Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1703 - So grausam, schön und tödlich

1703 - So grausam, schön und tödlich

Titel: 1703 - So grausam, schön und tödlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Haut.
    Jane Collins schloss die Augen. Es gab keine Chance mehr. Sie war zu schwach, um sich zu wehren, und sie spürte schon den Druck der Zahnspitzen, die ihre Haut aufreißen würden.
    Da erlebte sie einen Traum.
    Eine Stimme peitschte auf. Sie gehörte einer Frau, und sie war Jane Collins bekannt.
    »Lasst sie los!«, befahl Justine Cavallo …
    ***
    Jane erlebte eine Szene, als wäre die Zeit eingefroren. Alles stand still.
    Die Detektivin wusste nicht, ob sie sich die Stimme eingebildet hatte. Sie war ihr bekannt, aber sie war ihr zugleich fremd.
    »Lasst sie los, habe ich gesagt!«
    Endlich gehorchten die beiden. Es gab keinen Kontakt mehr zwischen ihnen und Jane, die sich noch nicht traute, Luft zu holen und sich zu freuen.
    Aber sie hörte, dass Justine näher kam und sich von der offenen Tür löste.
    Jetzt erst richtete sie ihren Kopf und auch den Oberkörper hoch, um in eine sitzende Position zu gelangen, und wer da wie eine düstere Gestalt dicht vor der Tür stand, war tatsächlich Justine Cavallo, auch als blonde Blut-Bestie bekannt.
    Sie hatte das Kommando übernommen, und plötzlich waren Rachel und Fiona ganz klein geworden. Noch hockten sie neben Jane, aber sie hatten sich umgedreht und schauten zu ihrer Herrin hoch.
    Justine bot ein scharfes Bild. Hellblond, in ihrer dünnen Lederkleidung, das glatte perfekte Gesicht zu einem arroganten Lächeln verzogen, war sie es, die hier das Kommando übernommen hatte.
    Und ihre beiden Verbündeten gehorchten. Sie wandten sich von Jane ab und drückten sich in die Höhe. Betreten blieben sie auf der Stelle stehen. Sie fühlten sich unwohl, sie hoben ihre Schultern an, als wollten sie damit etwas ausdrücken.
    »Warum?«, fragte Rachel Fleming. »Warum nimmst du sie uns weg? Das war nicht abgemacht.«
    Justine antwortete: »Ich habe es nicht nötig, euch Gründe zu nennen. Ich tue es trotzdem. Sie gehört mir. Verstanden? Mir ganz allein. Und jetzt verschwindet. Geht den Gang rechts weiter. Da gibt es eine kleine Tür. Ich habe sie offen gelassen. Ihr werdet dort in einer Unterwelt landen. Den Weg nach oben müsst ihr euch selbst suchen. Ich verspreche euch, dass wir uns noch treffen werden.«
    Beide nickten.
    Dann gingen sie weg. An der Tür blieben sie noch mal stehen und drehten sich um. Sie wollten einen letzten Blick auf das Opfer werfen, das ihnen entrissen worden war.
    Wenig später waren Jane Collins und Justine Cavallo allein. Jane blieb sitzen, so konnte sie sich am besten ausruhen. Die Kerzen waren nicht gelöscht worden, nach wie vor verbreiteten sie ihr Flackerlicht.
    »Muss ich dir jetzt dankbar sein?«
    »Das bleibt dir überlassen.«
    »Ja«, flüsterte Jane, »die beiden hätten liebend gern mein Blut getrunken. Warum hast du das nicht zugelassen?«
    »Frag mich nicht. Es gibt andere Opfer, die sie sich holen können. Sie werden noch satt. Da musst du dir keine Sorgen machen.«
    »Das denke ich auch, aber sie sind weder vom Himmel gefallen noch aus der Hölle gestiegen. Wer hat dafür gesorgt, dass sie zu Blutsaugerinnen wurden? Bist du das gewesen?«
    »Wer sonst?«
    »Und was hast du damit bezweckt?«
    Jane Collins erhielt eine Antwort. Nur nicht von der Cavallo.
    »Chaos. Angst unter den Menschen verbreiten. Oder habe ich damit so unrecht, Justine?«, fragte John Sinclair …
    ***
    Ich war da. Ich hatte schon einige Sekunden zugehört und wusste damit, dass ich zu spät gekommen wäre, um Jane Collins zu retten. Die andere Seite war schneller und gnadenloser gewesen.
    Dass letztendlich Justine Cavallo die Fäden zog, war auch für mich überraschend. Wir waren es gewohnt, dass sie ihre eigenen Wege ging, diesmal jedoch war sie von ihrem normalen Weg abgewichen. Sie hatte zwei Personen zu Vampiren werden lassen, ohne sie danach zu töten, denn das hatte sie sonst immer getan.
    Die Cavallo lachte. Sie gab sich locker und drehte sich zu mir um. »Da sind wir ja wieder zusammen. Hätte mich auch gewundert, wenn du hier nicht mitgemischt hättest. Aber in diesem Fall bist du zu spät gekommen. Du hättest Jane nicht retten können. Das habe ich getan, und ich hoffe, dass du es nicht vergisst, Jane.«
    Die rappelte sich hoch, während ich das Verlies betrat und mich an die schlechte Luft gewöhnen musste.
    Die Cavallo lächelte mich an. Es war kein nettes Lächeln, aber das war ich auch nicht von ihr gewöhnt. Sie sah mich manchmal als Partner an, worauf ich gut verzichten konnte, aber sie hatte sich bei Jane Collins eingenistet, und ich musste

Weitere Kostenlose Bücher