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1706 - Kibb

Titel: 1706 - Kibb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lehnte sie es jedoch ab, auch nur eine einzige der Gören mitzunehmen. Sie startete von Thyssan und flog auf geradestem Kurs ins Aariam-System.
    Da es strenge Sicherheitsvorschriften gab und Raumschiffe nicht einfach xbeliebige Ziele ohne Vorankündigung anfliegen durften - schon gar nicht so wichtige Stützpunkte wie das Passagesystem -, wurde die STYX gestoppt und aufgebracht. Man führte Moira einem Gremium von vier Koordinatorinnen vor, denen gegenüber sie sich zu rechtfertigen hatte.
    Das war Moira nur recht. Genau das hatte sie angestrebt.
    Die Koordinatorinnen hörten sich mit wachsendem Staunen ihre Ideen an. Es hätte sie schon in Erstaunen versetzt, wenn eine Ayindi in Führungsposition mit solch einem revolutionären Vorschlag an sie herangetreten wäre. Aber daß ihnen eine Novizin einen solchen Plan unterbreitete, machte sie perplex.
    „Deine Gedankengänge sind erstaunlich für eine so junge Ayindi", sagte die Sprecherin der Koordinatorinnen lobend, nachdem Moira geendet hatte. „Leider wurden nie Untersuchungen in dieser Richtung vorgenommen, so daß sich nicht sagen läßt, ob sich ein solches Vorhaben bewerkstelligen ließe. Die Sache wäre ganz einfach gewesen, hätte man in der Vergangenheit eine Passage aus der Enklave der Barayen ins Parresum geschlagen. Aber so ..."
    Die Koordinatorinnen berieten sich eine Weile flüsternd. Danach wandte sich ihre Sprecherin wieder an Moira.
    „Es fügt sich, daß in nächster Zeit neuerlich ein Vorstoß ins Parresum unternommen werden soll", sagte sie. „Es könnte der letzte sein, wenn sich zeigt, daß die Parresaner noch immer so feindselig wie in früheren Tagen sind. Aber vielleicht ergibt sich die Gelegenheit, ein solches Experiment, wie du es vorschlägst, zu versuchen. Wir werden sehen."
    Trotz der ausgesprochenen Belobigung fühlte sich Moira hingehalten und vertröstet. Sie befürchtete, daß man in Wirklichkeit nichts in dieser Richtung unternehmen würde, selbst wenn sich „die Gelegenheit ergab". Darum sagte sie spontan: „Ich möchte mich freiwillig für einen der Stoßtrupps ins Parresum melden."
    „Es ist nicht üblich, daß Ayindi deines Alters ins Parresum geschickt werden", wehrte die Sprecherin der Koordinatorinnen überrascht ab.
    „Ich weiß, daß viele Ayindi auf ihrem letzten Weg ins Parresum gehen", sagte Moira geradeheraus. „Aber ich glaube an den Erfolg eines solchen Unternehmens. Ich besitze ein eigenes Schiff, habe meine Ausbildung mit Bravour praktisch abgeschlossen - und ich kann diplomatisch sein. Was also könnte gegen meinen Einsatz sprechen?"
    „Und du bist redegewandt, Moira. Aber weißt du auch, welches Risiko du auf dich nehmen möchtest?"
    „Ich kenne alle Gefahren des Parresums. Ich fühle mich wie magisch davon angezogen."
    „Du weißt aber noch nicht, daß dies unser wahrscheinlich letztes Aufgebot ist. Ein Todeskommando, das die Pforten für alle Zeiten schließen soll."
    „Ich möchte trotzdem dabeisein."
     
    *
     
    Moira fühlte sich getäuscht und aufs Abstellgleis abgeschoben.
    Es gab für jeden Passageplaneten Stoßtrupps, die in zwei Kompanien mit verschiedenen Aufgaben unterteilt waren. Die erste Einheit sollte die Passageplaneten des Parresums absichern, eventuelle Angriffe der Tanxtuunra abwehren und der zweiten Einheit Rückendeckung geben.
    Diese zweite Einheit war das eigentliche Einsatzkommando. Sie hatte die Aufgabe. die endgültige Schließung und Versiegelung der Passageplaneten vorzunehmen. An Verhandlungen mit den Parresanern war überhaupt nicht gedacht!
    Moira erfuhr die Wahrheit nur bruchstückhaft und mußte sich die Teile selbst zu einem Ganzen zusammenfügen. Demnach hatten die Ayindi beschlossen, den blutigen Zweifrontenkrieg endgültig zu beenden. Da die Tanxtuunra nicht verhandlungsbereit war und jeden Vorstoß der Ayindi auf ihre Seite mit gesteigerter Gewalt und verstärkten Kräften zurückgeschlagen hatte, wollte man sich von nun an nur noch auf die direkte Bekämpfung der Abruse konzentrieren.
    Die Passageplaneten sollten auch deswegen dichtgemacht werden, um zu verhindern, daß die Truppen der Tanxtuunra ihrerseits ins Arresum einfallen konnten. Darüber hinaus dachte man sogar an die Parresaner: Nach einem eventuellen Sieg über die Ayindi sollte es der Abruse unmöglich sein, auf die andere Seite des Universums vorzustoßen. So endgültig, wie allgemein behauptet wurde, sollte die Versiegelung der Passageplaneten jedoch nicht sein.
    Die Ayindi wollten sich für die

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