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1699 - Nachricht von Taurec

Titel: 1699 - Nachricht von Taurec Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorwarfen, mit Moira und den Spindelwesen gemeinsame Sache zu machen. Und dazwischen die langsame, stille Stimme der Hamiller-Tube... und das Gesicht unter dem schwarzen Helm, das er nicht fassen und nicht festhalten konnte, wenn er glaubte, daß sich Züge darin manifestierten. „Deppispflanze?" fragte Gucky entgeistert. „Was soll denn das sein?"
    „Weiß ich doch nicht", sagte der Ennox in protestierendem Tonfall. „Aber wenn einer ein Depp is‘..."
    „Ein... Depp! Perry ein Depp!"
    Gucky schnappte laut nach Luft und tat das, was vor über zwei Jahrtausenden Springer und andere galaktische Neider der jungen, aufstrebenden Menschheit zur Verzweiflung getrieben hatte.
    Damals hatte er bevorzugt Roboter fliegen lassen. Diesmal war es Philip, der telekinetisch angehoben wurde und zwei, drei Runden unter der Decke drehte. „Ich lasse dich erst wieder runter, wenn du das zurückgenommen hast und ...!" Perry Rhodan wachte auf und merkte, daß er schallend lachte. Das zweite, das er feststellte, war, daß er in Schweiß gebadet war. Die Laken waren naß, seine Haare verklebt. Und als er versuchte, sich zu erinnern, schlug sein Herz wie ein Hammer. Er brauchte eine Minute, um wieder halbwegs zu wissen, was Traum und was Wirklichkeit gewesen war. Aber diese eine Minute war wie ein Vorgeschmack von der Hölle, sollte er sie jemals besuchen müssen. Er schwamm und fand keinen Grund, und langsam stieg das Wasser höher seinen Hals hinauf.
    Das Zusammensein mit Gucky, Atlan und Philip war Realität gewesen -bis zu dem Augenblick, als die Paradiesprojektion erloschen und dafür die Alpträume gekommen waren. Der Ara Magkue, nach dem Ausscheiden der Seljuks neuer Bordarzt der ODIN, 63 Jahre alt, knapp zwei Meter hoch und mit dem Charme eines „Doktor Frankenstein", war der erste, den Rhodan nach seinem Zusammenbruch sah. Er drückte den Terraner in sein Lager zurück, nachdem Roboter die Bezüge erneuert hatten, und sagte ungewöhnlich ernst: „Spiel mir jetzt nicht den Helden vor, Perry - bei allem Respekt vor euch Unsterblichen. Eure Zellaktivatoren beseitigen so gut wie alles, was euren Körper vergiftet, aber was hier oben vorgeht", er tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Schläfe, „davon verstehen sie vielleicht doch nicht soviel wie wir primitive Sterbliche."
    „Was war los, Magkue?" fragte Rhodan. „Das möchte ich gerne von dir wissen. Du hast mit Atlan, Gucky und dem Ennox zusammengesessen, und dann - hops! - bist du einfach weggekippt. Und das bei einem Aktivatorträger! Wir haben dich hierhergebracht und verarztet, was dein Aktivatorchip natürlich auch getan hätte, aber anscheinend waren wir doch einmal schneller als er. Außerdem gibt es bei uns Mittelchen, die er nicht besitzt."
    „Psychopharmaka?" Der Mediker und Kloning-Spezialist nickte. „Zum Teufel damit!" rief Rhodan und stand auf. Sofort wurde ihm schwindlig, aber er ignorierte es. Es ging auch rasch wieder vorbei. Perry streifte die Hand des Arztes ab. „Ich will dieses Gift nicht!"
    „Ich auch nicht", versetzte der Ara, „aber ich habe erlebt, daß es einer Menge von Menschen das Leben gerettet oder erträglicher gemacht hat. Und diese Leute besaßen keinen Aktivator. Mach dir also keine Sorgen. Er baut die Substanzen schneller ab als jede gesunde Leber." Perry Rhodan setzte sich auf den Bettrand und legte dem Ara eine Hand auf den Arm. „Entschuldige, Magkue."
    „Du würdest mir besser helfen, wenn du endlich damit herausrücktest, was dich in letzter Zeit so auf den Boden drückt. Doch nicht nur die Suche nach den verflixten Spindelwesen!"
    „Nein", antwortete Rhodan. Es klang nicht sehr überzeugend. „Und auch nicht die Meinungsverschiedenheiten mit Atlan - daran bist du ja seit vielen Jahrhunderten gewöhnt."
    „Man sollte es annehmen, ja." Rhodan stand erneut auf und stellte fest, daß der Schwindel diesmal bereits ausblieb. Nach einigen Bewegungsübungen begann er damit, sich eine neue Kombination anzuziehen. Magkue sah ihm skeptisch dabei zu. „Es ist Hamiller, nicht wahr?" fragte er. „Dir macht das Schicksal der Syntronik viel stärker zu schaffen, als du dir selbst gegenüber zugeben willst. Vor allem die Frage, ob Payne Hamillers Geist nicht doch in der Tube weiterlebt."
    „Hamiller ist verrückt!" behauptete Rhodan. „Die BASIS wird entweder verschrottet werden oder als Museum dienen - oder was weiß ich! Aber eine so wertvolle Syntronik wie die Hamiller-Tube werden wir doch nicht aufgeben, und sie sollte so

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