Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1711 - Der Mond-Mönch

1711 - Der Mond-Mönch

Titel: 1711 - Der Mond-Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
dieser kalten Einsamkeit auf unserer Seite, denn Wladimir meldete sich. Es gab auch hier einen Lautsprecher im Telefon, sodass ich mithören konnte.
    »Habe ich dich geweckt?« Karina sprach jetzt Englisch.
    »Ha, ich kann sowieso nicht schlafen. Aber ich denke, dass John Sinclair bei dir ist.«
    »Bin ich, alter Kämpfer, wir sehen uns in Moskau. Ich möchte mal wieder einen Schluck Wodka mit dir trinken.«
    »Werden wir machen, John.« Dann kam er zur Sache. »Hast du nur angerufen, um zu erfahren, wie es mir geht, oder gibt es noch einen anderen Grund?«
    »So ist es.«
    »Dann bin ich gespannt.« Er sprach schnell weiter. »Dreht es sich um den neuen Fall?«
    »Klar.«
    »Probleme?«
    »Keine, die sich nicht lösen lassen.«
    »Hört sich aber nicht so an.« Wladimirs Stimme klang leicht beunruhigt. »Was kann ich für euch tun?«
    »Das wirst du gleich hören. Ich möchte dir zunächst einen Bericht geben.«
    Das tat Karina. Sie sprach schnell und präzise. Es gab keine Schnörkel und überflüssige Worte, und Wladimir Golenkow war ein Mann, der zuhören konnte, wenn es sein musste.
    Immer dann, wenn Karina eine Pause einlegte, bat er darum, dass sie weitersprach, und schließlich hatte er alle Informationen, die wichtig waren.
    »Verdammt, da habt ihr noch mal Glück gehabt.«
    »Stimmt, Wladi. Und wir haben einen Namen. Sobotin. Wir wissen auch, dass er der Mond-Mönch ist und die einzige Spur zu Rasputin, der noch existieren soll.«
    »Da habe ich meine Zweifel.«
    »Die habe ich auch.« Karina räusperte sich. »Wie dem auch sei, wir müssen uns daran halten. Und ich wäre froh, wenn du etwas über diesen Sobotin herausfinden könntest. Kann sein, dass der Name irgendwann mal gespeichert wurde, und wie ich unseren Apparat kenne, ist er auch nicht gelöscht worden.«
    »Das wird schon zutreffen.«
    Beide hörten wir Wladimir Golenkow atmen. »Ich denke, dass ich die Möglichkeit habe, auch hier aus der Reha zu arbeiten. Zudem ist es ruhig, und ich habe was zu tun.« Dann rief er: »Und wie geht es dir, alter Geisterjäger?«
    »Ich kann nicht klagen. Im Moment ist es zwar etwas kalt, aber daran kann man sich auch gewöhnen.«
    »Du sagst es. Und man darf Väterchen Frost auf keinen Fall unterschätzen.« Er gab uns noch den Rat, gut auf uns aufzupassen, dann war die Verbindung tot.
    Karina steckte das Telefon wieder weg. Ihr Gesicht hatte einen harten Zug angenommen, und sie musste auch schwer schlucken. Bestimmt dachte sie dabei an ihren Freund.
    »Jetzt bin ich gespannt, ob Wladimir tatsächlich etwas erreicht. Jedenfalls wünsche ich es uns. Wenn wir Sobotin haben, dann ist der Weg zu Rasputin hoffentlich nicht mehr weit.«
    »Sagen wir so: erst mal zu seinen Erben. Ob es ihn tatsächlich gibt, steht für mich noch in den Sternen.«
    Mit diesem Gedanken drehte Karina den Zündschlüssel und startete den Wagen.
    ***
    Vor uns lag keine Spazierfahrt. Das hatten wir bereits auf dem Weg zum Kloster erlebt. Wieder würden wir vergeblich nach einer Straße suchen und konnten uns nur nach diesen Stangen richten, die den Verlauf der Straße markierten.
    Beide sprachen wir nicht viel. Zudem musste sich Karina konzentrieren. Ich hatte ihr auch vorgeschlagen, sie abzulösen, und sie hatte zugestimmt.
    »Das werden wir machen, wenn ich mich zu müde fühle. Zunächst bin ich froh, dass mich mein innerer Motor wach und auf Touren hält.«
    »Das sehe ich auch so.«
    Schnee, wohin wir schauten. Es war auch keine flache, sondern eine wellige Landschaft, sodass die verschneiten Hügel aussahen wie erstarrte und mit Schnee bedeckte Wogen.
    Der Himmel über uns zeigte keine Veränderung, immer wieder sahen wir den Mond, der wie ein kaltes gelbes Auge auf uns nieder schaute, als wollte er unseren Weg begleiten.
    Ich machte mir meine Gedanken, die sich nur um ein Problem drehten. Es waren die Angreifer im Hubschrauber, und ich fragte mich, ob sie aufgegeben hatten. War es ihnen nur wichtig gewesen, Sobotin zu befreien, oder steckte noch mehr dahinter? Sie wussten jetzt, dass es zwei Zeugen gab, über die sie sich Gedanken machen mussten. Das heißt, es konnte durchaus möglich sein, dass sie uns auf ihre Abschussliste setzten.
    Karina sprach mich an. »Wenn ich dich so anschaue, gehe ich davon aus, dass du dir Gedanken über den Hubschraubereinsatz machst. Oder liege ich da falsch?«
    »Liegst du nicht.«
    »Und? Was denkst du darüber?«
    »Nun, wir sind zwei Zeugen, daran sollten wir immer denken, und diese Bande nimmt auf

Weitere Kostenlose Bücher