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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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emsigen Mägde in Schach hielt, aber ich hatte Wichtigeres zu tun. Vor dem Mittagessen wollte ich noch ein wenig historische Recherchen betreiben. Glücklicherweise kannte ich einen Experten für die Geschichte des Ortes.
    Als ich zu Hause ankam, floss der Regen in Strömen vom Schieferdach. Sturzbäche ergossen sich die gekieste Auffahrt hinunter, der Plattenweg im Garten war von nassem Laub bedeckt, und während ich die Haustür aufsperrte, tropften dicke fette Regentropfen vom Rosenbogen auf meinen Kopf. Genau der richtige Tag für meine Jungs, um in Pfützen herumzutollen, und ich machte mir im Geiste eine Notiz, ein paar Handtücher mitzunehmen, wenn ich die Jungen von der Schule abholte.
    In der Diele streifte ich Parka und Turnschuhe ab, begrüßte Stanley, der Bills Sessel im Wohnzimmer warm hielt, und tappte mit feuchten Socken durch den Flur ins Arbeitszimmer. Meine kalten Füße zwangen mich, als Erstes ein knisterndes Feuer im Kamin zu entfachen, bevor ich Reginald mit den wichtigsten morgendlichen Schlagzeilen versorgte.
    » Miranda Morrow ist nicht die erste Hexe in Finch«, erzählte ich dem rosa Hasen. » Ihre Vorgängerin hieß Mistress Meg, aber ob Mistress Meg eine gute oder eine böse Hexe war, muss sich erst noch erweisen.«
    Am schimmernden Glanz in Reginalds Augen konnte ich erkennen, wie fasziniert er war. Lächelnd tippte ich ihm mit der Fingerspitze auf das Schnäuzchen, fischte das blaue Notizbuch aus dem Regal und setzte mich damit in einen der Ledersessel vor dem Kamin.
    » Dimity?«, sagte ich. » Ich war bei Amelia Thistle!«
    Sofort begann die königsblaue Handschrift auf dem leeren Blatt zu fließen, aber sie kam nicht sehr weit.
    Und?
    » Und ich habe sie gefragt, ob sie Mae Bowen ist«, sagte ich.
    Und?
    » Kein Wutausbruch, keine Ohrfeigen, kein Rauswurf.«
    UND ? Nun spann mich doch nicht auf die Folter!
    » Und, ja, Amelia Thistle ist Mae Bowen. Oder, um es anders auszudrücken, Mae Bowen ist Amelia Thistle.«
    Aha! Dann benutzt sie also ihren Mädchennamen.
    » Bingo.« Ich nickte.
    Nicht gerade das, was ich als eine todsichere Tarnung bezeichnen würde.
    » Sie behauptet, sie sei nicht besonders clever«, sagte ich, » aber ich glaube, dass sie ihr Licht unter den Scheffel stellt. Zum Beispiel hat sie mir angesehen, dass ich mal harte Zeiten durchgemacht habe, Dimity. Sie sah mir in die Augen und sagte mir auf den Kopf zu, dass ich wisse, was Hunger bedeutet.«
    Und das würde ich nicht als clever, sondern eher als einfühlsam bezeichnen. Das sind zwei völlig verschiedene Eigenschaften, aber ich weiß genau, welcher ich den Vorzug geben würde. Glaubst du noch immer, dass sie eine Gefahr für Finch darstellt?
    » Inzwischen geht es mir mehr darum, sie zu beschützen als das Dorf«, sagte ich kleinlaut. » Ich mag sie, Dimity, und ich glaube, sie kann eine gute Portion Streicheleinheiten gebrauchen.«
    Warum?
    » Sie hat in den letzten Jahren viel durchmachen müssen. Nicht nur, dass sie ihr altes Haus verkauft hat und in ein neues umgezogen ist, sondern sie musste erst den Verlust ihres Mannes und dann den ihres Bruders Alfred verkraften. Er hat zusammen mit ihr und ihrem Mann in Highburn gelebt, dem Anwesen, das sie erwarben, um sich die Bowenisten vom Leib zu halten. Amelia und Alfred standen sich sehr nahe, und er ist vor einem Jahr gestorben. Ihn so kurz nach dem Tod ihres Mannes zu verlieren, muss ein schwerer Schlag für sie gewesen sein. Wenn du mich fragst, hat sie einfach nicht die Energie, sich eine vollkommen neue Identität zuzulegen.«
    Die arme Frau. Hat sie Highburn verlassen, weil es voller schmerzhafter Erinnerungen war?
    » Nein, nicht wirklich. Es hört sich so an, als liebe sie diesen Ort noch immer. Sie hat ihn ihren sicheren Hafen genannt.«
    Und warum hat sie ihren sicheren Hafen für Pussywillows aufgegeben?
    » Gestern Abend hast du gesagt, dass es Dinge gibt, die wichtiger sind als Sicherheit. Und genau mit einem solch wichtigen Anliegen ist Amelia nach Finch gekommen…« Ich lehnte mich in meinem Sessel zurück, streckte die verfrorenen Zehen zum Kamin aus und gab Dimity eine Zusammenfassung dessen, was Amelia mir über John Jacobs Erwerbung, Alfreds Recherchen, Gamaliel Gowlands verbotene Aufzeichnungen und der noch zu enträtselnden Geschichte von Mistress Meg erzählt hatte. » Alfreds Behinderung machte es ihm unmöglich, der Spur zu folgen, die Gamaliel auf der ersten Seite seines Manuskripts ausgelegt hatte«, schloss ich, » und deswegen hat

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