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171 - Teutelstango

171 - Teutelstango

Titel: 171 - Teutelstango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Tür zum Schlafraum aufgleiten ließ, wartete dort eine weitere Frau, und ihr Anblick ließ beide Mädchen enttäuscht aufschreien. Enttäuscht und wütend über diese unbekannte Rivalin, die ihnen einen weiteren Teil ihres Diego nehmen wollte.

    Diego Cuarto stutzte. Nicht, daß er sonderlich viel gegen diese dritte geballte Ladung Weiblichkeit einzuwenden gehabt hätte, die sich ihm da zeigte. Er verkraftete auch drei Mädchen auf einen Schlag. Aber da war irgend etwas…
    Etwas Eigenartiges ging von dieser jungen schönen Frau in ihrem hinreißenden engen Kleid mit dem raffinierten, aufregenden Schnitt aus. Etwas, das wiederum Diego ähnlich stark in den Bann zog, wie er sich Carmencita und Andrea abhängig gemacht hatte. Es war eine Ausstrahlung, der er sich auf keinen Fall entziehen konnte.
    Er war dieser Fremden irgendwie ausgeliefert.
    Unwillkürlich ließ er Andrea los. In einem unkontrollierten Reflex glitt die Hand zum Hals. Dort war eine Stelle, an der sich das ganze prickelnde Gefühl zu konzentrieren schien, das ihn durchlief. „Wer sind denn die beiden
putas?"
fragte die fremde Frau mit spöttischem Unterton. „Meinst du nicht, daß ich dir reiche? Schick sie weg!"
    Diego wollte nicken. Sie hatte ja so recht, diese Fremde in seinem Schlafraum. Aber irgend etwas störte ihn nun doch. Und dennoch konnte er nichts gegen dieses Störende tun, er konnte es sich nicht bewußt machen, nicht handeln, die Störung auszuschalten.
    An der Wand gegenüber dem Bett hing ein riesiger Spiegel. Diego konnte direkt hineinschauen. Er sah sich selbst, einen Schritt daneben Andrea, und direkt hinter ihnen war Carmencita. Aber eine vierte Person hätte zu sehen sein müssen. Die schöne Fremde!
    Doch sie wurde nicht vom Spiegel reflektiert.
    Da wußte Diego, mit wem er es zu tun hatte, und schlagartig war die Todesangst wieder da, aber er befand sich im Bann der Vampirin, und er konnte sich ihr nicht widersetzen.
    Glücklich lächelnd sah der Dämon seiner Mörderin entgegen.

    Es dauerte auch bei Andrea Jimenez eine Weile, bis sie begriff, was da nicht stimmte: Die Fremde besaß kein Spiegelbild! Etwas zerriß in Andrea. Sie blickte noch einmal hin, um sich zu vergewissern. Aber sie konnte sich nicht täuschen. Die Fremde stand so, daß sie im Spiegel hätte zu sehen sein
müssen.
    Andrea erinnerte sich an die alten Erzählungen.
Vampire haben kein Spiegelbild.
Und sie erinnerte sich an ihr Erlebnis mit jener Coco Zamis, die sich selbst eine Hexe genannt hatte.
Taro Munante, dem der von Ricardo entwendete Mercedes gehörte, war von einem Vampir getötet worden…
    VON EINEM VAMPIR!
    Diese fremde Frau, die Carmencita und ihr ihren Diego abspenstig machen wollte, war eine Vampirin. Sie mußte es einfach sein!
    Gegen Vampire schützt Knoblauch und Weißdorn. Sonnenlicht tötet sie, und ein geweihtes Kreuz schlägt sie in die Flucht.
    Andrea trug immer ein geweihtes Kruzifix am silbernen Halskettchen, schon seit vielen, vielen Jahren. Und jetzt entsann sie sich an diesen kleinen Gegenstand.
    Sie riß die Bluse auf.
    Sie sprang zwischen Diego und die spiegelbildlose Vampirin, und das kleine Kruzifix leuchtete förmlich auf. Die Vampirin aber schrie.
    Sie riß beide Arme hoch, versuchte, sich gegen den Anblick zu schützen. Aber sie vermochte es nicht. Sie wurde von einer unsichtbaren Kraft zurückgestoßen, dem Fenster entgegen, schrie immer noch und stürzte gegen das Glas. Es platzte nach außen weg. Die Vampirin kippte in die Nacht. Sie schrie immer noch, aber ihr Schrei verebbte. Das Rauschen wilder großer Schwingen erklang. Andrea begriff ihren eigenen Mut nicht, als sie bis zum Fenster vordrang, hinaussah, aber sie konnte die Vampirkreatur nicht mehr erkennen.
    Doch sie erkannte etwas anderes, als sie sich umdrehte.
    Sie erkannte, wie sehr sie getäuscht worden war. Der Bann war gerissen in dem Moment, als sie die geballte Macht des geweihten Kruzifixes einsetzte. Es zersprengte auch den Bann des Dämons Diego.
    Sie sah seine schwarzen Augen, und sie haßte ihn plötzlich. Sie war angeekelt von diesem unheimlichen Mann, der skrupellos versuchte, sie als Bettgespielin zu mißbrauchen. Sie war bestürzt über sich selbst, daß sie ihm gefolgt war, daß sie sich ihm förmlich an den Hals geworfen hatte.
    War es so leicht, den Mann zu vergessen, dem man liebte?
    „Ricardo!" stöhnte sie. „Ich gehöre zu Ricardo, nicht zu dir, du Monstrum! Du Monstrum, du Ungeheuer!" Und sie rannte an ihm vorbei, und er, der das Gleißen

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