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171 - Höllen-Gladiatoren

171 - Höllen-Gladiatoren

Titel: 171 - Höllen-Gladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schließlich nicht lebensmüde. Er konnte eigentlich nur eines für Kowalski tun: Die Polizei verständigen. Vielleicht schaffte sie es mit massiertem Erscheinen, die Gladiatoren zu vertreiben.
    Langsam zog sich Simon Plummer von seinem Beobachtungsposten zurück. Er turnte von einem Wagendach zum nächsten tieferen hinunter und war darum bemüht, kein Geräusch zu verursachen, das ihn verriet, denn er hatte absolut kein Verlangen danach, ebenfalls den Gladiatoren in die gnadenlosen Mörderhände zu fallen.
    Vom Dach des untersten Wagens sprang er auf den staubigen Boden und entfernte sich – unbemerkt, wie er dachte.
    Doch er irrte sich.
    Nestar hatte ihn wahrgenommen und wollte ihm folgen, doch Verus sagte: »Ich hole ihn.«
    Und schon eilte er davon.
    ***
    Plummer hatte vorhin eine Telefonzelle gesehen. An sie erinnerte er sich, als er nun den Schrottplatz verließ. Ob ihn die Polizei ernst nahm, wenn er berichtete, was sich ereignet hatte und was Dean Kowalski bevorstand? Unwillkürlich fragte er sich, wie er auf so einen Anruf reagiert hätte, und dann hoffte er, daß der Mann, den er gleich an der Strippe haben würde, anders reagierte.
    Der Detektiv eilte die Straße entlang, ohne sich umzusehen, erreichte die Telefonzelle und fütterte den Automaten mit Münzen. Dann wählte er den Polizeinotruf.
    Sobald die Verbindung zustandekam, schickte er voraus, daß er weder verrückt noch betrunken, noch high wäre. Er nannte seinen Namen und welchen Beruf er ausübte, und bereitete den Beamten sodann auf eine unglaubliche Geschichte vor, die in allen Einzelheiten wahr sei.
    Erst nach dieser beschwörend klingenden Einleitung legte er los, und nachdem er geendet hatte, sagte er: »Hören Sie, ich weiß, daß sich das alles anhört, als wäre es einem kranken Gehirn entsprungen, aber es ist die Wahrheit, und wenn Sie's nicht weiterleiten, wenn Ihre Kollegen nicht schnellstens eingreifen, ist Dean Kowalski tot. Ich schwöre Ihnen bei allem, was Sie wollen, daß ich Sie nicht belogen habe.«
    »Okay, Mr. Plummer, ich schicke einen Wagen«, sagte der Beamte.
    »Schicken sie so viele Wagen wie möglich!«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, versprach der Mann am andern Ende.
    Plummer ließ den Hörer sinken und betrachtete ihn.
    »Hoffentlich tust du das auch wirklich«, sagte er und hängte ein.
    Als er sich umdrehte, traf ihn fast der Schlag, denn er blickte direkt in die mumifizierte Fratze eines Gladiators.
    ***
    Plummer wollte den Höllen-Gladiator nicht in die Zelle lassen, doch Verus schlug mit dem Schwert das Glas entzwei, packte den Detektiv und zerrte ihn heraus. Der Amerikaner riß sich los und ergriff die Flucht, kam jedoch nicht weit, denn die Peitsche des Römers pfiff hinter ihm her, erwischte seinen rechten Fußknöchel und brachte ihn zu Fall.
    Plummer schlug so wuchtig auf, daß er die Engel singen hörte. Verus löste die Peitsche von Plummers Fuß, richtete die Schwertspitze gegen seinen Hals und befahl ihm aufzustehen.
    Bebend vor Furcht gehorchte Simon Plummer. Er hatte gesehen, wie leicht diese Kerle mit den bewaffneten Gangstern fertiggeworden waren. Was sollte er tun, um seine Haut zu retten? Er wußte es nicht. Mit normalen Gegnern hätte er keine Probleme gehabt, aber diese mumifizierten Typen waren alles andere als normal. Er wußte nicht, womit man ihnen beikommen konnte, und das beunruhigte ihn in höchstem Maße.
    »Was wird mit mir geschehen?« fragte Plummer heiser.
    »Du wirst mit dem Schwert in der Hand um dein Leben kämpfen.«
    »Es ist Mord!« stieß Plummer aufgewühlt hervor.
    »Mord wäre es, wenn wir einen Wehrlosen töten würden«, stellte Verus richtig. »Das tun wir jedoch nicht.«
    »Ihr gebt uns ein Schwert, mit dem wir euch jedoch nichts anhaben können, weil ihr unverwundbar seid!« rief Plummer vorwurfsvoll. »Das ist feige.«
    Verus schlug ihn mit der Peitsche und herrschte ihn an:
    »Sag nie wieder, ein römischer Gladiator wäre feige, sonst töte ich dich auf der Stelle!«
    ***
    Ich schlich an zerknitterten Fahrzeugen vorbei, denen so ziemlich alles fehlte. Sie hatten keine Scheinwerfer mehr, keine Fenster, keine Türen, keinen Motor, keine Sitze. Man hatte sie für die Schrottpresse vorbereitet, sie waren für die Metallverwertung bestimmt. In den nächsten Tagen würde eine riesige Kranklaue sich auf sie herabsenken, zupacken und sie forttragen, dorthin, wo aus einem Wagen ein Paket von der Größe eines Reisekoffers gemacht werden konnte.
    Simon Plummers

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