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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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aramäischen Wortes, dessen Etymologie entscheidend war für das Verständnis eines an und für sich unverständlichen Abschnitts aus dem dritten Buch Mose. Und es kam, wie es immer bei diesen Predigten kam– es begann der Exodus zahlreicher Mütter, die ihre Kleinkinder aus der Kirche trugen oder führten.
    Nachdem die ersten zehn Minuten vergangen waren, gab ich den Jungen Papier und Buntstifte, um zu verhindern, dass sie herumzappelten. Nach vierzig Minuten verließ Bill mit ihnen die Kirche, um nach Hause zu fahren. Als der Pfarrer eine geschlagene Stunde gepredigt hatte, war so ziemlich jeder Kopf in der Kirche auf die Brust gesunken, und als er die Neunzig-Minuten-Marke überschritt, war das Schnarchen der Eingeschlafenen weithin zu hören.
    Ich war drauf und dran, ins Koma zu sinken, doch dann ging die Westtür erneut auf und ich erlangte wieder Bewusstsein. Die Bowenisten drängte es hinaus. Ich nahm an, dass einige von ihnen endlich bemerkt hatten, dass sich ihre Beute aus dem Staub gemacht hatte, während der Rest einfach die Nase voll hatte von Ableitungen aramäischer Wörter, denn ich hörte, wie sie im Hinausgehen murmelten: » Mutter Mae ist nicht da« und » Ich habe das Gefühl, mein Hirn ist eingeschlafen«. Wo immer Amelia jetzt war, ich hoffte, sie war schlau genug, sich flach auf den Boden zu ducken, bis ihre Anhänger das Dorf verlassen hatten. Während die meisten Dorfbewohner in der Kirche ein Nickerchen hielten, war sie nun gänzlich auf sich allein gestellt.
    Eine Weile dröhnte der Pfarrer noch fort, ebenso wie das Schnarchen, aber ich sah, dass Bree hellwach war und immer wieder über die Schulter blickte, um den Rückzug der Bowenisten zu überwachen. Als die Tür hinter dem letzten von ihnen mit einem lauten dumpfen Geräusch ins Schloss fiel, erwachten die Schlafenden schlagartig und Bree flitzte zum Südportal. Zehn Minuten später kehrte sie zurück, ein breites Grinsen im Gesicht. Sie blickte zum Pfarrer hinauf und fuhr sich mit der flachen Hand über die Kehle.
    Dieser unterbrach sich, lehnte sich über die Kanzel und strahlte seine Schäfchen an.
    » Danke«, sagte er. » Sie waren wunderbar. Natürlich werde ich, sofern einige von Ihnen es wünschen, das Abendmahl feiern. Würden Sie bitte die Hand heben?«
    Keine einzige Hand war zu sehen.
    » Ich verstehe«, sagte der Pfarrer. » Nächsten Sonntag werden wir versuchen, eine vollständige Messe zu feiern– mit einer sehr viel kürzeren Predigt, das verspreche ich Ihnen.«
    Begleitet von belustigtem Kichern und Gemurmel stieg er von der Kanzel herab und gab uns seinen Segen, aber statt zu den Klängen von Elspeths Auszugslied über den Mittelgang hinauszuschreiten, hielt er vor der ersten Reihe inne, um ein paar Worte mit Bree zu wechseln. Ich mied das Gedränge der dem Ausgang zustrebenden Kirchengemeinde im Mittelgang und eilte stattdessen über das nördliche Kirchenschiff nach vorn, wo sich eine kleine Schar von Menschen um Bree versammelt hatte.
    » Ist hier eine Verschwörung im Gang?«, sagte ich, als ich sie erreichte. » Haben Sie die Liturgie umgeschrieben, um die Bowenisten aus dem Konzept zu bringen?«
    » Es war Brees Idee«, sagte Charles Bellingham. » Sie meinte, da es gestern auffallend ruhig an der Bowenisten-Front war, würden sie bestimmt heute einen neuen Angriff wagen.«
    » Und da sich der Gottesdienst als leichtes Angriffsziel darbot«, fuhr Lilian fort, » haben wir einen Aktionsplan aufgestellt. Teddy hat ihn vor Beginn der Messe erläutert, und die Gemeinde stimmte unisono zu mitzumachen, falls nötig.«
    Bree ergriff wieder das Wort. » Wir haben vereinbart, dass falls die Bowenisten auftauchten, wir alle auf ein Zeichen von Mr Bunting hin aufstehen würden, um nach Leibeskräften das von ihm angezeigte Kirchenlied zu schmettern. Auf diese Weise konnten wir die Sicht nach vorn blockieren und die Geräusche übertünchen, während Mr Barlow mit Amelia in die Krypta flüchtete.«
    » Amelia ist in der Krypta?«, fragte ich. » Ich war noch nie in der Krypta. Ich wusste nicht einmal, dass wir eine Krypta haben.«
    » Dort ist es dunkel, feucht und muffig«, sagte Millicent Scroggins mit einem zarten Schaudern.
    » Mr Barlow ist der Einzige, der hin und wieder hinuntergeht«, warf Elspeth Binney ein, » und zwar nur, um sicherzustellen, dass die Sumpfpumpe funktioniert.«
    » Der Eingang befindet sich in der Sakristei.« Henry deutete auf die Tür zur Linken des Altarraums. » Mr Barlow meinte, er braucht

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