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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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kommt anders, ich baue darauf, Abt Cadfan. Am Ende siegt immer die Wahrheit.« Mit diesen Worten stand Fidelma auf und ging zur Tür.
»Manchmal siegt auch die Wahrheit, ja – hoffentlich lebe ich dann noch«, erwiderte Abt Cadfan. »Bitte halte mich auf dem Laufenden bei deiner Suche nach ihr.«
Fidelma blieb an der Tür stehen und beteuerte mit ernstem Gesicht: »Die Wahrheit wird siegen, Abt Cadfan. Ich werde dafür Sorge tragen.«

K APITEL 6
    »Einer von den beiden lügt, in ihren Aussagen stimmt nichts miteinander überein«, fand Eadulf, als sie sich von Abt Cadfan verabschiedet hatten. »So, wie sie die Dinge schildern, sehen sie den Tathergang völlig unterschiedlich.«
»Im Gegenteil, die Tatsachen als solche sind in ihren Darstellungen die gleichen«, widersprach Fidelma. »Über die Tatsachen gibt es keine strittigen Auffassungen, lediglich über die Frage, wer die Schuld trägt.«
    »Der eine sagt, man hätte ihm was ins Getränk gemischt, der andere, er sei aufgefordert worden, in Ordgars Zimmer zu kommen, und dort hätte man ihm einen Schlag auf den Kopf versetzt. Sie können beim besten Willen nicht beide die Wahrheit erzählt haben.«
    »Vielleicht doch«, entgegnete Fidelma ruhig.
    Eadulf schüttelte den Kopf. »Es wird darauf hinauslaufen, wem wir Glauben schenken – Ordgar oder Cadfan. Da können wir auch gleich die Münze werfen und dann eine Entscheidung treffen.«
    »Auf diese Weise lässt sich die Wahrheit nicht ergründen.
    Da muss uns schon was Besseres einfallen.«
»Und was schlägst du vor, bitteschön? Ich sehe nur zwei
Personen mit zwei völlig unterschiedlichen Standpunkten.« »Wir stehen erst am Anfang unserer Nachforschungen.« »Meinst du, Bruder Gebicca, der Arzt, könnte uns einen
Hinweis geben? Vielleicht sollten wir gleich mal zu ihm gehen?«
Er hatte den Vorschlag kaum ausgesprochen, da begann eine
Glocke zu läuten.
»Die Glocke ruft sicher zum Mittagsmahl«, stellte Fidelma
fest. »Dann gehen wir eben nach dem Essen zur Apotheke
und werden sehen, was uns Bruder Gebicca zu erzählen hat.« Sie gingen nach unten und erblickten eine Vielzahl frommer Brüder, ordentlich in einer Reihe aufgestellt, die mit gefalteten Händen und gesenkten Köpfen darauf warteten, einer nach dem anderen ins Refektorium eingelassen zu
werden. Als Fidelma und Eadulf sich gleichfalls anstellten, trafen sie verstohlene Blicke. Im gleichen Moment tauchte
Abt Ségdae auf.
»Da bist du ja, Fidelma. Ich hoffte, dich hier zu finden. Du
und Eadulf, ihr speist beide mit uns an dem Tisch, der für die
Gäste aus den fünf Königreichen freigehalten ist.« »Wir hatten uns schon Gedanken gemacht, wo wir sitzen sollen«, sagte sie erleichtert, während der Abt sie an der Schlange
vorbei ins Refektorium führte.
»Beim Essen kannst du mir erzählen, wie weit ihr gekommen
seid«, meinte er und schlängelte sich mit ihnen durch den großen Essenssaal vorbei an langen Bänken und Tischen, an denen sich Ordensbrüder drängten.
An dem Tisch, zu dem er die beiden brachte, saßen bereits
sechs Mönche. Abt Ségdae stellte sie ihnen alle namentlich
vor. Ihre Namen blieben Eadulf nicht im Gedächtnis haften,
doch soviel bekam er mit – sie waren Würdenträger der
Kirchen aller fünf Königreiche. Auch war offensichtlich,
dass Abt Ségdae in ihrem Kreis der ranghöchste Geistliche
war.
Wieder läutete eine Glocke, und alle im Refektorium erhoben sich. Bischof Leodegar, begleitet von Bruder Chilperic,
betrat den Raum und gesellte sich zu der Runde am Tisch, der
ganz am Ende des Refektoriums stand. Alle blieben stehen,
während der Bischof seinen Platz einnahm, die Arme ausbreitete und den Lobpreis anstimmte.
»Gloria in excelsis Deo et in terra pax hominibus bonae voluntatis.«
»Laudamus te« , erklang es im Chor, »benedicimus te, gratias
agimus tibi …« , fuhr der Bischof mit dem Gloria fort. Nach dem Gratias und dem Segensspruch durften sich alle
wieder setzen, nach dem Brot langen und dem kalten Braten
und gedünsteten Gemüse zusprechen.
»Habt ihr mit allen, die ihr zu sehen wünschtet, sprechen
können?«, fragte Abt Ségdae unbekümmert und reichte Fidelma eine Fleischplatte.
»Bisher haben wir mit Ordgar, Cadfan und Sigeric gesprochen«, erwiderte sie.
»Und? Gibt es schon Erkenntnisse?«
»Du kennst meine Verfahrensweise, Ségdae. Wir haben noch
nicht mit allen, die wir befragen müssen, reden können.« Ihre Antwort machte ihn nicht eben glücklich. »Es wäre
gut, wenn wir so rasch wie möglich Klarheit

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