171 - Höllen-Gladiatoren
Gladiatoren nicht befriedigt.
Sie wollten kämpfen!
»Ein kurzer Stoß, und es ist vorbei mit dir!« sagte Nestar kehlig. »Aber es ist eines Mannes nicht würdig, auf eine so jämmerliche Weise ums Leben zu kommen, deshalb bekommst du von uns Gelegenheit, dein Leben mit der Waffe in der Hand gegen einen von uns zu verteidigen.«
Sie zerrten den Boxer hoch und führten ihn aus dem Haus.
Dort losten sie denjenigen aus, der Barry Jagger töten durfte.
Diesmal zeigte die Spitze auf Verus, der den Boxer zugleich aufforderte, das Schwert in die Hand zu nehmen. Damit sich Jaggers Wut – und somit auch sein Wille zu kämpfen – steigerte, schlug er ihn mit der Peitsche.
Der Schmerz ließ Jagger heftig zusammenzucken, und Zorn und Haß sprühten aus seinen Augen. Es war ihm nicht möglich, sich auch nur eine Sekunde länger zu beherrschen.
Er verlor die Kontrolle über sich, obwohl ihm George Skelton eingetrichtert hatte, daß er es nie soweit kommen lassen dürfe. »Egal, wie dick es kommt, du mußt immer einen kühlen Kopf bewahren«, hatte ihm sein Trainer eingetrichtert, doch nun waren Skeltons Worte vergessen.
Die Peitsche hatte sein Hemd aufgerissen und ihn verletzt.
Er sah, daß er blutete, und das brachte ihn völlig aus der Fassung. Er nahm das Schwert auf und hieb damit auf den Höllen-Gladiator ein.
Verus parierte die Schläge mit großer Routine und stachelte Jaggers Wut mit weiteren Peitschenhieben an.
Der Boxer bekam die verhaßte Peitsche zu fassen, riß daran, und Verus verlor sie. Jagger nahm den Knauf in die Hand und gab dem Feind die vielen Schläge zurück. Es gelang ihm, Verus zu entwaffnen.
Das war noch nicht vielen Gegnern gelungen, deshalb wich Verus kopflos zurück. Jagger folgte ihm und knurrte: »So, Freundchen, und nun unterhalten wir uns in meiner Sprache weiter!«
Er ließ Schwert und Peitsche fallen und ging mit bloßen Fäusten auf den Höllen-Gladiator los. In dieser Disziplin konnte ihm niemand etwas vormachen. Er beherrschte den Gegner von Anfang an, attackierte ihn mit schnellen Schlagkombinationen, kurzen Haken und Schwingern.
Sie bewegten sich im Kreis. Verus wurde zu einem Punchingball auf Beinen für Jagger. Der Boxer bereitete die Niederlage des Gladiators gekonnt vor und schickte ihn nach einem schweren Körpertreffer mit einem präzisen Aufwärtshaken zu Boden, doch Verus blieb nicht liegen.
Als er sich erhob, hielt er wieder sein Schwert in der Hand.
Jagger sah es zu spät und drang abermals auf den Höllen-Gladiator ein.
Da holte Verus zum tödlichen Schlag aus…
***
Ich saß im Rover und ließ eine Kassette von ELO laufen, alte Hits, denn neue produzierte Jeff Lynn nicht mehr, was ich sehr bedauerte, denn mir gefiel die Gruppe sehr gut.
Vor mir lag der menschenleere Sportplatz, eine einsame grüne Insel, auf der sich Schreckliches zugetragen hatte, doch nun schienen sie nicht nur Menschen, sondern auch die Höllen-Gladiatoren zu meiden.
Je länger ich wartete, desto größer wurde in mir die Gewißheit, daß ich es vergeblich tat. Ich schob mir ein Lakritzenbonbon in den Mund und zerbrach mir den Kopf, wie man es anstellen mußte, daß die Gladiatoren auf einen aufmerksam wurden.
Wie gingen sie bei ihrer Wahl vor? Nach welchen Kriterien wählten sie ihre Gegner aus?
Wenn es möglich gewesen wäre, sich ihnen anzubieten, hätte ich es getan, denn ich besaß Waffen, mit denen ich sie hätte ausradieren können.
Das Autotelefon riß mich aus meinen Gedanken. Am anderen Ende war Tucker Peckinpah mit einer Hiobsbotschaft: Die Höllen-Gladiatoren hatten erneut zugeschlagen.
Das bedeutete einen zweiten Toten. Ich wollte wissen, wen es diesmal getroffen hatte.
»Barry ›Fist‹ Jagger«, antwortete der Industrielle. »Er war…«
»Ich weiß, wer Barry ›Fist‹ Jagger war, Partner«, fiel ich ihm ins Wort und drehte das Autoradio ab, denn die Musik paßte nicht zu dieser Situation.
»Wo ist es passiert?« fragte ich mit zugeschnürter Kehle.
Tucker Peckinpah erzählte mir alles, was er wußte, und ich fuhr sofort los. Vielleicht hatten die Höllen-Gladiatoren diesmal eine Spur hinterlassen, die es mir möglich machte, ihnen auf die verdammte Pelle zu rücken.
Ich hatte im Moment nur diese eine Hoffnung, und ich klammerte mich verbissen daran.
***
Simon Plummer hatte endlich Kowalskis Adresse, stürmte jetzt aber nicht einfach drauflos, weil er keine Lust hatte, dem Super-Dealer ins offene Messer zu laufen. Er wollte die Sache ganz langsam und mit
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