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1707 - Das Rätsel der toten Bücher

1707 - Das Rätsel der toten Bücher

Titel: 1707 - Das Rätsel der toten Bücher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sagen.«
    »Sag ihr, dass ich mit den Büchern das Haus verlassen werde. Ist das klar genug gewesen?«
    »Das war es, John.«
    »Also warte ab und unternimm nichts.«
    Für mich war das Gespräch beendet. Bill stand noch im Raum. Er hatte zugehört und er wusste, dass es keine fröhlichen Nachrichten waren. Das entnahm er meiner Haltung und auch meinem Gesichtsausdruck.
    Seine Frage traf schon ins Ziel. »Ist sie das gewesen?«
    »Nein, Bill«, erwiderte ich mit leiser Stimme. »Das war Johnny.«
    Der Reporter sagte nichts. In den folgenden Sekunden starrte er mich nur an, bis er schließlich hervorstieß: »Was ist mit Johnny?«
    »Er ist vor dem Haus.«
    »Und?« Bill lachte kehlig. »Wenn er vor dem Haus ist, kann er doch zu uns kommen.«
    »Nein, das geht nicht. Er befindet sich in der Gewalt …« Weiter kam ich nicht, denn Bill sprach den Namen aus.
    »In der Gewalt dieser Teresa?«
    »Leider.«
    Mein Freund wurde schlagartig bleich. Ihm fehlten auch die Worte, aber die Sorge um seinen Sohn stand ihm ins Gesicht geschrieben. Dann hauchte er: »Aber Johnny lebt?«
    »Klar, er hat ja telefoniert. Aber er hat auch seine Bedingungen genannt.« Ich erklärte, was Johnny von mir gewollt hatte, und Bill hörte schweigend zu.
    Wir waren beide erfahren genug, um nicht den Kopf zu verlieren. Das blieb auch jetzt so.
    »Hast du dich entschieden, John?«
    »Ja, es gibt nur eine Entscheidung für mich. Ich nehme die beiden Bücher und gehe nach draußen. Alles Weitere wird sich dort ergeben.«
    »Aber es geht um meinen Sohn.«
    »Das weiß ich, Bill. Und du kannst mir glauben, dass er mir ans Herz gewachsen ist. Ich hole ihn da raus.«
    »Und gibst die Bücher wieder ab?«
    »So wird es sein.«
    Bill blies die Luft aus. »Das verstehe ich. Aber ich habe trotzdem die Befürchtung, dass Johnny zu einem Opfer werden kann und …«
    »Bill«, sagte ich mit leiser, aber drängender Stimme, »wir dürfen jetzt nicht lange diskutieren. Ich muss raus, denn ich glaube nicht, dass diese Teresa große Geduld aufbringt.«
    »Und ich? Was mache ich?«
    »Warte im Haus!«
    »Was sage ich Sheila?«
    »Nichts, Bill, gar nichts.« Ich wollte nicht mehr weiter mit ihm diskutieren und schnappte mir die beiden Bücher, die ich mir unter den linken Arm klemmte. Auf leisen Sohlen verließ ich das Arbeitszimmer und ging in den Flur.
    Jetzt kam es darauf an, dass Bill sein Versprechen hielt und Sheila nichts sagte. Er tat es. Zumindest, bis ich die Haustür erreichte. Dort drehte ich mich noch mal um.
    Bill stand einige Meter hinter mir im Flur. Er sah aus wie eine Schattengestalt.
    Ich aber tat noch etwas anderes. Ich trennte mich von meinem Kreuz, dann öffnete in die Tür, um den schweren Weg anzutreten …
    ***
    Johnny hatte sein Handy wieder verschwinden lassen. Er hockte noch immer an der Seite des Schneehaufens. Eine andere Position hätte Teresa auch nicht zugelassen.
    »John wird kommen …«
    »Das will ich ihm auch geraten haben. Und dir auch, sonst ist dein Leben verwirkt.«
    Das wusste Johnny, denn er hatte in seinem Leben schon einiges an bösen Erfahrungen sammeln können. Er wusste auch, dass er sich auf John Sinclair verlassen konnte, obwohl ihm die Zeit jetzt lang wurde.
    »Ich hoffe nicht, dass deine Seite geblufft hat«, sagte Teresa. »Das würde dir schlecht bekommen.«
    »Nein, nein, auf keinen Fall. Einer wie John hält sein Versprechen, und ich hoffe, dass du es auch hältst.«
    Sie lachte nur.
    Und Johnny wartete. Er hörte sein Herz schlagen. Noch immer konnte er nicht wirklich fassen, welche Gewalt in dieser so harmlos aussehenden Frau steckte.
    Und dann war es so weit. Johnny hatte die Haustür nicht aus dem Blick gelassen. Jetzt sah er, dass sie von innen geöffnet wurde und John Sinclair ins Freie trat. Er war im Licht der Außenleuchte gut zu erkennen, und beide Bücher lagen auf seinen nach vorn gestreckten Händen, damit sie gut zu sehen waren …
    ***
    Und wieder verließ ich das Haus der Conollys. Diesmal an der Vorderseite. Die Bücher hatte ich nicht mehr unter den Arm geklemmt. Ich hielt sie jetzt offen in meinen vorgestreckten Händen, damit sie gut zu sehen waren. Teresa sollte erkennen, dass ich kein falsches Spiel trieb.
    Nicht offen zumindest. Aufgegeben hatte ich noch nicht. Ich rechnete mir durchaus Chancen ein und setzte zudem darauf, dass sich Bill und Suko zurückhielten, ebenso wie Sheila.
    Die Tür hinter mir schwang langsam zu. Sie fiel nicht ins Schloss, weil sie von innen gestoppt wurde.

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