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1703 - So grausam, schön und tödlich

1703 - So grausam, schön und tödlich

Titel: 1703 - So grausam, schön und tödlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Antwort darauf fand. Ziemlich forsch zog ich die Tür auf. Der Gang dahinter war schlecht beleuchtet, es roch komisch, aber hier lagen die Toiletten und damit die Umgebung, in der Jane verschwunden war.
    Männer und Frauen mussten hinter verschiedenen Türen verschwinden. Ich zog die auf, die die Frauen nehmen mussten, und rief so laut Janes Namen, dass ich aus einer der Kabinen einen wilden Fluch hörte, den aber nicht Jane ausgestoßen hatte.
    Da war sie also nicht. Wo dann? Ich hatte den Gang noch nicht bis zu seinem Ende untersucht, was ich jetzt tat, und da fiel mir noch eine Tür auf.
    Sie führte laut Aufschrift ins Lager und in einen Keller. Gab es einen besseren Ort, um einen Menschen klammheimlich verschwinden zu lassen?
    Bestimmt nicht.
    Und so machte ich mich auf den Weg nach unten …
    ***
    Jane Collins lag nicht mehr im Dunkeln. Das Licht erreichte sie durch Schlitze, denn sie hatte die Augen nur zu einem Drittel geöffnet. Die Detektivin gehörte zu den Menschen, die hart im Nehmen waren. So ein Stoß gegen den Kopf brachte sie nicht um, setzte sie nur temporär außer Gefecht. Das hatte aber der anderen Seite gereicht, um ihr die Waffe abzunehmen.
    Nicht zum ersten Mal hatte man sie überwunden, und Jane wusste genau, wie sie sich zu verhalten hatte. Auf keinen Fall zeigen, dass sie schon da war, und zunächst einmal die Umgebung beobachten.
    Sie hielt sich an die alte Regel und schaute sich um. Man hatte sie aus dem Kellerflur in ein Verlies gebracht, als etwas anderes war dieser Raum nicht zu bezeichnen. Es herrschte auch nicht mehr Dunkelheit vor. Das Licht kam allerdings von keiner Deckenleuchte, sondern wurde von den Flammen zweier Kerzen abgegeben, die in der Nähe brannten und den kleinen Raum erhellten. Bis auf einige Kisten war der Raum leer. Und trotzdem war sie nicht allein, denn in ihr direktes Blickfeld gerieten die beiden jungen Frauen, die sie zum ersten Mal sah. Dabei dachte sie daran, dass Justine Cavallo nicht anwesend war, aber das war nur ein flüchtiger Gedanke. Sie musste sich darauf einstellen, es mit den beiden Unpersonen zu tun zu bekommen.
    Jane Collins gab mit keiner Regung zu verstehen, dass sie wieder auf dem Damm war. Starr blieb sie liegen, aber die Augen schloss sie nicht. Und das eine Drittel reichte aus, um die beiden Frauen genau einzuschätzen.
    Sie waren verschieden.
    Die eine hatte blonde Haare, und ebenso wie ihre Partnerin war sie nicht der Witterung entsprechend angezogen.
    Die Blonde trug ein kurzes Kleid, das in Höhe der Oberschenkel wie eine Blüte fiel. Es reichte hoch bis zum Kinn. Die Beine bedeckten bunte Leggings. Das Gesicht war schmal. Umrahmt wurde es von den blonden Strähnen.
    Die Frau mit den dunkleren Haaren trug ein Bustier, das ihre Formen eng umschnürte. Sie hatte ein hübsches Gesicht, mit dem sie auch als Kalendergirl hätte Geld verdienen können. Der Mund war leicht geöffnet, und die Spitzen der Zähne wuchsen aus dem Oberkiefer hervor und waren gut zu sehen. Netzstrümpfe bedeckten die Beine, die Füße steckten in hochhackigen Schuhen, und die Frau hätte besser auf eine Bühne gepasst als hierher in diesen Keller.
    Die Blonde lutschte an einem Finger, ihre Augen waren dunkel. Zudem blickten sie kalt, und beide brauchten nicht zu atmen, aber sie hatten ihre Blicke auf Jane Collins gerichtet.
    Die verdrehte leicht die Augen, weil sie ihre Pistole suchte. Keine der beiden Frauen hielt die Waffe in der Hand. Sie musste irgendwo liegen, vielleicht zwischen den Kisten.
    Zwei Blutsaugerinnen, die ihr Opfer in unmittelbarer Nähe wussten. Das konnte für Jane nicht gut gehen. Sie hoffte nur, dass sich die beiden noch Zeit ließen. Je mehr davon verging, umso besser kam sie wieder in Form. Zwar zuckten noch die Schmerzen wie Stiche durch ihren Kopf, daran aber konnte sie sich gewöhnen, und sie würden auch wieder abklingen.
    Jane war eine gute Menschenkennerin. Sie übertrug das auch auf die Vampire und ging davon aus, dass die Wiedergängerinnen sich mit der neuen Lage noch nicht zurechtgefunden hatten und sich Gedanken über ihr Opfer machten.
    »Wer ist sie?«, fragte die Blonde.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber sie ist uns gefolgt. Aus diesem Grund muss sie mehr wissen. Oder hast du mal einen Gast gesehen, der sich hier in den Keller verirrt hat?«
    »Nein! Aber sie steckt voller Blut. Ich rieche es. Ich – ich – will es haben.«
    »Wir werden es uns holen!«
    Beide schwiegen und ließen Jane nicht aus dem Blick.
    »Mach du den

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