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1711 - Der Mond-Mönch

1711 - Der Mond-Mönch

Titel: 1711 - Der Mond-Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besonders ist.«
    »Das auf jeden Fall. Ich gehe davon aus, dass es so einen wie ihn kein zweites Mal gibt.«
    Ich winkte ab. »Das wäre auch noch schlimmer, nur hat er mächtige Freunde.«
    Karina ließ mich nicht ausreden. »Die Erben Rasputins? Meinst du die?«
    »Genau die.«
    Ihr Atem pfiff aus dem Mund. »Wenn ich daran denke, wie schnell sie hier waren und welche Mittel ihnen zur Verfügung standen, werde ich schon nachdenklich. Dahinter steckt eine große Macht.«
    »Sehe ich auch so. Aber jetzt frage ich mich, was sie vorhaben. Wie wichtig ist er für sie?«
    Karina runzelte die Stirn. »Sehr wichtig, denke ich. Ich habe ja mit Anatol sprechen können. Es ist klar, dass er mir nicht alles gesagt hat, aber dieser Sobotin ist schon etwas Besonderes. Ich kann mir auch vorstellen, dass er viel weiß, und so komme ich zu dem Ergebnis, dass ihm bekannt ist, wo sich das Maß aller Dinge für diese Gruppe aufhält, nämlich Rasputin.«
    »Gut gebrüllt, Löwe. Dann gehst du davon aus, dass die sogenannten Erben Rasputins es noch gar nicht wissen und sich deshalb die Hilfe des Mond-Mönchs geholt haben.«
    »So sehe ich das.«
    Ich schaute meinen Atemwolken nach, die aus meinem Mund quollen. »Wir haben das Nachsehen, aber die andere Seite weiß auch, dass wir ihr auf den Fersen sind.«
    »Und ob sie das wissen.« Karina lächelte. »Es ist durchaus möglich, dass sie auf uns nicht gut zu sprechen sind, um es mal vorsichtig zu sagen.«
    Ich nickte ihr zu. »Wir sind Zeugen, und die müssen so rasch wie möglich aus dem Weg geräumt werden.«
    »Bingo!«
    »Das ist ja nichts Neues. Darauf können wir uns einstellen. Allerdings haben wir im Moment nicht viele Möglichkeiten. Es gibt nur den einen Weg. Wir müssen uns in den Wagen setzen und diesen schönen Ort hier verlassen.«
    »Wohin?«
    »Das ist deine Sache, Karina. Du kennst dich in deinem Land aus. Zum Flughafen und dann weiter bis Moskau. Dort können wir nachforschen und …«
    Sie winkte ab. »Nein, das können wir zwar, aber das will ich einem anderen überlassen.« Ihr Gesicht nahm einen weichen Ausdruck an. »Ich werde mich mit Wladimir in Verbindung setzen und ihn mit den Fakten füttern.«
    »Gut. Nur sind es zu wenige.«
    »Wir haben den Namen Sobotin. Muss ich dir noch extra sagen, was die Dienste alles an Material gesammelt haben? Wir können Glück haben und finden diesen Sobotin, wobei nicht nur der Name interessant ist, sondern auch das, was dahintersteckt. Ich habe ein Satellitentelefon im Wagen. Und Wladimir ist sowieso über jede Störung erfreut, die ihn aus seinem Zustand rausholt.«
    »Er ist doch in der Reha«, gab ich zu bedenken.
    »Stimmt.« Jetzt lächelte sie. »Aber du glaubst doch nicht, John, dass Wladimir die freie Zeit, die er dort hat, nutzt, um aus dem Fenster zu schauen. Der mischt schon mit, wenn es sich ergibt. Und da sind die elektronischen Geräte ein Segen.«
    »Okay, so kann man es sehen.«
    »So muss man das sehen.«
    Unser Besuch im Kloster war hiermit beendet. Wir würden nichts mehr finden, was uns weiterhalf. Wichtig war jetzt der Anruf in Moskau und auch, dass wir von hier wegkamen …
    ***
    Der Geländewagen stand dort, wo wir ihn abgestellt hatten. Vom Hubschrauber aus war auch nicht auf ihn geschossen worden, denn alle Reifen waren noch heil. Nur die Fenster waren dabei, zuzufrieren.
    Wir stiegen ein. Zwischen Vorder- und Rückbank hatte Karina eine Tasche geklemmt. Aus ihr holte sie das Telefon, das im Gegensatz zu den normalen Handys wie ein Klotz aussah. Sie holte auch noch ein Smartphone hervor und steckte es in ihre Seitentasche.
    Beide saßen wir vorn. Ich hatte zuvor die Scheibe abgekratzt, sodass zwei breite Lücken entstanden waren, durch die wir nach draußen schauten. So kamen wir uns nicht so eingeschlossen vor.
    Karina zog eine Antenne hervor und versuchte, eine Verbindung zu Wladimir herzustellen. Auch in Moskau war es schon dunkel. Ein Lächeln huschte noch vor der Verbindung über Karinas Lippen, und ihre Augen leuchteten in einer gewissen Vorfreude.
    Sie und Wladimir waren ein Paar, sie wohnten auch zusammen, und es machte Karina nichts aus, dass ihr Freund im Rollstuhl saß. Wenn sie nicht im Haus war und sich um ihn kümmern konnte, erschien zu dieser Zeit ein Betreuer, der ihnen bekannt war und zur gleichen Firma gehörte.
    »Jetzt bin ich gespannt«, sagte sie leise.
    »Ich auch.«
    Es verging schon Zeit, sodass unsere Geduld auf eine harte Probe gestellt wurde.
    Das Glück stand auch in

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