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1700 - Möbius

Titel: 1700 - Möbius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schrecken erwartete: „Verluste, Hamiller? Wie viele Beiboote haben wir verloren?"
    Die Tube antwortete: „Drei, Sir. Leider. Aber wir haben sie abgehängt."
     
    5. NUMMER SECHZEHN
     
    Die Kammer, die Moira ihnen gezeigt hatte, durchmaß zwanzig Meter und war wie ein halbes Ei geformt. Ihre Farbe ließ sich am ehesten als mattes, gedecktes Gelb beschreiben. Der Boden war eben, die Decke gewölbt. Voltago begriff sofort, daß das seinen Grund hatte, daß die speziell abgeschirmte Kammer als Konzentrationspunkt unterschiedlichster Energielinien diente.
    Allerdings waren die meisten davon fünfdimensionaler Natur.
    Rechnerisch ermittelte er das Vorhandensein mindestens einer höherdimensionalen Komponente. Da aber seine Sinne und Meßgeräte soweit nicht reichten, ließ er diese Komponente vollständig außer acht.
    Die vierzehn Spindelwesen waren ausnahmslos versammelt. Er hatte ihnen Zeit gelassen - damit sie hinsichtlich seiner Person eine neue Entscheidung trafen.
    „Nun?" fragte Voltago, indem er Schriftzeichen über seine Augen schickte.
    Keine Reaktion.
    „Nun?" wiederholte er laut.
    „Wir haben es eingesehen", gestand Fünf. „Wir wissen, daß wir auf deine Hilfe unter keinen Umständen verzichten dürfen."
    Das Wesen mit dem Aussehen eines völlig antriebslosen, kränklichen Terraners sprach abgehackt und leise. Voltago vermochte sich seinen Widerstand nicht zu erklären. Aber auch, wenn es ihn innerlich schmerzte, ließ er nichts davon merken.
    Keine Gefühle, Kyberklon. Deine Konditionierung verhindert das.
    „Wir erkennen weiterhin an", stimmte Sechs zu, „daß du doch eine spezielle Fähigkeit hast.
    Wir bedürfen dieser Fähigkeit. Du bist nicht der Koordinator, der ist unwiederbringlich verloren.
    Du bist etwas anderes. Nennen wir es den Feinmechaniker. Du bist derjenige, der uns ans Ziel führt. Wenn wir unsere Domänen erreichen, wirst du es sein, der uns hilft, die Fäden auszuwerfen."
    Die Spindelwesen, im Kollektiv sonst von roboterhafter Zurückhaltung, wanden sich vor Widerwillen. Keiner, der sich dem Kyberklon offenzugewendet hätte, sie alle hockten mit verschränkten Armen oder geschlossenen Beinen da.
    Gesenkte Köpfe. Keiner sieht mich aSie wissen, daß sie mir n.
    Schmerz zufügen. Die Körpersprache war typisch terranisch, eine Verhaltensweise, die sie anscheinend von ihren Schöpfern übernommen hatten.
    „Ich will von euch hören", sprach Voltago, „daß ihr mich akzeptiert. Sagt es! Nein ... Ich will es in euren Augen lesen."
    Die Spindelwesen schauten einander an. Ihre Kommunikation war binnen einer halben Sekunde abgeschlossen, weil es sich um ein sehr simples Problem handelte.
    Nummer Zwei, der Astronom, machte den Anfang.
    „Ich akzeptiere deine Rolle ausdrucklich", las Voltago von seinen Augen ab. „Ich werde deinen Wert für die Gruppe nicht mehr in Frage stellen." Nummer Drei, der Forscher und Wissenskoordinator, war der nächste. Er hob den Kopf, sah Voltago in die Augen - und formulierte einen absolut identischen Text, der für etwa eine tausendstel Sekunde zu lesen war.
    Genauso Nummer Vier, die Analytikerin, Nummer Fünf, Nummer Sechs ... Bis jeder einzelne sein Statement abgegeben hatte. Voltago fühlte sich danach nicht besser. Aber nun konnten sie in Angriff nehmen, was getan werden mußte. Auch wenn der Ausgang ungewiß war.
     
    *
     
    „Alaska ...", begann Rhodan vorsichtig, „ich frage mich immer noch, was du auf dem Flug hierher mit Mila und Nadja angestellt hast. Sie sind völlig verändert."
    „Unsinn, Perry", erwiderte Saedelaere. „Die beiden ziehen sich eben zurück. Das haben sie früher oft getan."
    „Inzwischen war es meist anders. Ich dachte, sie befänden sich auf einem guten Weg."
    „Das sind sie immer noch", meinte der andere. „Sogar auf einem ganz besonders guten."
    „Hoffen wir es. Sie starren ins Leere, ich beobachte das ständig."
    Mit undurchdringlicher Miene musterte er den ehemaligen Maskenträger. Da er ihn seit vielen Jahrhunderten kannte und da er wußte, daß Alaska Saedelaere ein sehr schweigsamer Mann war, legte er den Versuch als sinnlos ad acta. Mila und Nadja stellten das kleinste Problem von allen dar. Die Aktivatorträger durften sich nicht in Konflikte untereinander verwickeln.
    In der Unterkunft, die Moira ihnen für die Wartezeit zugewiesen hatte, saßen sich die beiden Unsterblichen gegenüber. Sie versuchten, jeder auf seine eigene Weise, Ordnung in die Ereignisse zu bringen.
    „Da ist noch etwas, das du nicht

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