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1695 - Entscheidung auf Luna

Titel: 1695 - Entscheidung auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Spindelwesen vorgedrungen?"
    „Mund halten!" schnauzte ihn Moira an. „Oder muß ich dich isolieren?"
    Rhodan schwieg. Er konzentrierte sich auf das Geschehen.
    Die Geräusche, die nun zu ihm drangen, waren eben so verfremdet wie die gelieferten Bilder.
    Sie klangen manchmal übersteuert, dann wieder dumpf, oder sie hallten durch Echoeffekte nach.
    Gleichzeitig bildeten sich vor Rhodans Augen wieder fremdartige Zeichenfolgen. Diese erschienen im Rhythmus der Geräusche. Jeder Laut erzeugte eine andere Zeichenfolge.
    Das erinnerte Rhodan daran, daß die Spindelwesen sich untereinander stumm und per Augenkontakt verständigten, indem sie einander über die Netzhaut Symbole schickten. Moira schien daran zu arbeiten, diesen Kode zu entschlüsseln und in akustische Signale umzusetzen.
    Aber falls Moira versuchte, die Symbolsprache der Spindelwesen ins Interkosmo zu übersetzen, so mißlang ihr dieser Versuch. Die Geräusche, die Rhodan empfing, blieben unverständlich, verfremdet und verzerrt.
    Das Bild zeigte nun nur noch ein einzelnes Spindelwesen. Die Rottöne verblaßten, andere Farben wurden beigemischt, und dann war das Spindelwesen in seinen natürlichen Farben zu sehen.
    Perry Rhodan erkannte es an der Größe, den ausgeprägten weiblichen Proportionen und dem derben, maskulinen Gesicht mit dem dunklen Teint als Fünfzehn. In dem sonst ausdruckslosen Gesicht zeigte sich so etwas wie Verwirrung. Über den Bildausschnitt wurden weiterhin die unbekannten Zeichen gescrollt. Aber nun war ihre Abfolge nicht mehr hektisch und chaotisch, sondern sie schienen in eine gewisse Ordnung gebracht worden zu sein. Und sie wurden blockweise gesendet.
    Wie bei Rede und Gegenrede. Frage und Antwort.
    Offenbar fand zwischen Fünfzehn und Unbekannt ein Informationsaustausch statt.
    Rhodan verstand das so, daß Moira die Symbolsprache der Spindelwesen dekodiert hatte und Fünfzehn nun auf diese Weise in einen Dialog verwickelte. Das schien Fünfzehn etwas zu irritieren.
    Es war für dieses Spindelwesen sicher eine einmalige und ungewöhnliche Erfahrung, daß es mit jemand anders auf die dem Kollektiv vorbehaltenen Weise in Informationsaustausch treten konnte. Möglich aber auch, daß Moira der Nummer Fünfzehn vorgaukelte, Instruktionen aus dem Kollektiv zu erhalten.
    Jedenfalls reagierte Fünfzehn. Sie wandte sich von den anderen ab und verließ durch eines der Schotte die Kommandozentrale des STALHOFS. Der Spion, den Moira Rhodan zur Beobachtung bereitgestellt hatte, folgte dem Spindelwesen. Rhodan sah Fünfzehn in der Rückenansicht, wie sie in etwa drei Schritt Entfernung vor ihm einen Korridor entlangging und sich dann einem weiteren Schott zuwandte.
    Fünfzehn öffnete das Schott - und sah sich Moira gegenüber. „Es ist Zeit, daß wir normal miteinander reden", begrüßte Moira das Spindelwesen. „Eure Art der Verständigung ist mir zu trocken. Ich verlange von dir bedingungslose Unterwerfung!"
     
    *
     
    Fünfzehn gab keine Antwort. Ohne daß sie ihre Absichten vorher zu erkennen gegeben hätte, stürzte sie sich, die körperliche Überlegenheit ignorierend, plötzlich auf die Riesin.
    Mit dieser Attacke schien sie Moira so überrascht zu haben, daß deren Gegenwehr zu spät kam. Fünfzehn rannte Moira förmlich um und warf sich auf die auf dem Rücken Liegende.
    Die beiden ungleichen Gestalten wälzten sich, ineinander verkeilt, über den Boden. Als Moira über Fünfzehn zu liegen kam und die Oberhand zu gewinnen schien, zog das Spindelwesen die Beine an und schleuderte Moiras mächtige Gestalt durch die Luft. Moira machte im Flug eine Rolle rückwärts und landete federnd auf den Beinen.
    Auch Fünfzehn war blitzschnell aufgesprungen. Als sie diesmal jedoch zum Angriff stürmte, lief sie Moira geradewegs in die Arme.
    Das folgende lief so rasch ab, daß Rhodan keine Einzelheiten erkennen konnte. Er sah Moira und Fünfzehn ein paarmal die Positionen wechseln, wobei Moira stets im Rücken des Spindelwesens stand und geradezu spielerisch Schläge austeilte. Zuletzt rotierte Fünfzehn um die eigene Achse, bevor Moira sie von hinten mit einem Arm umschlang und emporhob.
    Fünfzehn schlug noch einige Male um sich und zappelte mit den Beinen. Aber Moira hatte sie mit der freien Hand im Nacken gepackt, und ihre sieben Finger schienen Fünfzehn zu massieren, während sie gleichzeitig mit den Fingern der anderen Hand auf einem ihrer Multifunktionsgeräte wie auf der Klaviatur eines Instruments spielte.
    Fünfzehns Widerstand

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