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1695 - Entscheidung auf Luna

Titel: 1695 - Entscheidung auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nuklearer Ofen. Der glühende Atem der Sonne aber fauchte bis zu den äußersten Planeten und sogar zu den Weltraumstationen in der Umlaufbahn des zerstörten Planeten Pluto.
    In diesen Momenten starb alles Leben im Solsystem.
     
    *
     
    „Das wird passieren, wenn ihr unsere Forderung nicht erfüllt", sagte Nummer Fünf nach Beendigung dieser realistischen Horror-Holoshow. Danach schaltete das Spindelwesen die Verbindung einfach ab. Rhodans Versuche, mit ihm oder einem seiner Artgenossen Kontakt aufzunehmen, blieben erfolglos. „Zum Glück war alles nur Show." Perry Rhodan atmete durch. Die Vision vom Untergang des Solsystems hatte ihn ganz schön mitgenommen. „Aber ich zweifle nicht daran, daß die Spindel wesen ihre Drohung ernst meinen."
    Der Terraner hielt sich mit Atlan in seinem Büro in der Peripherie des STALHOFS auf.
    Dieser Sektor lag außerhalb jenes Kontrollbereichs, in dem sich die Spindelwesen verbarrikadiert hatten. Die Kosmische Hanse hatte den ehemaligen Hanse-Sprechern, Rhodan und den anderen Unsterblichen auch nach Beendigung ihrer offiziellen Funktionen für diese Handelsorganisation ihre frühere Arbeitsräume für immer zur Verfügung gestellt. „Ich würde es einen Bluff nennen", meinte Atlan. „Ich zweifle ebenfalls nicht daran, daß die Spindelwesen entschlossen sind, ihre Drohung wahr zu machen. Aber um sie so drastisch in Szene zu setzen, fehlen ihnen noch die technischen Möglichkeiten. Vergessen wir nicht, daß sie auf unsere Technik zurückgreifen müssen. Und mit dieser bedarf es einiger Anstrengung, um Sol zur Supernova kippen zu lassen. So rasch geht es jedenfalls nicht. Die Spindelwesen haben natürlich ganz andere Möglichkeiten. Es würde aber in jedem Fall Zeit genug bleiben, das Sonnensystem zu evakuieren."
    „Schlimm genug, wenn sie die Wiege der Menschheit vernichten", sagte Rhodan. „Dich kümmert das vermutlich nicht, weil du Arkonide bist. Aber wie würdest du es sehen, wenn dein Heimatsystem auf diese Weise bedroht wäre?"
    „An meiner Sympathie für die Terraner sollte es eigentlich keine Zweifel geben", rechtfertigte sich Atlan. „Ich fühle diesbezüglich nicht viel anders als du. Aber ich höre auf meinen Logiksektor. Und der sagt mir, daß die Spindelwesen nur bluffen. Obwohl das eigentlich nicht ihre Art ist. Aber zwischen dem, was sie sagen, und ihrem Verhalten gibt es eklatante Widersprüche."
    „Wie meinst du das?"
    Atlan brauchte für die Antwort nicht lange zu überlegen. „Nun, da ist zuerst einmal dieses Ultimatum. Sie verlangen, daß wir sie zur Großen Leere fliegen sollen. Dabei brauchten sie nur eines der auf dem Mond geparkten Raumschiffe zu kapern.
    Mit Hilfe der lunaren Werften könnten sie jedes Schiff entsprechend modernisieren, vor allem sie. Sie könnten sich ebenso eines funkelnagelneuen Raumschiffes aus den Mondwerften bedienen und damit, auch ohne unsere Unterstützung, zu ihrem Ziel fliegen.
    Wir wissen, daß sie dazu in der Lage sind - die können noch viel mehr, wie wir am Beispiel von NATHAN gesehen haben. Da sie dies nicht getan haben, darf uns hoffen lassen, daß sie nicht so rigoros vorzugehen beabsichtigen."
    „An diese Hoffnung habe ich mich auch schon geklammert", stimmte Rhodan zu. „Immerhin haben sie zurückgesteckt und NATHAN seine ursprünglichen Funktionen wiedergegeben.
    Aber worauf warten sie?"
    „Ich glaube, daß sie physisch und psychisch nicht ganz so stark sind, wie sie tun", sagte Atlan. „Damit meine ich, daß das Kollektiv nicht wie gewünscht funktioniert, weil sie einfach in der Minderzahl sind. Sie müßten einundzwanzig sein, sind aber nur vierzehn. Darum genügen sie ihren Anforderungen nicht und brauchen Fremdunterstützung. Dies mag der Grund sein, warum sie unsere Begleitung zur Großen Leere wünschen. Sie brauchen wohl unseren Beistand."
    „Wenn das so ist, verbergen sie ihr Handikap recht geschickt", sagte Rhodan. „Und wenn sie aus anderen Gründen auf Zeitgewinn aus sind?"
    „Welche anderen Gründe kannst du dir vorstellen?"
    „Es könnte sein, daß sie auf ein bestimmtes Ereignis warten. Keine Ahnung, was das sein könnte. Etwa, daß irgend etwas passiert, das sie sich erhoffen. Oder, daß jemand auftritt, dessen Existenz und Erscheinen sie sich wünschen. Niemand Bestimmtes ..."
    „Etwas wie Moira", murmelte Atlan.
    Der Arkonide und der Terraner sahen einander an. Das war natürlich nicht ganz ernst gemeint gewesen. Die Terraner hatten ein passendes Sprichwort dafür: Nur nicht den

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