Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
17 - Im Schatten des Grossherrn 06 - Der Schut

17 - Im Schatten des Grossherrn 06 - Der Schut

Titel: 17 - Im Schatten des Grossherrn 06 - Der Schut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
Vom Netzwerk:
achbadin, hima-jedtschin we ajal pederi
    Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawud al Gossarah.“
    Und dieser hochinteressante Schreibebrief lautet, ins Deutsche übersetzt, wörtlich:
    „Mein lieber Sihdi!
    Gnade und Gruß Gottes! Wir sind angekommen, ich und Omar. Freude und Glück überall! Geld! Panzer! Ruhm, Ehre, Wonne! Kara Ben Nemsi Emir sei Segen, Liebe, Andenken, Gebet! Hanneh, die Liebenswürdige, die Tochter Amschas, der Tochter Maleks, des Ateïbeh, ist gesund, schön und entzückend. Kara Ben Hadschi Halef, mein Sohn, ist ein Held. Vierzig getrocknete Datteln verschlingt er in einem Atem; o Gott, o Himmel! Omar Ben Sadek wird heiraten Sahama, die Tochter von Hadschi Schukar esch Schamain Ben Mudal Hakuram Ibn Saduk Wesilegh esch Schammar, ein reiches und schönes Mädchen. Allah schenke dir sehr gutes Wetter und schöne Witterung! Rih, der Hengst, grüßt sehr ergebenst und höflich. Omar Ben Sadek hat ein gutes Zelt und eine liebenswürdige Schwiegermutter. Heirate auch bald! Allah beschütze dich! Sei stets zufrieden und murre nicht! Ich liebe Dich! Vergiß das Siegel; ich habe weder ein Petschaft, noch Siegellack! Sei immer tugendhaft und meide die Sünde und das Verbrechen! Komme im Frühjahr! Sei immer mäßig, bescheiden, zuvorkommend und fliehe die Betrunkenheit!
    Voller Hochachtung, Ehrerbietung, Demut und Anbetung Dein ehrlicher und treuer Freund, Beschützer und Familienvater
    Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawud al Gossarah.“

Anhang
    Mit der letzten Zeile des vorigen Kapitels war unser Ritt zu Ende, und es sollte nun eigentlich das Schlußzeichen zu sehen sein, doch sehe ich mich zu meiner Freude gezwungen, einen Anhang folgen zu lassen.
    Ich sage zu meiner Freude, denn viele hunderte von Zuschriften aus allen Gegenden des Vater- und auch des Auslandes haben mir bewiesen, welch ein inniges Seelenbündnis sich zwischen meinen Lesern und mir herausgestaltet hat. Was die Zeitungen über die bisherigen sechs Bände schreiben, ist außerordentlich erfreulich und ehrenvoll; weit, weit tiefer aber berührt es mich, aus so vielen Privatbriefen von Alt und Jung, Vornehm und Einfach, Hoch und Niedrig zu vernehmen, daß nicht nur ich der Freund meiner Leser geworden bin, sondern auch meine Gefährten, von denen ich erzählte, sich eine ebenso große wie allseitige Teilnahme erworben haben.
    Besonders ist es mein guter, treuer Hadschi Halef Omar, nach dessen späteren Schicksalen und gegenwärtigen Verhältnissen ich gefragt werde. Aus Kreisen, welche dem Thron nahe stehen, und aus der kleinen Arbeiterhütte, aus der teuren Goldfeder der Millionärs und der zitternden Hand der armen Witwe, vom Boudoir der Weltdame ebenso, wie aus der ernsten Klausur des Klosters, von der Schulbank des Kadetten oder Gymnasiasten und aus der Schreibmappe des kleinen, munteren Pensions-Backfischchens habe ich Anfragen erhalten, welche meist den wackeren Hadschi betreffen. Ich kann getrost sagen, daß dieses mir so liebe Kerlchen sich alle Herzen, und nicht etwa bloß das meinige, erobert hat.
    Was will man da nicht alles über ihn wissen! Ich könnte Briefe über Briefe schreiben und würde doch nie fertig werden, denn es gehen täglich immer wieder neue Fragen ein. Ich soll noch mehr, viel mehr von ihm erzählen. Ich soll sagen, ob, wann, wo und wie ich wieder mit ihm zusammengetroffen bin und was ich da mit ihm erlebt habe. Ich kann wirklich nicht anders, ich muß diese Bitten, so gut es geht, schon jetzt und hier zu erfüllen suchen und bemerkte dabei zugleich, daß in einem späteren Band noch oft und viel von Halef die Rede sein wird. Was dieser Band bringt, soll hier erzählt werden, nämlich mein allerletztes Zusammensein mit dem treuen Diener und Begleiter, welcher zugleich mein aufopferungsfähigster Freund gewesen ist.
    Dabei werden auch die Wünsche derjenigen erfüllt werden, welche ihre rege Teilnahme auch jenem Wesen schenken, welches meinem Herzen so nahe gestanden hat, obgleich es kein Mensch, sondern nur ein Tier war. Ich meine Rih, meinen unvergleichlichen Rappen, nach welchem sich ja auch so viele Leser erkundigen. Es möge also mein letztes Erlebnis mit Hadschi Halef Omar und mein letzter Ritt auf meinem Rih nun folgen. –
    Ich befand mich wieder einmal in Damaskus und hatte die Absicht, von da aus über Aleppo, Diarbekr, Erzerum und die russische Grenze zu gehen, um nach Tiflis zu gelangen. Ein Freund von mir, bekannter Professor und Sprachforscher, hatte

Weitere Kostenlose Bücher