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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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wählten ein paar Stücke aus. Fidelma probierte sie an
und entschied sich für das Kleid, ein Umschlagtuch und eine
Kapuze, damit ihr rotes Haar und die helle Haut nicht gleich
jedem auffielen.
Schwester Inginde war mit der Ausstattung zufrieden. »So
kannst du in aller Ruhe durch die Stadt spazieren, ohne Aufsehen zu erregen.«
Fidelma betrachtete sich im Spiegel, den ihr die alte Frau
hinhielt. »Ja, das ist gut so.« Das Kreuz hatte sie nicht abgenommen, es blieb unter der Kleidung verborgen. Sie zeigte
auf ihr ciorbolg , ihr Kammtäschchen, in dem sie einige Toilettenartikel hatte und das in ihrem Land eine Frau stets bei sich trug. »Das werde ich mitnehmen, aber die anderen Sachen lasse ich hier und hole sie später wieder ab.«
»Wohin willst du?«, fragte Schwester Inginde neugierig.
»Es ist besser, wenn du es nicht weißt«, erwiderte Fidelma.
Inginde machte ein bekümmertes Gesicht. »Ich könnte aber vielleicht helfen.«
Fidelma schüttelte den Kopf. »Im domus feminarum wartet man sicher auf dich. Wie viel schulde ich deiner Tante für die Sachen?«
Wieder kam es zu einem flinken Wortaustausch zwischen den beiden.
»Meine Tante sagt, sie nimmt keine Bezahlung, weil du hilfst, eine Freundin von mir zu finden. Deine eigenen Sachen hebt sie auf, bis du sie holen kommst.«
Fidelma bedankte sich und verließ den Laden. Gemächlich schritt sie einher, den Kopf ein wenig vorgestreckt, wie sie es bei anderen Frauen in der Stadt gesehen hatte. Ihr nächstes Ziel war Gräfin Beretrudes Villa. Der eine oder andere nickte ihr im Vorbeigehen zu, manchmal grüßte man sie auch in der Landessprache; die wenigen Worte kannte sie inzwischen und konnte sie sogar erwidern. Schnell hatte sie sich an ihre neue Rolle gewöhnt.
Am Benignus-Platz spähte sie zu dem plätschernden Springbrunnen und weiter hinten zu den Eingangstoren der Villa. Das Symbol auf den Steinsäulen links und rechts von den Toren bestärkte ihren Verdacht. Der einsame Wächter stand auch heute auf seinem Posten. Langsam überquerte sie den Platz. Sie war bemüht, den schlendernden Gang beizubehalten, und steuerte auf die Seitenstraße zu, die an der hohen Mauer des Villengeländes vorbeiführte.
Die Straße machte einen verlassenen Eindruck. Dann vernahm sie das Geräusch von Laufschritten auf dem Platz. Eine Männerstimme rief etwas, das Tor öffnete sich, und sie hörte Stimmengewirr. Reglos blieb sie eine Weile stehen, aber es tauchte niemand auf, der ihr hätte folgen können. Wenig später lief sie die gesamte Länge der Begrenzungsmauer ab. Sie kam an ein mit einem Eisenriegel abgesperrtes Tor, das man in eine nach oben hin gewölbte Maueröffnung gesetzt hatte. Vermutlich handelte es sich um das Tor, von dem Eadulf gesprochen hatte und durch das Verbas die Gefangenen getrieben hatte. Sie schaute sich vorsichtig um, stellte fest, dass es verschlossen war, und ging weiter. Außer diesem versperrten Zugang schien es keine andere Möglichkeit zu geben, durch oder über die Mauer in das Innere des Anwesens zu gelangen, ohne gesehen zu werden.
Schon fürchtete sie, ihr Plan, die Villa zu erkunden, würde scheitern, da sich hier kein Schlupfloch fand.Und einen der Diener zu beschwatzen, sie einzulassen, war schwierig, denn in welcher Sprache wollte sie sich mit ihm verständigen? Sie beschloss, um die Villa herumzuwandern. Hinten kam sie zu dem engen Durchgang, wo Eadulf Verbas mit den Gefangenen gesehen hatte. Aber sie entdeckte beim besten Willen nichts, kein Tor, keine Stelle, wo sie hätte über die Mauer klettern können.
Sie näherte sich dem Ende des schmalen Weges, als sie zu beiden Seiten drohende Schatten gewahr wurde. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, stürzten sich mehrere Männer auf sie. Verzweifelt versuchte sie, sich zu befreien. Sie verspürte einen furchtbaren Schmerz am Hinterkopf, dann wurde es schwarz um sie herum.
    Fieberhaft schritt Eadulf im calefactorium auf und ab und verharrte nur gelegentlich, um einen Blick zum dunkel werdenden Himmel zu werfen.
Abt Ségdae, der in ein Gespräch mit einem seiner Landsleute vertieft gewesen war, fiel Eadulfs Unruhe auf. »Was ist mit dir, Bruder Eadulf?« fragte er ihn schließlich. »Wenn du so weiter machst, hast du bald Dellen in den Steinfußboden getreten.«
    Eadulf blieb stehen. »Es ist wegen Fidelma. Es wird immer später, und sie ist noch nicht zurück.«
»Sie hat ihren eigenen Kopf, das weißt du genausogut wie ich, mein Sohn«, beschwichtigte ihn Abt Ségdae. »Gibt es einen

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