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1707 - Das Rätsel der toten Bücher

1707 - Das Rätsel der toten Bücher

Titel: 1707 - Das Rätsel der toten Bücher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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übertreffen war.
    Dieses schlichte Kleid, das so nett und lieb wirkende Gesicht, das alles ließ ihn fast vergessen, in was sich die Person verwandelt hatte.
    Sie sagte nichts. Sie schaute ihn nur an. Sie wollte, dass Johnny wieder zu sich kam.
    Das gelang ihm allmählich. Er bewegte die Arme und hörte die dünne Eiskruste auf dem Schnee knirschen. Auf seinem Gesicht waren die kleinen Kristalle getaut. Trotz der Jacke fror er, aber er wusste auch, dass diese Kälte nicht nur von außen kam.
    Diese Frau war brandgefährlich. Sie hätte ihn auch töten können. Dass er überlebt hatte, musste einen Grund haben. Es ging ihr um die Bücher, an die sie nicht herankam, weil sie sich in John Sinclairs Besitz befanden, und das bestimmt nicht ohne Grund.
    »Hast du dich wieder gefangen?«
    Das war zwar nicht der Fall, aber Johnny wollte sich auch nicht zu schwach zeigen. Er richtete sich etwas auf, sodass er sich abstützen konnte und blieb dann in einer sitzenden Haltung.
    Eine Frage brannte ihm auf der Seele, und die stellte er sofort.
    »Wer bist du?«
    »Teresa, das sagte ich doch.«
    »Ja, ich weiß. Aber ich will wissen, wer du wirklich bist. Teresa ist nur ein Name. Wer oder was steckt dahinter?«
    »Ich bin eine Tote, die lebt. Mich hat die Hölle geschickt, damit ich meine Rache nehmen kann. Ich habe lange warten müssen, nun aber bin ich bereit.«
    »Und an wem willst du dich rächen?«
    »Ich will etwas herausfinden. Es ist in den Büchern versteckt. Ich habe lange nach ihnen suchen müssen, doch als ich sie fand, wurden sie mir geraubt.«
    »Von John Sinclair?«
    »Ja.«
    »Und er gibt sie dir nicht zurück, und du weißt auch nicht, wie du ihn besiegen sollst?«
    »Ich habe meine Probleme mit ihm. Die Dinge haben sich jedoch zu meinen Gunsten verändert, denn nun bist du an der Reihe.«
    »Wie meinst du das?«
    »Es ist ganz einfach. Du wirst dafür sorgen, dass ich die Bücher bekomme.«
    Johnny atmete heftig und fing dann an zu lachen. »Das kann ich nicht. Das ist nicht möglich. Er wird mir die Bücher nicht geben. Ich muss dich enttäuschen.«
    Teresa nickte. »Er braucht sie dir auch nicht zu geben. Ich habe meinen Plan geändert. Er wird selbst kommen und sie mir überreichen. So sieht es aus.«
    Johnny wusste noch nicht, was das zu bedeuten hatte. Er sagte: »Nein, ich kenne John Sinclair. Das wird er nicht tun, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Ruf ihn an!«
    »Ach ja? Und dann?«
    »Wirst du ihm sagen, dass er das Haus mit meinem Eigentum verlassen soll. Wenn er das nicht tut, werde ich dich töten. Und nicht nur einfach umbringen, ich werde dich in vier Teile zerreißen und sie im Schnee verwesen lassen …«
    ***
    Es war eine Drohung, die Johnny Conolly tief getroffen hatte. Was er bisher von dieser Unperson erlebt hatte, war eine schlimme Demonstration gewesen, und er glaubte nicht daran, dass Teresa bluffte, so harmlos sie auch vor ihm stand.
    »Und – und«, krächzte Johnny, »was ist, wenn er nicht kommt? Nicht darauf eingeht?«
    »Hast du mir nicht gesagt, dass er dir sehr verbunden ist? Oder habe ich mich geirrt?«
    »Nein, das hast du nicht.«
    »Eben.«
    Johnny zögerte noch. Er drehte den Kopf nach links und sah zum Haus hin. Es lag nicht sehr weit entfernt. Wenn er schnell lief, konnte er es innerhalb von Sekunden erreichen. Dennoch war es für Johnny weiter entfernt als der Mond. Eine Flucht zum Haus hin würde er nicht schaffen.
    »Lange warte ich nicht mehr«, flüsterte Teresa, »und ich möchte dir sagen, dass ich nicht alleine bin. Ich habe Schwestern, die auf mich achtgeben. Es sind die Geister der früher getöteten Hexen. Sie sorgen dafür, dass alles unter Kontrolle bleibt.«
    Johnny hatte alles gehört. Und wieder war er in eine Lage geraten, die für die Familie so typisch war. Die Geschöpfe einer anderen Welt schienen sich gegen sie verschworen zu haben.
    Ein Handy trug er immer bei sich. Es hatte keinen Sinn, es vor dieser Teresa abzustreiten, und so griff er unter seine Jacke, um den flachen Apparat aus der Brustasche zu holen.
    Teresa sprach ihre Warnung aus. »Hüte dich davor, auch nur einen falschen Gedanken zu fassen. Dann ist dein Schicksal besiegelt.«
    So dachte Johnny auch. Und er dachte auch daran, dass es der einzig richtige Weg war, um sich aus dieser Klemme zu befreien. John Sinclair würde diesen Anruf nicht als Spaß ansehen und entsprechend reagieren.
    »Und sag ihm noch, dass er allein kommen soll!«
    Johnny nickte, bevor er die Verbindung

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