Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1695 - Entscheidung auf Luna

Titel: 1695 - Entscheidung auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
über NATHAN zurückzugewinnen.
    Sie konnten sich auf das Warnsystem verlassen. Rhodan hoffte zumindest, daß sie das taten und daß das Verschwinden von Fünfzehn nicht das Mißtrauen der anderen erregte. Fünfzehn hatte sich von ihnen abgesetzt, ohne für Unruhe im Kollektiv zu sorgen. Moira hatte diesbezüglich ganze Arbeit geleistet.
    Aber wo blieb sie so lange? Und was hatte sie sich dabei gedacht, ihn einfach allein zurückzulassen? War es nur eine Nachlässigkeit, oder steckte Absicht dahinter? Es war ihr durchaus zuzutrauen, daß sie ihn bloß ein wenig schmoren lassen wollte. Sie war schon bekannt für ihren seltsamen Humor. Es lag aber auch durchaus im Bereich des Möglichen, daß sie die Fronten gewechselt hatte.
    Dieser Gedanke flößte Rhodan äußerstes Unbehagen ein. Moira war unberechenbar und wankelmütig und nicht einzuschätzen. Rhodan war es nicht entgangen, daß sie nach der „Befragung „ von Nummer Fünfzehn plötzlich so etwas wie Sympathie für die Spindelwesen und ihre Ziele gezeigt hatte.
    Es war ungewöhnlich still im STALHOF.
    Plötzlich vernahm Rhodan ein fernes Geräusch. Er lauschte einige Minuten angestrengt, aber das Geräusch wiederholte sich in dieser Zeitspanne nicht. Gerade als er aufatmen wollte, vernahm er neuerlich ein Geräusch. Diesmal war es ganz deutlich als das leise Seufzen eines sich schließenden Schotts zu erkennen. Also war das erste Geräusch durch das Öffnen desselben Schotts verursacht worden? Aber wieso lagen zwischen beiden Vorgängen mehrere Minuten?
    Das konnte nur bedeuten, daß jemand so vorsichtig wie nur möglich sein und sich möglichst nicht bemerkbar machen wollte. Zwei in großen Abständen verursachte Geräusche waren schwerer miteinander in Zusammenhang zu bringen, als unmittelbar aufeinanderfolgende.
    Rhodan sah förmlich vor seinem geistigen Auge, wie sich eines der Spindelwesen lautlos an ihn heranpirschte. Und wenn er das von einem Schott verursachte Geräusch hatte hören können, dann bedeutete dies, daß kein Hindernis mehr zwischen ihm und seinem Gegner lag.
    Perry Rhodan kannte sich im STALHOF gut aus. Er war schon unzählige Male hiergewesen und kannte praktisch jeden Raum, seine Bedeutung und die der installierten technischen Geräte. Daran hatte sich auch nach der Übernahme durch die Spindelwesen nichts Grundlegendes geändert. Was während der Kämpfe zerstört wurde, war inzwischen wieder repariert worden.
    Rhodan befand sich in der Peripherie, hundert Meter von einem der Ausgänge mit Luftschleuse entfernt. Kurz entschlossen wandte er sich in diese Richtung.
    Zuerst setzte er vorsichtig einen Fuß vor den anderen, sorgsam darum bemüht, kein verdächtiges Geräusch zu verursachen. Aber das erschien ihm als unmögliches Unterfangen.
    In seinen Ohren dröhnte jede seiner Bewegungen wie ein Paukenschlag. Und da er wußte, wie übersensibilisiert die Sinne der Spindelwesen waren, war er überzeugt, deutlich gehört werden zu können. Also begann er zu laufen, bis er die Luftschleuse des Ausgangs erreicht hatte.
    Er betätigte den Öffnungsmechanismus. Nichts tat sich. Natürlich nicht. Die Spindelwesen hatten den STALHOF von innen dichtgemacht und alle Ausgänge verschlossen. Rhodans einzige Hoffnung war, das Schott manuell öffnen zu können. Während er das Handrad zu drehen versuchte, lauschte er wieder. Aber außer seinem keuchenden Atem waren keine Geräusche zu hören. Und das Handrad bewegte sich um keinen Zentimeter.
    Gehetzt blickte er zurück. Er konnte den gebogenen Korridor hundert Meter weit überblicken.
    Noch war keines der Spindelwesen zu sehen. Dennoch war er sicher, von ihnen inzwischen über das Wachsystem des STALHOFS beobachtet zu werden. Sie mußten ihn bereits entdeckt haben.
    Rhodan ließ alle Vorsicht fahren. Er schaltete den SERUN ein und aktivierte den Individualschutzschirm fast gleichzeitig mit dem Funkgerät. „Atlan! Hier ist Perry Rhodan!" meldete er sich gehetzt. „Melde dich, wenn du mich hören kannst."
    „Ich höre dich", erklang Atlans Stimme gleich darauf. „Bist du lebensmüde, daß du dich auf der Standardfrequenz meldest? Die Spindelwesen ..."
    „Die haben mich längst aufs Korn genommen", fiel Rhodan ihm ins Wort. „Moira hat mich im Stich gelassen. Ich sitze im STALHOF fest. Ich bin an einem der Ausgänge. Aber ich kriege das Schott nicht auf. Ich fühle mich in die Enge getrieben."
    „Ich werde versuchen, mit Mike und Tek ein Robotkommando zusammenzustellen und dich herauszuhauen",

Weitere Kostenlose Bücher