1695 - Entscheidung auf Luna
versprach Atlan. „Welcher Ausgang?"
Rhodan las die Bezeichnung über dem Schott laut ab. „Halt durch, Perry! Wir sind gleich da. Verfluchte Moira!"
Rhodan unternahm einen neuerlichen Versuch, das Handrad zu drehen. Er hörte das Geräusch der sich öffnenden Verriegelung. Das Rad drehte sich langsam und das Schott glitt auf.
Aber damit verbesserte sich Rhodans Lage keineswegs. Denn in der Öffnung stand ein Spindelwesen. Es war von männlichem Geschlecht, etwa 1,85 Meter groß und hatte einen dunklen Teint. Braune Augen blickten Rhodan aus einem derben Gesicht unpersönlich an.
Rhodan erkannte in ihm die Nummer Zwölf.
Rhodan wich langsam zurück. Nummer Zwölf folgte ihm. Dem Terraner war klar, daß das Spindelwesen seine Absicht längst erkannt und die Luftschleuse bereits betreten hatte, noch bevor sie für ihn, Rhodan, in Sichtweite gewesen war. Da vernahm er Schritte hinter sich und sah, daß sich aus der Richtung, aus der er gekommen war, ein zweites Spindelwesen näherte.
Es war etwas kleiner als Zwölf, weiblichen Geschlechts und überaus feminin. Es war Nummer Dreizehn. „Du mußt uns Auskunft darüber geben, wie du unbemerkt in den STALHOF eindringen konntest", sagte Zwölf und folgte Rhodan gemessenen Schrittes.
Die Spindelwesen nahmen ihn in die Zange. Es gab kein Entrinnen.
Perry Rhodan wollte etwas sagen, um die Spindelwesen in ein Gespräch zu verwickeln und damit Zeit gewinnen zu können, in der Hoffnung, daß Atlans Rettungskommando inzwischen eintraf.
Aber er kam nicht mehr dazu, irgend etwas zu äußern. Plötzlich sah er beide Spindelwesen gleichzeitig und durch ein Netzwerk grüner Linien aufgerastert. Und über diese gesplitterte Szenerie wanderten die bereits bekannten, unverständlichen Symbolblöcke.
Da war ihm klar, daß Moira zurückgekehrt und er wieder mit ihr vernetzt war.
*
Moira hatte Rhodan wieder an ihr Ortungsnetz angeschlossen, ihn an einen sicheren Ort versetzt und seinen Platz eingenommen. Nun stellte sich Moira den Spindelwesen zum Kampf. Sie stand lauernd und mit dem Rücken zur Seitenwand breitbeinig da, die Hände den überraschten Spindelwesen entgegengestreckt. „Fragt mich, wenn ihr Auskunft wünscht", sagte sie, keines der Spindelwesen direkt ansehend, aber beide aus den Augenwinkeln beobachtend. „Ich, Moira, war die Wegbereiterin für Perry Rhodan. Ihr müßt es schon mit mir aufnehmen, wenn ihr den Terraner wollt."
„Wer ist Moira?" fragte Dreizehn.
Vor Rhodans Augen lief eine längere Symbolfolge ab, die nicht ins bisherige Schema zu passen schien. Er war sicher, daß Moira den Spindelwesen auf diese Weise eine Antwort gab.
Als sie anschließend sprach, geschah dies nur seinetwegen, der er die Symbolsprache nicht entschlüsseln konnte. „Ich werde mich auf meine Weise vorstellen", sagte Moira und winkte die Spindelwesen mit ihren siebenfingrigen Händen zu sich. „Kommt nur her. Fünfzehn sehnt sich nach eurer Gesellschaft."
Moira machte plötzlich einen Ausfallschritt nach rechts, auf Zwölf zu. Das Spindelwesen reagierte blitzschnell mit einer Abwehrbewegung. Aber für Moira nicht schnell genug. Moira ergriff Zwölf am Arm, hebelte ihn aus und warf ihn rücklings zu Boden. Diesen Moment wollte Dreizehn nützen, um sich von hinten auf Moira zu stürzen. Aber Dreizehn lief ins Leere.
Als sie sich umwandte, um einen zweiten Angriff zu starten, lief sie mit dem Gesicht gegen Moiras vorschnellende Handkante.
Da das Geschehen im Vergleich zum erstenmal relativ langsam ablief, vermutete Rhodan, daß Moira einen Gang zurückgeschaltet hatte, damit er dem Ablauf des Kampfes folgen konnte.
Sie bot ihm so einen perfekten Service. Rhodan war darüber hinaus sicher, daß Moira den Kampf viel schneller für sich hätte entscheiden können. Sie zögerte ihn jedoch absichtlich hinaus, um sich in einer Schau darzustellen und ihm zu zeigen, was in ihr steckte.
Rhodans Bewunderung hielt sich jedoch in Grenzen. Zu groß war sein Groll auf Moira, weil sie ihn im Stich gelassen hatte. Der Kampf ging weiter. Während Dreizehn von Moira mit einem Hagel von blitzschnellen Schlagkombinationen gegen alle möglichen Körperteile eingedeckt wurde, kam Nummer Zwölf auf die Beine. Er zog einen Strahler und legte auf Moira an. Aber als hätte sie Augen im Rücken, ließ sie von Dreizehn ab und drehte sich gemächlich nach Zwölf um. Sie fixierte ihn lediglich mit den Blicken ihrer Augen, in dem auf einmal das Gelb vorherrschend war. Dabei rasten vor Rhodans
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