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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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das domus feminarum stößt. Und von dort hat er angeblich das Wimmern gequälter Seelen vernommen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es das Wehklagen der dort eingesperrten armen Frauen war, das er vernommen hat.«
Fast klang es wie schwarzer Humor, doch sein Gedankengang bewirkte in Fidelma helles Entsetzen. »Kinder! Ja, natürlich!«, stieß sie hervor.
Ungläubig schaute er sie an.
»Man hat uns doch schon erzählt, dass die Frauen und deren Kinder von den Mönchen hier getrennt wurden, um fortan im domus feminarum zu leben. Frauen und Kinder, von denen sich die Mönche lossagen mussten, wie es so schön hieß.«
Eadulf nickte.
»Verstehst du, was ich meine?«, fuhr Fidelma fort. »Wenn Audofleda eine so grausame Herrschaft ausübt, dann hat Gillucán vielleicht die Kinder in ihrer Not jammern hören.«
»Du glaubst, sie misshandelt die Kinder?«
In der Gesetzgebung der Brehons wurde die Misshandlung von Kindern nicht nur moralisch verurteilt, sondern auch streng bestraft. Bis zum Mündigwerden war der Ehrenpreis für Kinder ungeachtet ihrer Herkunft vom Gesetz dem eines Stammesfürsten oder Bischofs gleichgestellt – und das waren sieben cumals , was dem Wert von einundzwanzig Kühen entsprach. Insofern war es schwer vorstellbar, dass es überhaupt zu Kindesmisshandlungen kam.
»Ich kann auch jetzt nur wieder sagen, wir haben es hier mit einer anderen Kultur zu tun, Eadulf. In jedem Fall werde ich der Sache nachgehen und die Wahrheit herausfinden, auch wenn ich ohne Kenntnis der Gesetzeslage und ohne Vollmacht zurechtkommen muss.«
»Wie du das machen willst, ist mir ein Rätsel«, erwiderte er. » Die Tür dort bleibt uns jedenfalls ein für alle Mal verschlossen.«
»Dann muss ich mir irgendwie anders Zugang verschaffen«, erklärte sie in aller Ruhe.
»Allein lasse ich dich nicht gehen.«
»Als Mann ausgerechnet in einem Frauenhaus unauffällig umherzuschleichen, das dürfte dir schwer fallen«, meinte sie belustigt.
Plötzlich zuckte er zusammen und zog sie in den Schatten des Torgewölbes. Verwundert wollte sie ihn zur Rede stellen, was das sollte, aber da klärte er sie schon im Flüsterton auf: »Schwester Radegund hat soeben das domus feminarum verlassen. Vorsicht, sie darf uns nicht bemerken.«
Die große Frau hastete über den Hof und weiter zum Vorplatz. Sie rannte fast, man gewann den Eindruck, als schwebte ihr Habit hinter ihr her. Die beiden Beobachter drückten sich in die Mauernische und warteten, bis sie an ihnen vorüber war. Als sie sich wieder hervorwagten, hatte Schwester Radegund den Platz schon hinter sich gelassen; sie sahen sie gerade noch auf einer Straße verschwinden, die in die Stadt führte.
»Wohin mag sie so schnell wollen?«, murmelte Eadulf.
»Das werden wir gleich wissen«, sagte Fidelma entschlossen. »Komm. Wir müssen hinterher.«
Noch ehe er etwas dagegen einwenden konnte, war sie schon losgelaufen und heftete sich der Frau an die Fersen. Viele Menschen waren unterwegs, aber niemand nahm Anstoß an ihnen, und so wurden sie durch nichts aufgehalten.
Schwester Radegund eilte zielstrebig vor ihnen her, blieb nirgends stehen und schaute sich kein einziges Mal um. Das konnte ihren Verfolgern nur recht sein. Die Straßen, durch die sie lief, wurden immer enger, und schon bald umfingen sie die gleichen Gerüche, die ihnen noch von ihrer Ankunft in der Stadt her in unangenehmer Erinnerung waren. Rinnsale von Abwasser sickerten durch die Gassen, herrenlose Katzen und streunende Hunde balgten sich um die umherliegenden Abfälle.
Plötzlich bog Schwester Radegund in eine breite Straße ein, in der verschiedene Händler ihr Geschäft betrieben. Ganz offensichtlich handelte es sich um eine größere Durchgangsstraße. Die Nonne verschwand in einem Gebäude, vor dem Kleidungsstücke wie zum Verkauf hingen, auch etliche Tierfelle.
»Es sieht aus wie …« – Fidelma fand nicht gleich das rechte Wort –, »… wie ein Ort, an dem eine Näherin ihre Arbeit macht.«
Vorsichtig pirschten sie sich näher heran, und Fidelma gelang es, durch die offenstehende Tür einen Blick ins Innere zu werfen. Schwester Radegund stand mit dem Rücken zur Tür, und eine ältere Frau war über einen Ballen Stoff gebeugt. Zum Glück schaute die Alte nicht zur Tür, so dass Fidelma Eadulf ein Zeichen geben konnte, ihr ein paar Schritte weiter in den tiefen Schatten zwischen den Häusern zu folgen, wo sie von der Straße her nicht gesehen werden konnten.
»Allem Anschein nach hat Schwester Radegund nur den

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