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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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drängte ihn Fidelma.
Er überlegte. »Ich war in die Stadt gegangen, um die mir zustehenden Lehnsabgaben zu holen. Ich unterhalte ein Dutzend Leibwächter und ein Dutzend Diener. Das ist nicht die Menge, kostet aber doch einiges. Immer zu Neumond erhalte ich die taxa , eine Summe, die mir für meine Leute zusteht. Ich bekomme sie vom maire principalté , dem Hauptverwalter meiner Ländereien, ausgezahlt, der sie für mich eintreibt. Natürlich würde er lieber für meine Mutter arbeiten«, fügte er abschätzig hinzu. »Ich bin sicher, er zahlt mir nicht die volle Summe aus und geht mit dem Geld erst zu ihr. Dann handeln die beiden aus, wie viel ich kriege.«
»Offensichtlich hattest du so viel gebechert, dass sich der Rückweg nach hier verbot. Deine Mutter, Gräfin Beretrude, hat doch aber eine Villa in Autun. Wieso hast du nicht dort übernachtet?«, wollte Fidelma wissen.
Er seufzte gelangweilt. »Weil wir mal wieder eine unserer endlosen Auseinandersetzungen gehabt hatten.« »Ging es dabei um etwas Besonderes?«
»Um ihr Lieblingsthema – meinen Mangel an Ehrgeiz.« »Du bist der Gebietsherr hier, was will sie mehr?«, wunderte sich Eadulf.
»Wenn es nach meiner Mutter ginge, müsste ich Heere aufstellen, um den Tod von Sigismond und Gundomar zu rächen.« Er bemerkte ihre etwas ratlosen Gesichter und erläuterte: »Das waren Könige der Burgunden, die von Chlodio, also den Franken, geschlagen wurden.«
»Willst du damit sagen, deine Mutter würde es gern sehen, dass du einen Aufstand gegen die Könige dieses Landes anzettelst?«, fragte Fidelma.
Guntram grinste. »Und das mit ganzen zwölf bewaffneten Männern! Sie sind mehr meine Jagdkumpane als eine Heeresmacht. Meine Mutter ist größenwahnsinnig, hat die Vorstellung, die Burgunden müssten wieder zu Ruhm und Ehre kommen. Dabei sind wir keine mächtige Nation mehr, und die erste Pflicht des Herrschers eines solchen Volkes besteht darin, Tatsachen anzuerkennen. Er muss um die Stärken und Schwächen seines Volkes wissen und dementsprechend die Rolle festlegen, die es in der Welt spielen kann. Er muss sinnvolle, erreichbare Ziele abstecken, das ist entscheidend. Man darf nicht wegen irgendwelcher Träume aus vergangenen Tagen Elend und Not über die Menschen bringen.«
Sie schwiegen eine Weile.
»Und in dem Zank mit deiner Mutter ging es just um dieses Thema?«, fragte Fidelma. »Bist du deshalb lieber in der Abtei als bei ihr in der Villa geblieben?«
»In der Abtei zu bleiben, ist immer besser. Jedes Mal, wenn ich bei meiner Mutter bin, muss ich mir ihre Vorwürfe anhören, dass ich nicht wie mein Vater sei oder dass ich ein unwürdiger Nachfahr Gundahars und der Linie der burgundischen Könige sei. Da begnüge ich mich doch lieber mit der kargen Zelle eines Mönchs, als dass ich in ihrer luxuriösen Villa in einem Bett schlafe.«
»Hatte unter den geschilderten Bedingungen Bischof Leodegar nichts dagegen, dass du in der Abtei bliebst? So, wie ich ihn erlebt habe, ist er ein Mann mit strengen Ansichten.«
»Ich kenne Leodegar seit vielen Jahren. Es gibt irgendwelche uralten Familienbande. Welche genau, weiß ich nicht, denn er ist Franke. Aber er ist auch mein Beichtvater. Ich habe mit ihm über meine Unzulänglichkeiten gesprochen.«
»Hm. Und wie weiter?«
»Wir haben an dem Abend gut gespeist. Ich erinnere mich noch, dass Leodegar erzählte, er hätte einen höchst anstrengenden Tag hinter sich, weil es zwischen den Gästen des Konzils einen heftigen Streit gegeben hätte. Er war erschöpft. Das erklärt auch, weshalb er vorschlug, wir sollten nicht im Refektorium, sondern lieber in seinen Privaträumen essen, wo wir uns unterhielten, Schach spielten und uns den Bauch vollschlugen. Der Weinkrug ging hin und her, und ich trank entschieden zu viel. Ich war nur darauf bedacht, die Vorwürfe meiner Mutter hinunterzuspülen. Ich weiß noch, dass ich ungemein müde war und mich im Stuhl zurückgelehnt hatte. Als ich wieder erwachte, fand ich mich in einem kleinen Raum wieder, und es war spät am Morgen. Draußen herrschte Bewegung. Erst da bekam ich mit, dass der Abt aus Hibernia von einem der Geistlichen ermordet worden war.«
Eadulf beugte sich zu ihm vor. »Auf welche Weise hast du das mitbekommen?«
»Ich habe es von Bruder Chilperic erfahren«, meinte er achselzuckend. »Ich hatte alles verschlafen. Bruder Chilperic hatte mich den Abend zuvor aus Leodegars Gemächern getragen, als dieser angelsächsische Bischof auftauchte, der jetzt des Mordes

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