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1701 - Templer-Mirakel

1701 - Templer-Mirakel

Titel: 1701 - Templer-Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hören, bis Harding leise lachte.
    Für mich stand fest, dass er mich nervlich fertigmachen wollte. Ich tat ihm nicht den Gefallen und meldete mich. Zeit rausschinden, das allein zählte, Und dann sprach er. Diesmal klang seine Stimme nicht mehr so ruhig. Sie hatte einen kalten bösen Unterton abgenommen.
    »Ich weiß, dass Sie sich hier in der Kirche versteckt halten, Sinclair. Ich habe Sie nicht rauskommen sehen. Wenn ich meinen Leuten ein Zeichen gebe, werden sie losgehen und Sie suchen. Sie haben den Befehl, sofort zu schießen, und das werden sie tun. Aber ich eröffne Ihnen noch eine zweite Möglichkeit. Werfen Sie Ihre Waffe weg und zeigen Sie sich mit erhobenen Händen.«
    Er hatte mir zwar eine Chance geboten, aber nicht davon gesprochen, dass er mich auch am Leben lassen würde. Ich glaubte nicht, dass er das tun würde. Er wollte mich nur in Sicherheit wiegen.
    Ich musste auf seinen zweiten Vorschlag eingehen, denn er bedeutete einen Zeitgewinn.
    »Haben Sie mich verstanden, Sinclair?«
    Ich meldete mich hinter der Säule stehend. »Ja, das habe ich, Harding.«
    »Dann sehen wir uns ja gleich.«
    »Sicher.«
    Ich ließ mir noch etwas Zeit. Es war nur eine Idee, die mir durch den Kopf fuhr, aber ich setzte sie schnell in die Tat um.
    Mein Kreuz hängte ich außen vor die Brust. Zwar glaubte ich nicht, dass dieser Harding ein Dämon war, aber das Kreuz ließ sich als Trumpf ausspielen. Ich durfte nur keinen Fehler machen.
    »Ich komme, Harding.«
    »Das ist gut. Ich warte schon.«
    Das Kreuz hing vor meiner Brust. Die Beretta hielt ich in der Hand, hatte den Arm aber gesenkt und warf sie an der Säule vorbei auf den Steinboden, auf dem sie ein Stück weiter rutschte. Dann schob ich mich selbst an der Säule entlang ins Sichtfeld der dunkel gekleideten Männer. Auf sie achtete ich nicht, zudem hatten sie ihre Plätze nicht verlassen.
    Harding stand dort wie ein King, die Arme angewinkelt, die Hände in die Seiten gestützt. Das Licht war hell genug, um alles zu erkennen, und er sah mir spöttisch entgegen.
    »Haben Sie wirklich gedacht, dass ich mich nur auf diesen einen Helfer verlasse? Das können Sie doch nicht im Ernst angenommen haben. Nein, ich habe Sicherheiten eingebaut. Man muss seine Gegner täuschen, und das ist mir bei Ihnen gelungen. Der Weg zu einem Ziel ist oft sehr steinig. Ich kann Ihnen sagen, dass kein Fremder das Templer-Mirakel lösen wird. Auch Sie nicht, Mister Sinclair.«
    »Und jetzt?«, fragte ich ihn.
    »Dürfen Sie sich auf Ihren Tod vorbereiten …«
    ***
    Sophie Blanc sagte nichts. Sie hatte die letzten Worte des Mannes gehört. Es sollte also zu einem Finale kommen, und sie wartete auf eine weitere Erklärung.
    Als die nicht kam, fragte sie: »Darf ich erfahren, wie das Finale aussehen wird?«
    Cassel grinste schief. »Ja, das darfst du. Gern sogar, denn du wirst dabei sein. Ich lasse dich zuschauen. Ist das nicht wunderbar, meine Teure?«
    Sophie hob die Schultern. »Ich weiß nicht, was mir bevorsteht.«
    »Das wirst du noch früh genug zu sehen bekommen. Ich möchte, dass du dabei bist, wenn ich das ewige Leben erlange. Ja, das ist mein Ziel. Das ewige Leben, und wem habe ich es zu verdanken?« Er gab sich selbst die Antwort. »Natürlich Jerome Cassel, der damals schon alles erkannt hat. Aber auch deinem Gatten, Godwin de Salier, denn er hat auf dem Hügel Golgatha damals diesen Extrakt gesammelt. Das wiederhole ich gern, denn es macht mir Spaß.«
    Sophie ließ sich nicht ablenken, sie dachte klar. »Und wo befindet sich der Extrakt?«
    »Nicht weit von hier.« Er streckte ihr die Hand entgegen. »Komm, wir werden das große Finale gemeinsam erleben.«
    Sophie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Zugreifen oder sich stur stellen?
    Nein, sie entschied sich dafür, zuzugreifen, und deshalb nickte sie auch.
    »Ja, ich werde mit Ihnen gehen, weil ich wissen möchte, ob das alles so zutrifft.«
    »Du glaubst mir nicht?«
    »Sie sind mir den Beweis bisher schuldig geblieben.«
    »Keine Sorge, das wird sich ändern.« Er lächelte und nickte. Dann hob er den Kopf an. »Ja, da ist noch etwas, was ich dir sagen muss. Du hast dich wahrscheinlich darauf verlassen, dass dir dein Mann folgt. Das ist auch so gewesen. Nur haben wir das vorausgesehen und ihm eine Falle gestellt, und in sie ist er hineingelaufen. Er befindet sich in unserer Gewalt. Was in der Vergangenheit nicht vollendet worden ist, das geschieht nun in der Gegenwart. Wir werden ihn töten, und er wird mit dem

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