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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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vorbeigeschaut, und glaub mir, Dimity, der arme Kerl ist voller Selbsthass.«
    Ach herrje.
    » Es kommt noch schlimmer. Auch wenn William es nicht mehr mitgekriegt hat, weil er schon weg war, als Amelia uns erklärte, wie sie das Problem emsige Mägde lösen will.«
    Und zwar?
    » Sie will sie beschwichtigen, indem sie ihnen versichert, dass sie keinerlei Absicht hegt, sich wieder zu verheiraten. Und sie meint es auch so, Dimity. Sie wird William niemals heiraten. Und du kennst ihn. Er würde sich mit keinem anderen Arrangement zufriedengeben als mit einer Heirat.«
    Hast du es William erzählt?
    » Ich habe es nicht über mich gebracht, ihm eine derart niederschmetternde Nachricht zu überbringen. Aber ich bin sicher, dass jemand anders es tun wird. Mit großer Wahrscheinlichkeit jemand namens Elspeth, Millicent, Opal oder Selena.« Ich spuckte die Namen förmlich aus und ließ dann ein verzagtes Stöhnen vernehmen. » Ich weiß, was als Nächstes passieren wird, Dimity. William wird sich um Amelias Seelenfrieden willen aufopfern. Er wird seine Gefühle leugnen und sich von ihr fernhalten, ohne von ihr loszukommen. Ich bin sicher, die Sache wird ihm den Boden unter den Füßen wegziehen. Er wird aufhören zu essen, ein Einsiedlerleben führen und seine Orchideen auf den Kompost schmeißen, weil sie ihn an Amelia erinnern. Er wird Fairworth verkaufen und sich in sein Haus in Boston zurückziehen, weil er es nicht ertragen kann, in der Nähe der Frau zu wohnen, die ihm die kalte Schulter gezeigt, seine Hoffnungen zunichtegemacht und seine Träume zum Platzen gebracht hat.« Ich wischte eine Träne aus dem Augenwinkel und schniefte.
    Bist du fertig?
    » Was gibt es da noch zu sagen?«, fragte ich am Boden zerstört.
    Noch jede Menge, würde ich meinen. Zum Beispiel: Hast du den Verstand verloren? Um Himmels willen, Lori, William ist doch keine tragische Heldin aus einem Liebesroman! Er ist ein reifer, ausgeglichener Erwachsener, ein Mann, der ebenso vernünftig wie sensibel ist. Wenn er sich tatsächlich in seinen Hoffnungen bezüglich Amelia getäuscht sieht, wird er sich vielleicht eine Zeitlang der Melancholie hingeben, aber er wird nicht zugrunde gehen, weil er nämlich weiß, dass die romantische Liebe nur eine von verschiedenen Formen der Liebe ist, die das Leben lebenswert machen. Seine Liebe zu Fairworth, zur Natur, zu Büchern und Landkarten und vor allem die Liebe zu seiner Familie wird ihn aufrechterhalten, genauso wie seine Liebe zu Deirdres ausgezeichneten Kochkünsten. Abgesehen davon bin ich ganz und gar nicht überzeugt, dass Amelia ihn enttäuschen wird.
    » Ich glaube nicht, dass Amelia geblufft hat, Dimity. Sie hat klipp und klar gesagt, dass sie nicht wieder heiraten wird.«
    Das hat William auch, nachdem Jane gestorben war. Aber Menschen ändern bekanntlich ihre Meinung.
    » William hat fast dreißig Jahre gebraucht, um seine zu ändern«, rief ich ihr ins Gedächtnis. » Ihm werden vielleicht keine weiteren dreißig Jahre bleiben, um darauf zu warten, dass Amelia es sich anders überlegt.«
    Bist du überhaupt sicher, dass sich Amelia von ihm angezogen fühlt? Als wir das letzte Mal darüber sprachen, meintest du, sie verhalte sich ihm gegenüber eher gleichgültig.
    » Sie ist ihm gegenüber definitiv nicht gleichgültig«, sagte ich überzeugt. » Sie hat ihn von ihrem Schwarzbrot kosten lassen, das sie selbst gebacken hat. Eine Frau serviert einem männlichen Besucher nicht selbstgebackenes Brot nach dem Spezialrezept ihrer verstorbenen Mutter, es sei denn, sie fühlt sich von ihm angezogen.«
    Stimmt. Vielleicht … Die Handschrift hielt einen Moment inne, als wäre Tante Dimity soeben eine neue Idee gekommen, die sie sich zuerst gründlich durch den Kopf gehen lassen müsste. Vielleicht hat Amelias Verzicht auf eine neue Heirat gar nicht so sehr mit William zu tun als viel mehr mit ihrer starken Bindung zu ihrem Bruder.
    » Tut mir leid, Dimity«, sagte ich verwirrt, » aber ich kann dir nicht folgen.«
    Es ist im Grunde ganz einfach. Amelia ist nach Finch gekommen, um Alfreds Suche zu beenden, eine schwierige Mission, die zu bewältigen sie wohl kaum in der Lage wäre, wenn die Bowenisten Pussywillows belagern würden. Um die Bedrohung durch die Bowenisten einzudämmen, muss sie die Mägde beschwichtigen. Um die Mägde zu beschwichtigen, muss sie sich von William lösen. Um sich von William zu lösen, muss sie eindeutig Stellung gegen jegliche Art von romantischen Verstrickungen beziehen,

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