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171 - Höllen-Gladiatoren

171 - Höllen-Gladiatoren

Titel: 171 - Höllen-Gladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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und vom Täter fehlt jede Spur.«
    »Ich nehme an, die Polizei steht vor einem Rätsel und hat Sie um Hilfe gebeten.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Tucker Peckinpah, »und ich habe versprochen zu helfen, wenn wir können.«
    »Das Verwirrende an der Sache ist die alte Waffe«, sagte ich. »Der Täter scheint ihren Wert nicht gekannt zu haben.«
    »Es handelt sich um ein römisches Schwert«, erklärte Tucker Peckinpah. »Wie Sie wissen, überquerte bereits 55 vor Christus Julius Cäsar mit seinen römischen Legionen den Kanal bei Dover, konnte sich jedoch nicht auf der Insel halten. Eine zweite Landung im darauffolgenden Jahr brachte ebenfalls keinen dauerhaften Erfolg. Der war erst Kaiser Claudius 43 nach Christus beschieden. In diesem Jahr begann die Eroberung unseres Landes durch die Römer. Aus dieser Zeit stammt das Schwert, mit dem Jack Samms ermordet wurde.«
    Ich hatte den Eindruck, daß Tucker Peckinpah noch mehr wußte, aber er sprach vorläufig nicht weiter, denn nun mußte er zuerst eine Zigarre haben.
    Das Anzünden war eine Zeremonie, bei der den Industriellen niemand stören durfte. Erst als die Glutkrone perfekt war, schien sich Tucker Peckinpah wieder meiner zu entsinnen.
    Eingehüllt in blauen Dunst, betrachtete er mich wieder.
    »Tony, es besteht der berechtigte Grund, uns große Sorgen zu machen«, sagte er ernst. »Nicht wegen dieses einen Toten, sondern deshalb, weil mit weiteren Leichen zu rechnen ist.«
    ***
    Barry »Fist« Jagger war ein Naturtalent. Er bewegte sich geschmeidig im Boxring und hatte gute Reflexe. Hinzu kam ein wachsames Auge und ein Punch, der schon etliche Gegner auf die Matte gelegt hatte.
    Obwohl in der Schwergewichtsklasse, tänzelte Barry wie eine Primaballerina und brachte seine Gegner allein schon mit seiner ungeheuren und ausdauernden Beweglichkeit zur Verzweiflung.
    Man hatte ihm den Kampfnamen »Fist« gegeben, und vor seiner Faust hatten alle großen Respekt.
    Er trainierte hart, war aber oft auch sehr eigensinnig und ließ sich von George Skelton, seinem Trainer, nur ungern Vorschriften machen.
    Skelton war selbst einmal ein hervorragender Boxer gewesen, und was er über Technik und Taktik sagte, fand bei Barry »Fist« Jagger stets ein offenes Ohr. Auch wenn Skelton Ernährungsfragen erörterte, widersprach ihm Jagger kaum einmal.
    Nur wenn George wollte, daß er auf die schönen Mädchen verzichtete, stieß er auf hartnäckigen Widerstand, und Barry war auch nicht damit einverstanden, schon mit den Hühnern zu Bett zu gehen.
    Wenn George darauf bestand, sprühten hin und wieder Funken. Manchmal rieben sie sich wie Feuersteine, und ein Außenstehender hätte es nicht für möglich gehalten, daß sie Freunde waren, die miteinander durch dick und dünn gingen.
    Barry arbeitete am Sandsack, George störte ihn nicht. Er unterhielt sich mit einem Manager, der an Barry »Fist« Jagger interessiert war. Natürlich hätte er George Skelton mit übernommen, denn Jagger und Skelton waren ein Team, und ein altes englisches Sprichwort riet: »Never change a winning team.«
    »Sieh ihn dir an«, sagte der Manager voller Bewunderung.
    »Er rackert sich ab wie ein Tier. Andere muß man erst motivieren. Er weiß selbst, worauf es ankommt, daß es ohne Fleiß keinen Preis gibt. Er ist ein Juwel, du kannst dir zu diesem Prachtjungen gratulieren, George.«
    Skelton grinste. »Ich weiß, was ich an ihm habe, du brauchst ihn mir nicht ans Herz zu legen.«
    »Er ist zum Star geboren«, behauptete der Manager. »Ich könnte euch beide reich machen, George, steinreich.«
    »Wir haben einen Vertrag«, erwiderte Skelton.
    »Das weiß ich, und ich erwarte von euch auch nicht, daß ihr ihn brecht. Es ist nie gut, vertragsbrüchig zu werden, das bringt immer eine Menge Ärger mit sich.«
    »Dann wäre ja alles klar«, sagte Skelton.
    Der Manager stieß mit dem Zeigefinger seinen Hut hoch.
    »Soweit schon, aber euer Vertrag läuft in sechs Monaten ab, und niemand kann euch zwingen, noch mal zu unterschreiben.«
    »Wir sind bei Hank gut aufgehoben.«
    Der Manager verzog das Gesicht, als hätte er Essig getrunken. »Hank ist ein prima Kerl, ich mag ihn, ehrlich, aber er ist ein miserabler Manager, der nicht weiß, wie man an das große Geld herankommt. Wenn ihr weiterhin unter seinen Fittichen bleibt, werdet ihr nie die goldene Sonne sehen. Man braucht tolle Verbindungen im Leben, George, darauf kommt es an. Ich habe sie.«
    »Wir reden ein andermal darüber, okay?«
    »Klar, George, klar.

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