodan unvermittelt zusammen mit Moira in seinem Büro auftauchte. Die Freude über Rhodans glückliche Rückkehr wich aber sofort dem Ärger über sein langes Fernbleiben. „Du warst volle zwei Tage weg, Perry", sagte der Arkonide anklagend. „Du hättest uns wenigstens ein Lebenszeichen schicken können."
    „Das war meine Schuld", wandte Moira ein und ging zu der hohen Tür, die selbst einem Haluter für ein aufrechtes Durchgehen genügt hätte. „Ich lasse euch allein und gehe auf Erkundung, um die Lage zu sondieren."
    Nachdem Moira verschwunden war, stieß Atlan hörbar die Luft aus und sagte: „Ich dachte schon, diese Gorgo hätte dich mit Haut und Haaren zum Frühstück verschlungen.
    Das hätte ich ihr in meiner Ungewißheit zugetraut, aber ehrlich."
    „Wieso nennst du sie Gorgo?" fragte Rhodan. „Erinnert sie dich plötzlich an irgendein Erlebnis aus der Vergangenheit der Erde?"
    „Nein, nein, das nicht." Atlan winkte ab. „Aber ich hatte ausreichend Zeit zum Nachdenken.
    Ich bin überzeugt, daß ihre Haarpracht eine wichtige Funktion erfüllt, wie in der griechischen Sagenwelt. Es geht davon eine geradezu hypnotische Kraft aus."
    „Das kann man wohl sagen", stimmte Rhodan zu. „Um auf deine vorherige Bemerkung zurückzukommen: Ich fühle mich geistig tatsächlich wie durch die Mangel gedreht. Ich weiß nicht recht, was Moira mit mir angestellt hat. Aber wir haben den Pakt besiegelt. Ich habe Moira dafür engagiert, mit den Spindelwesen aufzuräumen."
    „Um welchen Preis?" wollte Atlan wissen. „Hast du ihr die Milchstraße als Jagdrevier zugestanden?"
    „Moira hat materielle Güter abgelehnt", antwortete Rhodan. „Sie hat überhaupt keinen Preis genannt und will auch nicht sofort entlohnt werden, sondern wird ihre Forderungen irgendwann später stellen. Und das ist es, was mir leichtes Unbehagen bereitet."
    Atlan fiel aus allen Wolken. „Du Narr, du einfältiger, terranischer Barbar!" rief der Arkonide entsetzt aus. „Du hättest dich auf eine so nebulose Abmachung nie einlassen dürfen. Du hättest auf eine Klarlegung ihrer Forderungen bestehen müssen. Weil du dies unterlassen hast, kann sie sich alles nehmen, was ihr in den Sinn kommt."
    „Sie weiß, daß die Milchstraße nicht mir gehört und ich damit nicht schachern kann."
    „Ich rede doch von deiner Person!" sagte der Arkonide eindringlich. „Sie kann alles fordern, was dein ist. Es ist dasselbe, als hättest du einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und ihm deine Seele verschrieben." Der Arkonide griff sich ungläubig an den Kopf. „Der Aberglaube wird Wirklichkeit. Du hast dein Ich verpfändet, Perry! Ist dir das denn nicht bewußt? Sie muß dich tatsächlich verhext haben."
    „Im Augenblick zählt doch nur, daß Moira ihren Verpflichtungen nachkommt", sagte Rhodan barsch. Es paßte ihm nicht, daß Atlan ihn derart attackierte. Vor allem gefielen ihm die düsteren Bilder nicht, mit denen er seine Lage darstellte. Vermutlich deshalb nicht, weil, wie er sich selbst eingestehen mußte, ihn ähnliche Gedanken plagten. „Wenn sie die Spindelwesen ausgeschaltet hat, also dingfest gemacht hat, wie wir vereinbarten, werden wir weitersehen. Es wird alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird."
    „Das ist das typisch terranisches Phlegma", unkte Atlan. „Alles auf sich zukommen lassen und dann auf ein Wunder hoffen."
    „Ist es nicht auch ein kleines Wunder, daß Moira zum richtigen Augenblick aufgetaucht ist?"
    „Das ist wohl eher abgewogenes Kalkül."
    Diesbezüglich hatte der Arkonide absolut recht. Moira hatte solange

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