17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)
hereinkommen?«
Sally nahm die Einladung ohne das geringste Zögern an und folgte Amelia ins Wohnzimmer, wo sie es Henry überließ, sie beide vorzustellen, während ihr Blick hierhin und dorthin schoss, um sich keine Einzelheit des Wohnzimmers entgehen zu lassen. Henry musste sie mit dem Ellbogen anstupsen, damit sie aufhörte, so intensiv zu gaffen, und stattdessen Amelia den Korb überreichte.
» Henry und ich haben Sandwiches und ein paar andere Happen gemacht, um Ihnen über die Runden zu helfen, bis Sie Ihre Speisekammer aufgefüllt haben«, erklärte sie. » Außerdem hat sich Henry für den Rest des Tages freigenommen.«
» Meine Sally hat mich angewiesen, Ihnen zur Hand zu gehen.« Henry tätschelte sich die breite Brust. » Wenn Sie Hilfe bei den schweren Sachen brauchen, dann bin ich Ihr Mann.«
» Du hast den Job«, sagte ich und klopfte ihm auf die Schulter.
» Wirklich?«, fragte Amelia.
» Natürlich.« Ich wandte mich an Sally und Henry. » Würdet ihr bitte den Korb in die Küche bringen? Amelia und ich kommen gleich nach.«
Ich rechnete damit, dass Sally und Henry die Gelegenheit beim Schopf ergriffen, Amelias Küche zu inspizieren, und sie enttäuschten meine Erwartungen nicht. Als hätten sie Rollerskates an den Füßen, sausten sie den Flur entlang und ließen mich und meine Gastgeberin allein im Wohnzimmer.
» Amelia«, sagte ich leise. » Wenn ich mich nicht allzu sehr täusche, müssen Sie sich auf einen nicht enden wollenden Besucherstrom gefasst machen.«
» N…nein, bitte n…icht«, stammelte sie.
» Keine Bowenisten, keine Sorge«, beeilte ich mich zu sagen. » Einfach nur stinknormale Nachbarn. Aber besser, Sie erwähnen ihnen gegenüber Mistress Meg oder Ihren Urururonkel Gamaliel noch nicht. Sonst könnte man Sie für ein wenig verrückt halten. Aber lassen Sie sich ruhig von ihnen helfen«, sagte ich eindringlich. » Schicken Sie Sally mit einer Einkaufsliste zum Emporium. Überlassen Sie es ihr, Ihre Speisekammer zu füllen. Die anderen sollen inzwischen die Umzugskartons auspacken und Ihnen dabei helfen, Ihr neues Zuhause zu organisieren. Ich verspreche Ihnen, sie werden sich darum reißen.«
» So ein freundliches Dorf«, sagte Amelia mit einem zufriedenen Seufzen. » Nur noch eine Frage: Warum müssen wir denn alles auf einmal erledigen?«
» Weil Sie nicht in der Lage sein werden, einen klaren Gedanken zu fassen, solange das Umzugschaos nicht beseitigt ist. Und Sie werden dringend einen klaren Kopf benötigen, wenn wir nach Gamaliels verbotenen Aufzeichnungen suchen wollen.«
» Wir?«, sagte sie hoffnungsvoll. » Das heißt, Sie wollen mir dabei helfen?«
» Versuchen Sie mal, mich davon abzuhalten«, erwiderte ich grinsend. » Bringen Sie heute Ihr Cottage in Ordnung, Amelia. Morgen beginnen wir, Sie und ich, mit der Hexenjagd.«
8
Während Sally und Henry Kommentare über Amelias Kücheneinrichtung austauschten, tauschten Amelia und ich unsere Telefonnummern aus. Ich versprach, sie anzurufen, sobald ich einen Aktionsplan aufgestellt hatte. Dann ließ ich sie allein, um das Beste aus ihrem freiwilligen Arbeitstrupp herauszuholen, ehe ich mich in den Wagen setzte, um nach Hause zu fahren.
Während ich über die Buckelbrücke fuhr, erblickte ich im Rückspiegel Millicent Scroggins, Opal Taylor, Elspeth Binney und Selena Buxton, die, jede eine zugedeckte Auflaufform auf dem Arm, unter einer Reihe schwarzer Regenschirme die Straße entlanghuschten. Nachdem sie zuerst mich und später dann Sally Pyne und Henry Cook beim Betreten von Pussywillows beobachtet hatten, hatten die Damen offensichtlich kurzerhand beschlossen, dass es ihnen ebenso zustand, mit einer althergebrachten Dorftradition zu brechen und ihrer neuen Nachbarin einen vorzeitigen Besuch abzustatten.
» Verstärkung ist unterwegs, Amelia«, murmelte ich. » Die vier könnten Ihre Pfannen und Töpfe suchen!«
Ich zweifelte keine Sekunde daran, dass die emsigen Mägde die Gelegenheit beim Schopf packen würden, Amelias Chancen im Rennen um » Wer wird die nächste Mrs Willis?« abzuschätzen, während sie in ihren Besitztümern wühlen durften. Amelia würde im Gegenzug dafür, dass sie den Dorfbewohnern erlaubte, essenzielle Informationen über ihre Möbel, Finanzen und Modegeschmack zu sammeln, tatkräftige Unterstützung erhalten und obendrein Essensvorräte für mindestens eine Woche. In meinen Augen ein fairer Deal.
Gern hätte ich kehrtgemacht, um Amelia ein paar Tipps zu geben, wie sie die
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