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1700 - Möbius

Titel: 1700 - Möbius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ankunft kaum zur Kenntnis.
    Vergangenheit.
    Denk einige Monate zurück, Alaska.
    Die STYX befand sich mitten in der Großen Leere, auf dem Weg von einem Sampler-Planeten zum nächsten. Inzwischen waren mehrere der verlorengegangenen Spindelwesen wieder an Bord, doch die Hetzjagd war nicht immer von Erfolg gekrönt.
    „Der Schlüssel zum Erfolg liegt in euch beiden, Mila und Nadja", behauptete Saedelaere, als sie in seiner Kabine saßen. „Wenn ihr euch nicht wie Mimosen anstellen würdet, hättet ihr längst gelernt, wie man ohne Zeitverlust von einem Sampler zum anderen springt.
    Dann hätten wir nicht diesen Zeitverlust. Die Spindelwesen wären längst wieder komplett an Bord."
    „Was soll das, Alaska?" fragte Nadja befremdet. „Werfen wir dir etwa vor, daß du nicht teleportieren kannst?"
    „Ihr seid Mutanten", meinte Saedelaere verächtlich. „Ich bin nur ein normaler Mensch. Ihr dagegen stellt euch wie kleine Mädchen an, denen man nachts die Puppen wegnimmt.
    Bemitleidenswert, wenn wir euch nicht so nötig brauchen würden."
    Saedelaere wußte genau, daß er völlig überzogene Vorwürfe äußerte. Dabei stand es nicht einmal fest, daß sie Moira bei der Suche helfen wollten. Er war mit Absicht ungerecht, um eine Reaktion zu provozieren.
    Und diese Reaktion bekam er.
    Mila und Nadja wurden rot vor Zorn. Ihre vorstehenden Stirnen legten sich in tiefe Falten.
    „Wenn du nicht den Mund hältst", versetzte Nadja zornig, „sind wir durchaus imstande, auch ein paar Stunden ohne deine Gesellschaft auszukommen."
    „Da könnt ihr lange warten!"
    Die beiden Zwillinge erhoben sich, ohne einander anzusehen. Es war eine absolut spontane Entscheidung. Ohne Saedelaere eines Blickes zu würdigen, verließen sie den Raum.
    Bis vor kurzer Zeit hätten sie seine Beleidigung kommentarlos geschluckt. Jetzt nicht mehr - ein Beispiel für ihr gewachsenes Selbstwertgefühl.
    Der ehemalige Maskenträger wartete zwei Stunden in seiner Kabine ab. Sie kamen nicht zurück. Dasselbe am folgenden Tag, an dem danach, und insgesamt eine ganze Woche lang: Dann hatte er das Gefühl, sein Psycho-Spiel sei weit genug gediehen.
    Saedelaere suchte die Kabine der Zwillinge auf.
    „Ich wundere mich", sagte er, „daß ihr nicht wiederauftaucht."
    „Du weißt genau, warum", gab Nadja zurück.
    Und Mila fügte hinzu: „Ich nehme an, du kannst dich an deine Worte gut erinnern. Wenn wir den Kontakt zu dir wiederaufnehmen, erwarten wir eine Entschuldigung."
    „Nun gut. Es tut mir ehrlich leid. Ich habe euch ungerecht behandelt."
    Zuerst wechselten Nadja, dann Mila einen versöhnlichen Blick mit ihm. Nachtragend war keine von beiden.
    Saedelaere lächelte fein, ohne daß es die beiden sehen konnten. Die Zwillingsschwestern ließen sich nicht unterkriegen. Nicht mehr so leicht wie früher.
    Vergangenheit.
    Die Dinge ändern sich, im positiven Sinn. Einige Monate später.
    Gegenwart, Alaska.
    „Mila, Nadja! Wie geht es euch?" Nadja saß bewegungslos in einem Sessel, mit aufgerissenen Augen, während Mila ähnlich reglos und in verkrampfter Stellung auf dem Bett lag. Keine der beiden reagierte sonderlich auf Saedelaeres Anblick. Sie behielten ihre wenig bequemen Haltungen ein. „Unser Zustand ist unverändert, Alaska. Also nicht besonders."
    Mila sah nach drei Tagen Migräne aus, Nadja hatte tiefe Ringe unter den Augen.
    „Wenn ihr den ganzen Tag in euch hineinhorcht, geht es euch niemals besser", sagte der ehemalige Maskenträger. „Ihr müßt euer Leiden annehmen. Nicht bekämpfen. Ich weiß, daß ihr das könnt, auch wenn es schwerfällt. Kommt hoch, wir treffen uns in Perrys Kabine."
    „Warum?" fragte Nadja müde. „Haben wir irgendwas verpaßt?"
    „Das weiß ich nicht. Der Grund ist, daß Moira mit uns allen sprechen will."
    „Wenn's uns nur besserginge", lamentierte Mila. „Also gut, Alaska.
    Wir werden dasein."
    Alaska Saedelaere verließ die zwei Frauen mit einem unguten Gefühl. Er entwickelte ein ausgeprägt schlechtes Gewissen, weil er den beiden noch immer nicht die Wahrheit gesagt hatte.
    Denn die psionische Reizstrahlung, der Moira sie ausgesetzt hatte, war noch immer aktiviert. Sie würde auch so schnell nicht abgeschaltet.
    Eine halbe Stunde später waren die menschlichen Passagiere komplett versammelt.
    „Es gibt Neuigkeiten", sagte Moira. „Wichtige Neuigkeiten, ihr werdet euch wundern."
    Dabei wirkte sie so angespannt, wie Saedelaere sie nie vorher gesehen hatte, regelrecht verstört. Es war allerdings möglich, daß

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