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1710 - Mission in Magellan

Titel: 1710 - Mission in Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Charakterzüge der Löwenmenschen.
    Drinnen ging es sauber und ziemlich geregelt zu. An den langen Tischen saßen zahlreiche Besucher zusammen; allerdings bunt zusammengewürfelt, was die Volkszugehörigkeit betraf. Die Oxtornerin sah außer Gurrads auch Arkoniden. Akonen. Terraner. Palpyroner, Ertruser. Zaliter und Epsaler. Auch ein paar Springer sowie ein Unither waren darunter.
    Die Hanse-Sprecherin trug eine Bordkombination mit den Rangsymbolen eines Schiffskapitäns der Liga Freier Terraner. Das machte es ihr möglich, an einem Tisch Platz zu nehmen, an dem einige Kapitäne saßen.
    Sieben Gurrads, zwei Springer, ein Akone und drei Arkoniden spielten Hummusch, ein gurradsches Computerspiel mit komplizierten Regeln.
    Sie stellte sich vor und wurde nach kurzer Zeit und ohne große Umstände als Mitspielerin akzeptiert.
    Allmählich kam sie mit den Kapitänen ins Gespräch. Während die Gurrads eher zurückhaltend auf Diljas Bemühungen reagierten, das sie interessierende Thema anzuschneiden, fand sie in dem Springerpatriarchen Galeimar einen ausgesprochen gesprächigen Typ.
    Nachdem sie ihm durch das Spendieren dreier Runden Poschtschar. einem hochprozentigen klaren Schnaps mit Anisgeschmack, die Zunge ein wenig mehr gelockert hatte, redete er bereitwillig über die in Magellan kursierenden Warnungen vor dem Durchfliegen der sogenannten „Verwunschenen Wolke", einer kleinen Dunkelwolke.
    „Die gurradschen Raumschiffer meiden alle diese Gegend", erzählte er ihr und brach in das brüllende Gelächter aus, das typisch für Springer war.
    Als er sich wieder beruhigt hatte, fuhr er fort: „Es soll dort häufiger als anderswo zu Unfällen kommen. Allerdings konnte ich mit niemandem sprechen, der selbst einen Unfall gehabt hätte."
    Er schwieg und musterte Dilja prüfend.
    „Das glaube ich nicht", sagte die Hanse-Spezialistin herausfordernd.
    „Wenn es in dieser Dunkelwolke häufig zu Unfällen kommt, muß es logischerweise auch zahlreiche Raumfahrer geben, die dort in einen Unfall verwickelt waren."
    Der Patriarch blickte sich verstohlen um.
    „Vielleicht, weil dort bisher niemand einen Unfall überlebt hat", flüsterte er dann hinter vorgehaltener Hand.
    „Das ist doch Unsinn", entgegnete Dilja, ebenfalls leise. „Wenn niemand die Unfälle überlebte; wer sollte dann wissen, daß es in dem Gebiet häufiger als anderswo zu Unfällen kommt?"
    „Suchst du Streit?" fragte Galeimar und ballte die Fäuste. „Erst fragst du mich nach Gerüchten über eine Gefahrenzone, und dann tust du so, als hätte ich dich angelogen."
    „Nein, das tue ich nicht", sagte die Oxtornerin beschwichtigend. Sie senkte die Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. „Ich will nur sicher sein, daß eine bestimmte Person, die mit ihrem Schiff in die Verwunschene Wolke einfliegt, für immer verschwunden bleibt. Aber hier gibt es zu viele Ohren, die mithören. Komm, wir gehen an die Bar dort hinten! Ich gebe noch einen aus."
    „Das hört sich schon besser an", sagte der Springer besänftigt.
    Unsicheren Ganges folgte er Dilja an eine der drei Theken in dem hallengroßen Kneipenraum.
    Auf Galeimars Wunsch bestellte die Oxtornerin zwei Flaschen süßen Wein, Danach versuchte sie, mehr Einzelheiten zu erfahren. Aber mehr schien der Patriarch nicht zu wissen. Vor allem hatte er keine Ahnung über die Koordinaten der „Verwunschenen Wolke.
    Da er schon bald nur noch wirres Zeug lallte und die Kneipe sich immer mehr bevölkerte, beschloß Dilja Mowak, ihre Recherchen für diesen Tag einzustellen.
    Sie verließ den „Ankerplatz der Verwegenen" .Draußen winkte sie einem Gleitertaxi, um sich zur IRA ROGABERG zurückbringen zu lassen.
    Der Standplatz des Fernaufklärers war rund vierzig Kilometer entfernt.
    Der Gleiter flog auf dem Weg dorthin in geringer Höhe über die Lagerhallen, Werften, Amüsierviertel und billigen Hotelareale am Rande des Raumhafens.
    Als er einen ausgedehnten Flecken Ödland überquerte, hatte die Hanse-Spezialistin plötzlich das Gefühl drohender Gefahr.
    Sie drehte sich um - und sah einen anderen Gleiter als dunklen Schatten von hinten aufholen. Der andere flog erheblich schneller als erlaubt und ohne Licht.
    Dilja Mowak wußte sofort, daß der oder die Insassen es auf sie abgesehen hatten. Jemand mußte ihr Gespräch mit dem Springer belauscht und ihre Nachforschungen als unerwünscht eingestuft haben.
    Zu ihrem Pech konnte man nicht einfach in die Steuerung eines vollrobotischen Gleitertaxis eingreifen, um ein

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