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171 - Höllen-Gladiatoren

171 - Höllen-Gladiatoren

Titel: 171 - Höllen-Gladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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kühlem Kopf angehen, sich alles genau überlegen, um das Risiko so niedrig wie möglich zu halten.
    Er mietete einen Wagen, um unabhängig von den öffentlichen Verkehrsmitteln zu sein. Obwohl er Faye Collins eigentlich so gut wie nicht kannte, glaubte er, ihr diesmal vertrauen zu können. Sie würde Kowalski nicht warnen. Schon deshalb nicht, weil sie dann zugeben mußte, dem Detektiv aus Amerika die Adresse verraten zu haben.
    Der Mietwagen, ein silbergrauer Mercedes 190, roch noch neu und hatte erst wenige Kilometer auf der Anzeige. Das Fahrzeug war »handlich«, Plummer kam damit gut zurecht.
    Was ihm ein wenig Schwierigkeiten machte, war der Linksverkehr.
    Diese sturen Briten, dachte er. Fast überall auf der Welt fährt man rechts, doch sie müssen es anders machen.
    Er erinnerte sich an seinen ersten Londonbesuch. Da war es ihm besonders schlimm vorgekommen, sich auf den Linksverkehr einzustellen, und wenn er zu Fuß eine Straße überquert hatte, hatte er in neun von zehn Fällen in die falsche Richtung gesehen, weil ihm das einfach so in Fleisch und Blut übergegangen war.
    Das Haus, in dem Dean Kowalski wohnte, war ein kleiner Palast, der seinem neuen Geschäftspartner John Jewison gehörte. Angeblich besaß Jewison mehrere Häuser. Er strafte damit den Spruch Lügen, wonach sich Verbrechen nicht auszahlten. Jewison lebte phantastisch davon.
    Aber Plummer wollte sich nicht auch noch um diesen Mann kümmern. Er durfte sich nicht verzetteln, mußte sich auf Kowalski konzentrieren.
    Das Grundstück war mit einer nicht sehr hohen Backsteinmauer eingefriedet. Plummer sah zwei Männer, die auf der großen Natursteinterrasse standen und miteinander redeten.
    Sie waren warm angezogen und hatten offenbar die Aufgabe, das Haus und Dean Kowalski zu bewachen, was sie aber nicht besonders ernst nahmen. Das kam Simon Plummer zugute.
    Es dürfte nicht schwierig sein, die Mauer zu überklettern und das Haus unbemerkt zu erreichen, überlegte er.
    Allerdings nicht bei Tageslicht. Er mußte warten, bis es dunkel geworden war und sich im Schutz der Finsternis an das Haus heranpirschen.
    Er sah sich das Anwesen von allen Seiten an, kehrte zum Mercedes zurück und stieg ein. Wie viele Männer bei Kowalski waren, entzog sich seiner Kenntnis. Gesehen hatte er insgesamt vier – die beiden auf der Terrasse, und zwei Männer hatten sich kurz an den Fenstern gezeigt.
    Vier Gangster plus Dean Kowalski gegen einen Verrückten namens Simon Plummer, der es sich in den Kopf gesetzt hatte, den Groß-Dealer zur Strecke zu bringen, und den nichts davon abbringen konnte.
    Faye Collins war felsenfest davon überzeugt, daß er es nicht schaffte, nun lag es bei ihm, zu beweisen, daß sie ihn unterschätzte. Noch einmal ließ er sich nicht von hinten mit einem Totschläger über die Rübe hauen.
    Er startete den Motor und fuhr nach Euston, wo er in einem Selbstbedienungsrestaurant zwar kein fürstliches, dafür aber reichliches Mahl zu sich nahm.
    Er trank Ale dazu, das leichte Bier, um einen klaren Kopf zu behalten.
    Allmählich kam die Dämmerung…
    ***
    »Mr. Ballard?« fragte der Mann mittleren Alters, der in der Tür von Barry Jaggers Haus stand. Ich nickte. »Ich bin Inspektor Shelley«, sagte mein Gegenüber.
    Er tat so, als hätte er es mit einem Kollegen zu tun; dafür hatte mit Sicherheit Tucker Peckinpah gesorgt.
    »Wir haben den Toten noch nicht fortgebracht«, erklärte der Inspektor. Er war leicht rundlich, hatte dunkle Augen und ziemlich schütteres Haar, durch das die Kopfhaut glänzte.
    Shelley ließ mich eintreten und schloß die Tür. Vor dem Haus stand der halbe Wagenpark der Londoner Polizei, und die Beamten befanden sich entweder im Haus oder draußen im Garten.
    »Wir haben seinen Trainer verständigt«, sagte Inspektor Shelley. »George Skelton ist im Wohnzimmer – ein gebrochener Mann. Er ist so erschüttert, als hätte er seinen leiblichen Sohn verloren. Die beiden waren ein Herz und eine Seele.«
    »Ich weiß«, sagte ich.
    »Kennen Sie sie persönlich?«
    »Das nicht, aber die Zeitungen berichteten immer wieder über die beiden.«
    »Glauben Sie immer, was in der Zeitung steht, Mr. Ballard?«
    Ich lächelte. »Eigentlich nur das, was ich glauben möchte.«
    Der Inspektor nickte. »Man darf nicht alles kritiklos zur Kenntnis nehmen, was die Journalisten schreiben.«
    »Sie scheinen keine Journalisten zu mögen.«
    »Die meisten von ihnen sind rücksichtslose Aasgeier, denen kein Trick zu schmutzig ist, um an eine

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