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1695 - Entscheidung auf Luna

Titel: 1695 - Entscheidung auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durchgemacht haben, die sein Zellaktivator nicht rasch genug hatte kompensieren können.
    Aber während er noch in den Zustand des Wachseins hinüberglitt, spürte er, wie er sich rasch wieder regenerierte.
    Er schlug die Augen auf und sah Mila und Nadja, beide über ihn gebeugt.
    Die Zwillingsschwestern sahen stumm und erwartungsvoll auf ihn hinunter.
    Die Umgebung hatte sich nicht verändert, nur daß Rhodan rücklings auf einer futuristischen Liege lag. Er schwang die Beine aus dem Bett und stand auf. Er rieb sich die Augen. „Beginnt der eigentliche Traum erst jetzt, oder wie soll ich das sehen?" wunderte sich Rhodan. „Ich wüßte nicht, daß du geschlafen hättest", sagte Mila.
    Und Nadja fügte hinzu: „Wir waren bei diesem... Akt Moiras nicht dabei ... aber - was war diese Weihe?"
    „Ich weiß nicht", sagte Rhodan erschrocken. „Dieses Wort hat im Zusammenhang mit Moira einen erschreckenden Beigeschmack. Wir haben bloß ein Abkommen getroffen." Er ging dem Wort „Pakt" bewußt aus dem Wege. Ihn fröstelte in Erinnerung an Moiras Aussage einer ewigen Bindung. „Und doch - was immer dabei auch passiert ist, es ging ganz bestimmt zu weit."
    „Moira wird das Problem bestimmt lösen", versicherte Nadja. Mila nickte bestätigend. „Niemand außer Moira könnte es", pflichtete Rhodan bei.
    Er sah die Zwillinge an. Erst in diesem Moment wurde ihm das Ungewöhnliche an dieser Situation bewußt. „Wie kommt ihr eigentlich an Bord der STYX?" fragte er sie irritiert.
    Die Zwillinge erzählten es ihm
     
    3.
     
    Die Zwillingsschwestern Mila und Nadja Vandemar hatten ein recht abwechslungsreiches Leben hinter sich gehabt, ehe sie in die Provcon-Faust zurückgekehrt waren und beschlossen, auf Gäa in Isolation zu leben. Sie hatten sich damals damit abgefunden, daß sie durch ein übernatürliches Handikap für immer aneinandergeschweißt sein müßten.
    Sie konnten sich nicht weiter als etwa einen Kilometer voneinander entfernen. Geschah dies dennoch, dann litten beide wie unter Entzugserscheinungen. Psychischer Druck, verbunden mit körperlicher Pein stellte sich ein. Jede glaubte, ohne die Nähe der anderen sterben zu müssen. Darum hatten sie beschlossen, sich freiwillig aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzuziehen.
    Dieses zurückgezogene Leben hatten sie ziemlich -menschenscheu und etwas weltfremd gemacht.
    Daran hatte sich auch nach der Verleihung der Unsterblichkeit nicht viel geändert. Sie empfanden es zwar als Ehre, von der Superintelligenz ES als „Spiegelgeborene" auserwählt worden zu sein. Aber auch die Unsterblichkeitschips konnten ihr Handikap nicht aufheben.
    Dann kam die Coma-Expedition, an der die Zwillingsschwestern teilnahmen. Der Flug über 225 Millionen Lichtjahre zur Großen Leere, so ereignislos er für die meisten anderen auch verlief, gestaltete sich für sie durch die Beschäftigung mit Robert Gruener und seinen Androgyn-Robotern abwechslungsreich.
    Dann stapfte der Kyberklon Voltago auf seinen Wadenblöcken in ihr Leben. Nach Erreichung des Ziels am Rande der Großen Leere stellte sich jedoch heraus, daß er für Mila und Nadja ein kongenialer Partner war. Oder umgekehrt, je nachdem.
    Der Kyberklon entpuppte sich nämlich als das einzige Geschöpf, das in der Lage war, die Zwillingsschwestern über die Distanz von einem Kilometer hinaus von einander zu trennen, ohne daß sie dabei tausend Tode starben. Wenn ihm das auch nur für wenige Minuten gelang, so verschaffte er den Zwillingen doch die Gewißheit, daß ein Auseinandergehen über größere Distanzen möglich war.
    Vielleicht eines Tages sogar über Lichtjahre hinweg. Und für längere Zeit.
    Dies war eine wichtige Erfahrung für Mila und Nadja gewesen. Die Zwillinge liebten einander zwar. Aber sie wußten auch, daß - wenn sie für immer zusammenblieben - sich ihre Zuneigung eines Tages in Haß aufeinander umwandeln könnte.
    Es war ein unvergleichliches Erlebnis gewesen, als sie, nach den ersten zaghaften Schritten im Schacht des Sampler-Planeten Shaft, zusammen mit Voltago nacheinander die Spindeln einsammelten.
    Endlich fanden Mila und Nadja die Bestätigung, daß sie für etwas nütze waren. Nur sie waren, mit Voltagos Unterstützung, in der Lage, die geheimnisvollen Spindeln zu bergen. Sie erfuhren auf diese Weise, daß ihr vermeintliches Handikap eigentlich eine nützliche und segensreiche Gabe war - wenn sie die unsichtbare, verhängnisvolle Nabelschnur zwischen ihnen nur durchtrennen könnten.
    Ihre Gabe des

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