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171 - Höllen-Gladiatoren

171 - Höllen-Gladiatoren

Titel: 171 - Höllen-Gladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Höllen-Gladiatoren stets wie ein Blitz aus heiterem Himmel zu. Sie schienen sich darauf nicht vorzubereiten, trafen ihre Wahl und handelten.
    Inspektor Shelley begleitete mich in den Garten. Trotz größter Akribie fanden seine Kollegen von der Spurensicherung außer dem antiken Schwert nichts, was die Ermittlungen vorantreiben konnte. Der Inspektor bereitete mich auf einen schlimmen Anblick vor, und ich spürte, wie sich meine Nervenstränge strafften, als Shelley sich bückte und die großgemusterte Decke zurückschlug.
    Mein Magen revoltierte.
    Barry Jagger war mit einer Peitsche geschlagen worden.
    Seine Kleidung war zerfetzt, sein Körper wies Striemen auf, doch das verursachte nicht meine Übelkeit; dafür war der Umstand verantwortlich, daß Barry »Fist« Jagger enthauptet worden war!
    Ich zog die Luft scharf ein und drehte mich rasch um. »Ist gut, Inspektor, ich habe genug gesehen«, sagte ich und versuchte mich zu beruhigen.
    Ich hörte, wie Inspektor Shelley den Leichnam wieder zudeckte. Dann trat er neben mich und zeigte mir das fast 2000 Jahre alte Schwert aus der Zeit des römischen Kaisers Claudius. Ich nahm es ihm aus der Hand und prüfte mit meinem Ring, ob es sich um eine magische Waffe handelte.
    Dies war nicht der Fall.
    Nachdenklich betrachtete ich das Schwert, das die Höllen-Gladiatoren bestimmt nicht zu fürchten brauchten. Es war ein verlogener Kampf, den sie ihren Opfern aufzwangen, denn der Sieger stand immer schon vorher fest.
    Man konnte sie nicht töten, denn sie waren schon lange tot.
    Inspektor Shelley wollte das Schwert wiederhaben. »Es ist unser einziges Beweisstück«, sagte er deprimiert.
    Ich überließ ihm die alte Waffe.
    Er hielt die Klinge hoch und betrachtete sie ratlos. »Jack Samms, Barry ›Fist‹ Jagger… Wer wird der nächste sein, Mr. Ballard?«
    Ich konnte es ihm nicht sagen.
    ***
    Simon Plummer überkletterte die Mauer und sank sofort in die Hocke. Er verharrte eine Weile in absoluter Reglosigkeit und ließ den Blick sehr aufmerksam schweifen. Die Dunkelheit bot ihm den Schutz, den er brauchte, um unbemerkt das Haus zu erreichen.
    Gerade in dem Moment, wo er sich aufrichten und losrennen wollte, drang ein Geräusch an sein Ohr, das ihn alarmierte. Er sank sogleich noch tiefer, und seine Hand glitt in die Jacke.
    Seine Finger schlossen sich um den Kolben seiner Waffe, die er vorläufig aber noch im Leder stecken ließ.
    Ein Mann näherte sich ihm.
    Plummer kauerte hinter einem blattlosen Busch. Wenn der Mann genau hinschaute, mußte er den Detektiv sehen, aber dazu hatte der Gangster keinen Grund.
    Simon Plummer beobachtete den Näherkommenden gewissenhaft. Sobald der Mann auf seine Anwesenheit reagierte, mußte er handeln, und er mußte schneller sein – und obendrein auch noch lautlos. Das bedeutete, daß er nur im äußersten Notfall schießen durfte, denn ein einziger Schuß würde alles verderben. Danach würde Plummer fliehen müssen, und Dean Kowalski würde sich so einigeln, daß Plummer nicht einmal mehr mit einem Panzer an ihn herankam.
    Der Gangster blieb stehen.
    Plummers Herzschlag setzte aus. Hatte der Kerl ihn entdeckt? Vorsichtig zog Plummer den Revolver aus der Schulterhalfter, aber noch nicht aus der Jacke. Sein Herz fing wieder an zu schlagen, rasch und laut.
    So laut, daß er befürchtete, der Mann könnte es hören.
    Der Gangster holte eine Zigarettenpackung aus der Hosentasche und zündete sich ein Stäbchen an. Er nahm einen Zug, hustete und spuckte in Plummers Richtung. Als die Flamme des Gasfeuerzeuges kurz aufleuchtete, sah Plummer das Gesicht des Gangsters und stellte erleichtert fest, daß der Mann ahnungslos war.
    Endlich setzte der Kerl seinen Rundgang fort, und Simon Plummer gönnte sich einen erleichterten Seufzer, während er den Revolver in die Halfter zurückgleiten ließ.
    Kalter Schweiß glänzte auf seiner Stirn, er wischte ihn mit dem Ärmel ab und richtete sich langsam auf. Erst als er den Gangster nicht mehr sah, trat er hinter dem Gebüsch hervor und schlich auf das Haus zu.
    Er lief absichtlich nicht, weil eine rasche Bewegung in der Dunkelheit eher auffiel als eine langsame. Dadurch dauerte es etwas länger, bis er das Haus erreichte, aber dafür konnte er sicher sein, daß niemand auf ihn aufmerksam geworden war, und darauf kam es ihm in erster Linie an.
    Nun lehnte er an der Hausfassade.
    Es war ein eigenartiges Gefühl, Dean Kowalski so nahe zu sein.
    Plummer näherte sich einem unbeleuchteten Fenster im Erdgeschoß

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