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1698 - Die Schule der Theans

Titel: 1698 - Die Schule der Theans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kriegerin, Terraner. Mich tötet man nicht einfach so. Nicht einmal jemand, dem ich Treue geschworen habe. Ihm blieb nur die Wahl, mich schnellstmöglich wegzuschaffen, daher verleumdete er mich als Feind."
    „Und du hast dich einfach verjagen lassen?"
    „Quidor war ein Krieger wie ich. Ich hätte ihn ebensowenig beseitigen können wie er mich. Es hatte keinen Sinn, es auf eine Auseinandersetzung ankommen zu lassen.
    Außerdem war ich noch ... geschwächt."
    „Du hattest Sorge, den Kampf zu verlieren." Alaska klang herausfordernd. „In diesem Moment, ja. Ich zog als Geschlagene ab. Aber früher oder später wäre ich ohnehin gegangen", sagte Moira. „Die Schlacht war geschlagen, für mich gab es nichts mehr zu tun. Quidor war es nicht wert, meine Dienste in Anspruch nehmen zu dürfen. Ihn als Ritter der Tiefe zu bezeichnen erzeugt in mir Abscheu und das Verlangen, mich zu waschen. Seht euch doch an, was er aus diesem Planeten gemacht hat!"
    „Mich würde interessieren, wie er nun wirklich aussah", ließ sich Mila vernehmen. „Das Netz vermittelte immer nur ein verschwommenes, undeutliches Bild."
    „Du willst ihn sehen? Hier ist er!" Die Kriegerin drehte sich rasch um und streckte den rechten Arm aus. Plötzlich erstrahlte der hintere Teil der Halle in einem hellen Licht.
    Nun erst wurde deutlich, daß es gar keine Halle war, sondern ein gigantisches turmähnliches Kuppelgebäude. Es war mit unauffälligen Zwischenträgern und Verstrebungen so geschickt verstärkt, daß sogar eine mächtige schwarze Statue mit gut fünfzig Metern Höhe darin Platz fand.
    Die Statue zeigte ein insektoides sechsarmiges Wesen mit sechsfingrigen Händen, zwei langen Beinen und einem schmalen, flachen, ovalförmigen Kopf, der nach vorne spitz zulief und in zwei mächtigen, stachelbewehrten Kneifzangen oder Hauern endete. Die riesigen runden Augen waren ebenfalls wie die ganze Statue pechschwarz, das Licht spiegelte sich sternförmig in ihnen. Das oberste Armpaar war vorn verschränkt und bildete auf diese Weise deutlich erkennbar das Quidor-Symbol. Das mittlere Armpaar war leicht erhoben, die hohlen Handflächen nach oben gerichtet, als wollten sie herabfallende Sterne auffangen. Das dritte Armpaar war mit nach unten gedrehten Handflächen ausgestreckt, als würden sie sich schützend über das Universum legen. Das Wesen trug anscheinend eine prunkvolle, schwere Kampfrüstung, aber keine Waffen. Dies ist die Halle des Ruhms, flüsterte das Netz. Dies ist das Denkmal des großen Quidor, des Retters der Völker der Großen Leere. Preist und ehrt ihn, und erfüllt eure Herzen mit Ehrfurcht! Niemals gab oder wird es geben einen gewaltigeren Helden als ihn! Moira brüllte auf. Sie hatte diese pathetische Sendung ebenfalls mitbekommen, und das brachte sie endgültig außer Fassung. Ihre seit der Ankunft in diesem System aufgestauten Aggressionen konnten nicht mehr länger unter Kontrolle gehalten werden. Sie griff nach ihrem schweren Strahler, den sie auf den Rücken geschnallt getragen hatte, stellte ihn auf Dauerfeuer und zerstrahlte die gigantische Statue in einer rasenden Zerstörungswut. Die herabstürzenden Brocken zerbrachen auf dem Boden, andere prallten ab, sprangen dröhnend wieder hoch und donnerten mit voller Wucht an die Wände. Risse und Löcher entstanden, die Verstrebungen gaben nach, und der ganze Turm begann zu wanken und in sich zusammenzustürzen. Moira floh erst in letzter Sekunde, um von dem Denkmal auch nicht mehr ein Stäubchen übrigzulassen, das in irgendeiner Weise an den ruhmreichen Quidor erinnern konnte. Dieser Vorgang blieb natürlich nicht unbemerkt. Im gesamten Netz brach das Chaos aus. als die Thean-Anwärter plötzlich ungefiltert von Moiras Wut- und Haßgefühlen überschwemmt wurden. Als der Turm zusammenbrach und einige Systeme zerstörte, geriet auch die Automatik durcheinander. Alles kam ins Wanken. Die Schüler sprangen mit den Callons kopflos hierhin und dorthin, um festzustellen, was los war und was sie tun sollten.
    Manche versuchten gar in den Raum hinaus zu fliehen und stürzten in den Tod, als das Netz für Bruchteile von Sekunden aussetzte. Die Automatik schickte ununterbrochen Notsignale in den Raum; es war anzunehmen, daß inzwischen schon eine Flotte unterwegs war, die das erste Signal aufgefangen hatte. Moira kümmerte sich nicht darum. Blindwütig, rasend wie ein Sturm, brach sie sich ihren Weg durch die Bunker und zerstörte alles, was ihre Waffen erwischen konnten. Es war ihr

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