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1698 - Die Schule der Theans

Titel: 1698 - Die Schule der Theans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stilisierte Holographie an, damit spätere Generationen wußten, wie ihr Feind aussah, um sofort handeln zu können. Es war eine Holographie, die eine winzige Abweichung aufwies. Moira! rief Mila. Es ist wirklich Moira! Nur mit einem Unterschied, sagte Nadja. Sie ist kahlköpfig, nur ab und zu blenden sie die Haare ein. Ein Spottbild, deutete es Alaska. Quidor wollte Moira wohl lächerlich machen, damit niemand Angst vor ihr hat. Den Tabu-Wächtern sollte ihr Feindbild bekannt sein, aber sie sollten es nicht fürchten. Das ist ihm aber nicht gelungen, wandte Nadja ein. Erinnere dich an die Reaktion der Theans, als sie Moira sahen. Sulimar starb sogar an diesem Schock. Vielleicht ist es auch ein Zeichen der Entwürdigung, der Schmähung ei nes Geächteten oder Gefangenen, spekulierte Alaska weiter. Oder es hat eine ganz bestimmte Bedeutung, meinte Mila nachdenklich. Was für eine Bedeutung sollte es denn haben ?fragte Nadja verwundert. Alaska antwortete: In verschiedenen terranischen Mythen kann man einem Gegner die Stärke nehmen, indem man ihm ein Teil von ihm, etwa ein schönes Schmuckstück, wegnimmt.
    Oder ihm die Haare abschneidet. Bei Chinesen war der lange Zopf beispielsweise ein Zeichen der Manneswürde und des hohen Rangs. Wurde er abgeschnitten, hatte man seine Ehre verloren und war unfähig zu kämpfen. Vielleicht gibt es hier auch derartige Mythen, die sich Quidor zunutze machte, um Moira symbolisch zu schwächen und den Tabu-Wächtern den Mut zu geben, gegen sie anzutreten. Alaska seufzte. Jedenfalls wird Moira in erster Linie kahlköpfig dargestellt, und wir sollten sie einmal fragen, weshalb das so ist. Aber nun hat sich wenigstens geklärt, weswegen die Theans so in Entsetzen geraten sind, als Moira sich ihnen zeigte. Jetzt ist auch klar, weshalb Moira sich so merkwürdig verhält, seit wir hier sind. „Nichts ist euch klar!" donnerte Moiras Stimme durch eine Halle, von den Wänden als vielfaches Echo zurückgeworfen
     
    10.
     
    Moiras Rache Alaska Saedelaere sowie Mila und Nadja Vandemar fanden sich plötzlich in einer großen, leeren Halle wieder, in irgendeinem Bunker. Die Stimmen in ihren Köpfen waren plötzlich verstummt, und für einen Moment hatten sie tatsächlich das Gefühl, körperlich anwesend zu sein.
    Doch als sie versuchten, Kopf und Arme zu betasten, mußten sie feststellen, daß sie nach wie vor geistig verbunden und durch das Netz gehalten wurden. Moira stand jedoch ihnen ganz körperlich und lebendig gegenüber, durch eine nicht sichtbare, äußere Lichtquelle schemenhalt beleuchtet.
    Ihre schattenhafte Gestalt wirkte furchteinflößender denn je. Ihr Helm war geschlossen, so daß ihr Gesicht nicht zu erkennen war. „Nun, was sagt ihr?" fuhr sie laut fort, ihre Stimme vibrierte vor Zorn. „Was haltet ihr von der glorreichen Geschichte des Helden Quidor von Tanxtuunra?"
    „Es war eine Bestätigung der Geschichte, die du Perry Rhodan erzählt hast", sagte Alaska laut, obwohl seine Worte an Bord der STYX an niemanden gerichtet waren. Aber der mit dem Netz verbundene Callon übertrug seine Worte tatsächlich durch verborgene Lautsprecher in der Halle. Vielleicht war es aber auch nur wieder eine Illusion, und die Diskussion wurde auf rein geistiger Ebene geführt.
    Inzwischen, nach dieser Reise zwischen Traum und Realität, Vergangenheit und Gegenwart, konnte das keiner der drei mehr feststellen. „Eine Bestätigung", schnaubte Moira. „Ich habe Rhodan nur von meiner ersten Begegnung mit Quidor erzählt und ihm gesagt, daß ich mich bald von diesem sogenannten Helden abwandte. In Wirklichkeit war er nämlich der Lügner und Betrüger! Er ließ sich damals für eine Sache feiern, an der er nicht die Spur eines Anteils hatte. Ein ganz natürlicher Prozeß entschied letztlich die Schlacht, aber er war schlau genug, das Ganze so zu verschleiern, daß man ihn als den großen Retter ansah! „Als er dich rettete, hast du ihm aber deine Dienste angeboten!"
    „Ja, weil ich zu dem Zeitpunkt noch nicht alles wußte. Und er kam natürlich dahinter, als ich es herausfand. Deshalb stempelte er mich zum Verräter und ließ mich jagen! Damit niemand die Wahrheit erführ!" Ihre Empörung klang so echt, daß Alaska ihr glaubte. Etwas störte ihn ohnehin an der ganzen vom Netz dargestellten Geschichte, eine Ungereimtheit, hinter die er noch kommen mußte. „Weshalb hat er nicht versucht, dich zu töten?" fragte er. „Weil er es nicht konnte", sagte Moira verächtlich. „Ich bin eine

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