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1702 - Jagd auf die STYX

Titel: 1702 - Jagd auf die STYX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schwächere Wesen hätten sich vielleicht mit ihrem Schiff in die Sonne gestürzt. Aber nun schien die blanke Angst für einige kurze Augenblicke die Maske der scheinbar übermächtigen, unerschütterbaren Kriegerin zu sprengen.
    „Zu meiner Zeit", sagte sie leise und langsam, wobei sie die beiden Männer abwechselnd ansah, „war das Arresum weit weniger dicht besiedelt als heute. Ihr könnt nicht wissen, was das bedeuten mag - und ich flehe zu allem, was mir heilig ist, daß ich mich täusche." Sie ballte die Hände. „Denn sonst wäre es durch keine Macht dieses Kosmos mehr aufzuhalten."
    „Was, Moira?" fragte Perry Rhodan. „Was wäre nicht aufzuhalten?"
    „Das Ende", antwortete sie. „Bevor wir herüberkamen, wußte ich nicht, ob sie uns nicht schon besiegt hätte. Als wir auf dieser Seite herauskamen, sah ich das Aariam-System mit seinen zweiundzwanzig Planeten und glaubte, wir hätten einen Weg gefunden, um sie zu besiegen.
    Aber das war ein Irrtum. Es scheint wahrhaftig so, als hätte ich diese zwei Jahrmillionen auf eurer Seite nur abwarten müssen, um jetzt das endgültige Ende auf dieser Seite mitzuerleben."
    Das klang sehr melodramatisch, ebenfalls ungewöhnlich für Moira.
    Perry Rhodan fragte wieder: „Welches Ende, Moira?"
    Sie sah ihn einige Sekunden lang an, und er konnte spüren, wie sich die Maske wieder schloß. Moira hatte sich, wenigstens nach außen hin, wieder voll unter Kontrolle.
    „Das Ende allen Lebens", sagte die Ayindi gedehnt.
    Und Perry Rhodan wußte, daß sie es ganz genauso meinte.
     
    *
     
     
     
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    Das war auch schon wieder alles, was Moira bereitwillig preisgab. In Rhodan wuchs die Gewißheit, daß sie sich nur dazu überwunden hatte, weil sie sich unter massivem Druck fühlte. Unter einem Druck von Frustration, einer gewissen Orientierungs- und Verständnislosigkeit und vor allem von tiefer, an die eigene Existenz gehender Angst vor etwas, dessen Name ihr im Moment nicht über die Lippen kommen wollte.
    Perry Rhodan und Atlan saßen wie zum Hohn auf ihre Situation in bequemen, ihren Körpern optimal angepaßten Möbeln aus Formenergie, dem jederzeit aufbaubaren und wieder auflösbaren „Stoff", aus dem fast die gesamte Inneneinrichtung der STYX zu bestehen schien. Sie trugen nur ihre bequemen Bordkombinationen, die SERUNS lagen in ihren Kabinen.
    In der STYX benötigten sie die Anzüge nicht.
    Die Sitzgelegenheiten ließen sich nach Belieben durch die Zentrale steuern. Eine Vertiefung vorne in jeder Lehne, genau passend für eine menschliche Hand, erlaubte durch Sensorkontakte das Schweben an jede Stelle, an die sich die beiden Männer aus dem Parresum wünschten.
    Rhodan und Atlan hatten sich bisher in respektvoller Entfernung hinter Moira gehalten. Die Zentrale der STYX war gewaltig, weniger durch ihre Größe als vielmehr durch ihre Ausstattung, wobei das Fehlen der unzähligen Pulte, Monitoren, Konsolen und sonstigen technischen Einrichtungsgegenstände, wie sie von herkömmlichen Schiffen vertraut waren, durch die phantastische Umgebung mehr als wettgemacht wurde.
    Beim Kommandoraum der STYX, bisher strengstens tabu für Rhodan, Atlan, Saedelaere und die Vandemar-Zwillinge, handelte es sich um eine Hohlkugel, auf deren Wände das umliegende All projiziert war, entweder in seiner Gänze und vollkommen dreidimensional oder in vergrößerten oder farbtechnisch hervorgehobenen speziellen Abschnitten, die zur Zeit von besonderen Interesse waren. Fernortungsergebnisse und andere Daten konnten in Schrift oder graphischen Diagrammen überall ein- und überblendet werden, oder sie entstanden in Hologramme mitten im Raum.
    Es war, als schwebte man tatsächlich mitten im Weltraum oder fühlte sich in gezoomte Szenen so echt hineinversetzt, als rase man gleichsam in den betreffenden Sternenbezirk hinein, Perry Rhodan und Atlan hatten in den ersten Minuten Mühe gehabt, sich vor Augen zu führen, daß sie nicht zwischen den zahllosen Sternen hier im Arresum trieben, wo auf der anderen Seite die Große Leere war; daß sie sich immer noch in Moiras Raumschiff befanden und so sicher waren, wie sie sich den gegebenen Umständen nach sicher fühlen konnten.
    Doch Moira hatte vor ihnen gestanden, eine Realität in einem realen Schiff und vor dem ebenfalls realen Hintergrund der Sterne. Sie hatten sich auf sie und die wenigen Geräte konzentriert, an denen die Söldnerin arbeitete und die sie so schnell wieder verschwinden ließ, wie sie, je nach Erfordernis,

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