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1701 - Templer-Mirakel

1701 - Templer-Mirakel

Titel: 1701 - Templer-Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wissen sterben, dass er das ewige Leben nicht erlangt hat. Dabei stand er dicht davor.«
    Sophie hatte ihren Mann zwar nicht vergessen, doch durch die Ereignisse um sie herum war sie gezwungen gewesen, den Gedanken an ihn zurückzustellen.
    Nun wurde sie wieder an ihn erinnert, und sie war so weit, dass sie Cassel jedes Wort glaubte.
    Sie hatte sich bemüht, die Fassung zu bewahren, konnte aber nicht vermeiden, dass sie erbleichte. Dennoch war ihre Stimme fest, als sie fragte: »Wo ist er?«
    Cassel winkte lässig ab. »Du wirst ihn noch früh genug zu Gesicht bekommen.«
    Mit dieser Antwort hatte sie fast gerechnet, deshalb war sie auch nicht zu enttäuscht. Doch sich vorzustellen, dass ihr Mann nicht mehr am Leben war, das schaffte sie einfach nicht, und das wollte sie auch nicht. Sie dachte daran, dass Godwin schon so viele gefährliche Situationen in seinem Leben hinter sich gebracht hatte, dass ihr der Gedanke an seinen Tod einfach zu fremd war.
    Aber warum sollte dieser Cassel lügen? Er ging über Leichen. Er nahm keine Rücksicht auf andere Menschen und wollte nur sein Ziel erreichen.
    Jetzt lächelte er wieder. »Du kannst auch über dich nachdenken«, sagte er, »und dir Gedanken darüber machen, was mit dir geschehen wird. Vielleicht bin ich gnädig und lasse dich an meiner Seite leben, denn irgendwie gefällst du mir.«
    Sophie gab darauf keine Antwort. In ihr kochte es. Sich vorzustellen, mit einem derartigen Menschen Seite an Seite zu leben, das war mehr als verrückt.
    Er merkte wohl, was in ihr vorging, lachte und sagte mit leiser Stimme: »Du kannst es dir ja noch überlegen.«
    »Nein, ich verzichte.«
    »Wie bitte?«
    Sie lenkte ihn ab. »Sollte es hier nicht um das Finale gehen, von dem Sie sprachen?«
    »Ja, natürlich.« Seine Augen glänzten. »Du bist sicherlich gespannt darauf. Das kann ich mir vorstellen, denn das bin ich auch.« Er streckte ihr eine Hand entgegen. »Komm, ich werde dich jetzt zum Zielort bringen, und wir beide müssen die Pyramide nicht mal verlassen.«
    Beide Hände versteckte Sophie auf dem Rücken. Sie würde diesen Menschen auf keinen Fall anfassen, der dies sah und sich wieder amüsierte, wobei er sagte: »Irgendwann in nicht allzu langer Zeit wirst du mir die Füße küssen und mir aus der Hand fressen, das kann ich dir versprechen.«
    Sophie schwieg weiter. Sie musste sich fügen, und als Cassel ging, blieb sie an seiner Seite.
    Um sie herum veränderte sich nichts. Die Männer in der Nähe blieben auf ihren Plätzen. Sie waren stumme Beobachter und zugleich Pierre Cassels Vertraute.
    Beide schritten auf den Sockel zu. Dahinter hob sich die blau leuchtende Kugel ab, die ihr Licht verteilte. Sie sah aus wie ein fremder Planet, der aus den Tiefen des Alls zur Erde geholt worden war.
    Der Sockel war das Zentrum, das wusste sie inzwischen. Dahinter malte sich die Kugel ab. Um an sie heranzukommen, mussten vier Stufen einer breiten Treppe überwunden werden, und Sophie fragte sich, was das Ziel war. Die Kugel oder das Podest.
    Wenig später sah es so aus, als wäre der Sockel das Ziel. Sophies Meinung nach hatte er keinen Sinn. Er stand einfach nur herum und sah aus wie eine umgedrehte Kuchenform.
    Und doch musste er etwas an sich haben, das für Cassel und seine Männer wichtig war. Da kam eigentlich nur dieser Extrakt infrage, der zum ewigen Leben führte.
    Immer öfter musste sie daran denken. Sie konnte es sich nicht vorstellen. Vor einigen Jahrhunderten hatte ausgerechnet Godwin de Salier etwas gefunden, das in der heutigen Zeit so wichtig war. Vielleicht das Wichtigste auf der ganzen Welt.
    Neben dem Sockel blieben die beiden stehen. Bisher hatte Sophie nichts gesagt, jetzt konnte sie nicht mehr schweigen. »Hier kann man den Extrakt finden?«
    »Ja. Ich werde den Sockel gleich öffnen und das Gesuchte hervorholen.«
    »Und was geschieht dann?«
    »Werde ich mit der heiligen Handlung beginnen und als Erster den Trank zu mir nehmen. Ich brauche nur ein paar Tropfen, das reicht völlig aus. Danach werde ich meine Männer damit beglücken, die mir immer so treu zur Seite gestanden haben. Wenn wir durch sind, kannst du uns als Unsterbliche ansehen, denn dann hat das Templer-Mirakel gewirkt.«
    Er meint es wirklich ernst!, dachte Sophie. Bisher hatte sie sich noch immer mit Zweifeln herumgeschlagen, allmählich jedoch verschwanden sie immer mehr.
    Die Augen des Mannes strahlten in dem Wissen, so dicht vor dem Ziel zu stehen. Er wollte sich bücken, als im Hintergrund der

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