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1710 - Mission in Magellan

Titel: 1710 - Mission in Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die ihre Unternehmen zu einer Art Genossenschaft zusammengelegt haben, um maximale Gewinne erwirtschaften zu können. Das ist innerhalb der Magellanschen Wolken die bevorzugte Regierungsform, zwar nicht gerade sehr demokratisch, aber recht effektiv für Regierende und Regierte." Grujic hob verlegen die Schultern.
    „Eine galaxisweite Organisation wie beispielsweise unser Galaktikum existiert in den beiden Wolken nicht. In wenigen Fällen herrschen einzelne Patriarchen über ein Sonnensystem und den ringsum liegenden Raumsektor. Es sind sozusagen kleine Sternenreiche mit Durchmessern von mehreren hundert bis etwas über tausend Lichtjahren Durchmesser.
    Im Falle von Gingaresch. wo ich rund fünf Jahre lang Leiter des Hansekontors war. hat eine Militärdiktatur das Sagen, die man als gemäßigt bezeichnen könnte: keine brutale Unterdrückung, aber extrem straffe Führung mit wenig Rechten für das Volk."
     
    *
     
    Nachdem die obligatorischen Formalitäten im Raumhafen erledigt waren, ließen sich Dilja Mowak und Mooram Grujic mit einem Gleitertaxi zur Administration des Konsortiums der Zweiundzwanzig bringen.
    Sie war in einem einzigen massiven Block von nur rund zehn Metern Höhe untergebracht, aber mit einer Ausdehnung von etwa dreißig Quadratkilometern, errichtet in der Form eines Pentagon-Dodekaeders, also eines von zwölf kongruenten Fünfecken begrenzten Bauwerks.
    Der schmucklose Block war in einen Park eingebettet, der an die ursprüngliche afrikanische Trocken-Savanne Terras erinnerte. Ein Prallfeldschirm spannte sich über das Bauwerk und den Park. Er schützte vor dem Dauerregen, der die an Trockenheit angepaßten und wahrscheinlich importierten Pflanzen des Parks sonst ertränkt hätte.
    „Ein Zeichen für soliden Wohlstand", bemerkte Mooram. „Die meisten anderen Wirtschaftssphären der Gurrads sind ärmer dran. Vor allem jene, die weiter von der Milchstraße weg liegen."
    Nachdem die beiden Galaktiker sich angemeldet hatten, wurden sie zum Allerheiligsten des Dritten Vorsitzenden des hiesigen Konsortiums geführt.
    Ein überdurchschnittlich großer und sehr breit gebauter Gurrad mit goldbrauner mächtiger Löwenmähne begrüßte sie in gepflegtem Interkosmo; er stellte sich als Ruschkort vor.
    Nach dem üblichen Austausch von Höflichkeiten kam die Hanse-Spezialistin zur Sache. Sie hatte sich inzwischen dafür entschieden, dem Gurrad weitgehend reinen Wein einzuschenken. Es wäre zu unnötigen diplomatischen Verwicklungen gekommen, wenn sie den Dritten Vorsitzenden angelogen oder mit Halbwahrheiten abgespeist hätte und das herausgekommen wäre.
    Und es wäre herausgekommen. Das ließ sich voraussehen, denn die Regierenden über eine Raumkugel von 1300 Lichtjahren Durchmesser würden Fremde nicht unbeaufsichtigt nach Geheimnissen in der Großen Magellanschen Wolke suchen lassen, auch wenn sie einer befreundeten Macht angehörten.
    Der Gurrad hörte sich ihre Erklärungen aufmerksam an und musterte Dilja danach eine Weile prüfend.
    „Eine Fabrik der Kosmischen Ordnungsmächte", meinte er nachdenklich. „Wir Vorsitzenden des Konsortiums von Roewis besitzen keine Informationen darüber. Wahrscheinlich existiert GONDARAK längst nicht mehr. Die Erste Schwingungsmacht und ihre Hilfsvölker haben früher ja verheerend in Magellan gehaust und alles vernichtet, was sie für bedrohlich hielten. Aber ich werde selbstverständlich Nachforschungen veranlassen.
    „Danke", erwiderte die Oxtornerin. „Ich würde mich gern persönlich an den Nachforschungen beteiligen. Möglicherweise finde ich aufgrund meines Wissens die Information aus der Masse anderer Informationen heraus, während jemand, der nicht so genau Bescheid weiß, darüber hinwegsieht. Und natürlich möchte ich, daß mein Partner mir dabei hilft."
    Der Gurrad dachte nach. Verständlicherweise wollte er, daß die gesuchte Information zuerst von seinen Leuten entdeckt und überprüft wurde. Doch er konnte sich offenbar auch Diljas Argumentation nicht verschließen. Deshalb erteilte er schließlich seine Zustimmung.
    Trotzdem würde er über alle Aktivitäten der beiden Galaktiker Bescheid wissen: Über den Hauptcomputer des Archivs konnten seine Leute jederzeit feststellen, wo die Oxtorner suchten und welche Informationen sie abfragten.
     
    *
     
    Ein paar Stunden lang suchten Dilja und Mooram vergeblich.
    Im Grunde genommen war es ganz logisch: Die Ereignisse mit Permanoch von Tanxbeech. seinem Orbiter Rhoubil und der Fabrik GONDARAK hatten

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