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1695 - Entscheidung auf Luna

Titel: 1695 - Entscheidung auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr als einem Monat zum endgültigen Sieg über die fremden Heerscharen geführt hatte.
    Als Moiras Sinne wieder erwacht waren, erkannte sie ihn als ihren Lebensretter an und stellte sich als Orbiter in seine Dienste. Schon bald erkannte sie jedoch, daß Quidor nicht der Held war, für den er sich ausgab, und wandte sich verächtlich von ihm ab. Seinen Kopf verschmähte sie als Trophäe... „Ich erinnere mich", sagte Perry Rhodan wie benebelt. „Und ich habe mich oft genug gefragt, ob du diesen Ritter der Tiefe nicht verfälscht und verzerrt dargestellt hast."
    „Nicht in den Passagen, auf die es ankommt", hörte er Moira sagen, ohne sie sehen zu können. „Diese Geschichte kennst du ohnehin. Ich möchte dir die Fortsetzung erzählen."
    Rhodan fragte sich, was sie mit ihm angestellt hatte, daß er sich wie in Trance fühlte und zwischen Wachen und Träumen schwebte. Sie hatte ihm so wirklichkeitsnahe Bilder ihres „Planeten des Todes" vermittelt, daß er meinte, mit den Füßen darauf zu stehen und ihn mit eigenen Augen sehen zu können. Von Quidor hatte er dagegen nur eine verschwommene Vorstellung. „Was willst du mir vermitteln, Moira?" erkundigte sich Rhodan mit schwacher, entrückter Stimme, die ihm selbst fremd war.
    Er bekam keine Antwort. Moira antwortete ihm auf ihre Weise, indem sie ihn in die virtuelle Welt ihrer Erinnerungen entführte.
     
    *
     
    Es war lange nach Moiras Wiederauferstehung. Quidor von Tanxtuunra weilte längst nicht mehr unter den Lebenden. Aber er war als Legende lebendiger als in jenen Tagen, in denen er unter falschen Voraussetzungen seinen Ruhm begründete. Die Entscheidungsschlacht gegen die unheimliche Bedrohung lag so lange zurück, daß die Völker an der Großen Leere die Erinnerung an die tatsächlichen Begebenheiten längst verloren hatten. Sie klammerten sich an Legenden, die die Wirklichkeit oft bis zur Unkenntlichkeit verzerrten.
    Es gab eigentlich nur eine Person, die die Wahrheit kannte: Moira. Und selbst für Moira lag das alles schon so lange zurück, daß sie sich manchmal fragte, ob sie die Dinge durch die zeitliche Distanz nicht zu verklärt sah und die Wirklichkeit beschönigte oder schwärzte - je nachdem, wie es ihr gerade in den Kram paßte.
    Moira bemühte sich wenigstens um Objektivität. Die Völker an der Großen Leere dagegen begannen damit, die Vergangenheit bewußt zu verherrlichen, um den nachfolgenden Generationen ein nachahmenswertes Beispiel und verehrungswürdige Idole bieten zu können.
    Moira graute davor.
    Sie wandte sich in ihrem Frust der Konfrontation mit ihren eigenen Ängsten zu. Sie hatte ein Trauma: ihr Planet des Todes. Sie wußte, daß sie sich diesem Problem stellen mußte, um endlich Ruhe und Ausgeglichenheit finden zu können. Als ihr abenteuerliches Leben eine längere Verschnaufpause für sie bereithielt, beschloß sie, ihren Planeten des Todes aufzusuchen.
    Sie hatte nichts zu befürchten, denn diesmal würde sie nicht ahnungslos sein, sondern unter den nötigen Sicherheitsvorkehrungen nach dem mikroskopischen Feind suchen, der sie beinahe um Jahrhunderttausende einer ausgefüllten Zukunft beraubt hätte. Waren es Viren?
    Doch als Moira ihr Ziel erreichte, mußte sie enttäuscht feststellen, daß der Planet kein Leben mehr trug. Er besaß nicht einmal mehr eine Atmosphäre. Sie war verpufft. Die Planetenoberfläche war eine leblose Einöde, die bereits etliche Einschläge von Meteoren und Meteoriten aufwies, da diese schon lange von keiner schützenden Atmosphäre mehr aufgehalten werden konnten.
    Jemand hatte diese Welt absichtlich gemordet.
    Dennoch blieb Moira lange auf ihrem Planeten des Todes.
    Jetzt, da es ihren persönlichen Feind nicht mehr gab, fehlte ihr etwas. Dennoch war sie an diesen Planeten gebunden. Sie konnte diese Bande nicht durchtrennen.
    Egal wie alt Moira wurde.
    Egal welche umwälzenden kosmischen Ereignisse ihr in ihrem Leben noch bevorstanden.
    Die Bindung an ihren Planeten des Todes würde ewig währen. „Genau so wird es mit uns sein, Perry", hörte der Terraner Moiras Stimme aus dem formlosen Nirgendwo. „Du und ich, wir sind einen Pakt eingegangen, der nicht einseitig gelöst werden kann. Er hat meinerseits Bestand für ewig. Bis zu deinem Tod ..."
    Ihre Stimme wurde leiser, und auch ihr Bild verschwand.
    Danach fühlte sich Rhodan wie gerädert. Als hätte er Moira aus Seehöhe zum Gipfel eines Dreitausenders tragen müssen. Er mußte, in der Tat, eine große körperliche Anstrengung

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