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1708 - Angst um Johnny C.

1708 - Angst um Johnny C.

Titel: 1708 - Angst um Johnny C. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht mehr aus. Sie musste einfach etwas loswerden, womit sie sich beschäftigte.
    »Ich war gegen den Auszug.«
    Bill schluckte. Auch er war nicht eben glücklich darüber gewesen, aber er hatte sich eher gefügt als seine Frau. Ein Mann sah bestimmte Dinge oft mit anderen Augen.
    »Wir hätten ihn nicht zwingen können, bei uns zu bleiben, Sheila. Unser Sohn ist erwachsen, verstehst du?«
    »Natürlich verstehe ich das. Wir haben das Thema auch lange genug durchgekaut, ich weiß ja, wie es anderen Müttern geht. Warum sollten wir eine Ausnahme sein.«
    »Eben.«
    »Aber wir sind es, Bill. Wir sind es. Wir sind die Conollys. Es hat uns getroffen, und das ist der große Unterschied, meine ich. Auch wenn alles nach außen so aussieht, als wären wir eine normale Familie. Das sind wir nicht, bei dem, was auf uns lastet. Das müssen wir uns immer vor Augen halten. Bei einer normalen Familie ist es kein Problem, wenn der Sohn oder die Tochter das Haus verlässt. Nicht bei uns, und wie haben schon jetzt den Beweis, kaum dass Johnny unser Haus verlassen hat.«
    Bill hatte ein Gegenargument. »Noch haben wir keinen Beweis dafür, dass es Johnny schlecht geht. Es ist nur ein Verdacht, nicht mehr. Er hat sich nicht gemeldet, na und? Das tun viele nicht.«
    »Bei Johnny ist das etwas anderes«, behauptete Sheila. Sie hielt bereits ihr Handy in der Hand und probierte es mit einem erneuten Anruf. Die Mühe hätte sie sich sparen können, denn abermals hob niemand ab, und der Frust blieb.
    Johnnys Wohnung lag zwar nicht in der City of London, aber auch nicht am Rand. Zwischen Bayswater und Lisson Grove in einer Nebenstraße, die von der Edgeware Road abging. Es war ein altes Haus, recht groß, sodass sich zahlreiche Zimmer darin befanden. Früher waren es Wohnungen gewesen. Nach entsprechenden Umbauten waren aus ihnen Zimmer geworden, die zu vermieten kein Problem darstellte.
    Sheila und Bill kannten das Haus und auch Johnnys Zimmer. Sheila hatte die Bude nicht gefallen, wobei sie noch teuer vermietet wurde. Bill war da nicht so anspruchsvoll. Er hatte in seinen jungen Jahren schon schlechter gewohnt.
    »Glaubst du, dass sich Johnny in seinem Zimmer aufhält?«, fragte Sheila.
    »Keine Ahnung. Ich mache mir auch darüber keine Gedanken, wenn ich ehrlich sein soll. Ich lasse alles auf mich zukommen und handle dann, wenn es sich lohnt.«
    »Da bin ich mal gespannt.«
    »Ich auch.«
    Sheila senkte den Blick. Sie schaute auf ihre Hände, die noch immer gefaltet waren. Mit tonloser Stimme wollte sie wissen, was passieren würde, wenn sie Johnny nicht antrafen.
    »Davon geht die Welt auch nicht unter. Als ich so alt wie Johnny war, hat es mich auch in der Nacht aus meiner Bude getrieben. Da kannst du John fragen.«
    Sheila gab nicht auf. »Auch bei so einem Wetter?«
    »Das war mir damals egal.«
    »Du weichst aus, Bill.«
    »Wieso?«
    »Du willst dich den Tatsachen nicht stellen und dir eingestehen, dass es ein Fehler war, Johnny schutzlos zu lassen. Auf so etwas hat die andere Seite nur gewartet. Schließlich sind wir bei bestimmten Mächten nicht eben gut angesehen. Mir hängt die letzte Begegnung mit dieser Hexe in unserem Garten noch nach. Es häuft sich wieder, Bill.«
    »Abwarten.«
    Sheila seufzte. »Das muss ich wohl, denn mir bleibt nichts anderes übrig.«
    Bill lenkte den Wagen auf die Edgeware Road und fuhr in nördliche Richtung. Es war nur eine kurze Strecke, die vor ihnen lag, dann mussten sie rechts ab in einen Wirrwarr kleiner Straßen.
    Als er seiner Frau einen schnellen Seitenblick zuwarf, sah er die kleinen Schweißperlen auf ihrer Stirn. Dass Johnny sich nicht gemeldet hatte, machte ihr zu schaffen.
    Dass auch London verkehrsberuhigt erscheinen konnte, erlebten sie hier. Hinzu kam das Wetter, in dem sich nur wenige Fahrzeuge durch die schmalen Straßen bewegten.
    Die Schneehügel waren zum großen Teil weggetaut und lösten sich in schmutzige Wasserlachen auf, die den Gullys entgegen rannen.
    Es war leicht, sich in dieser Gegend zu verfahren, und das passierte Bill leider. Sheila sagte nichts, sie war innerlich nur noch angespannter geworden, und das machte sich auch äußerlich bemerkbar.
    Sie sah das Haus zuerst. »Da, Bill, auf der rechten Seite. Wir sind gleich da.«
    »Okay.«
    Es war nicht leicht, hier einen Parkplatz zu finden. Und so rollte Bill in einen tauenden Schneehügel hinein und hielt an, als die beiden Vorderräder den Gehsteig berührten.
    »Wir lassen den Wagen hier stehen. Es dauert ja nicht

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