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1711 - Kristallplanet Mars

Titel: 1711 - Kristallplanet Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erheben, aber sie sank matt in ihren Sessel zurück. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn.
    In dieser Sekunde schrillten in ganz Vetrahoon City die Alarmsirenen.
    Die gesamte Beleuchtung in der Stadt schaltete sich ein. Automatisch wurden in allen privaten Empfangsanlagen die Notkanäle aktiviert.
    Auch in der Wohnung von Merya Peheivan und in der Steuerzentrale der robotischen Fabrik erhellte sich ein Bildschirm.
    Eine Kunststimme erklang.
    „Katastrophenalarm! Südlich von Vetrahoon City ist ein Kristallsplitter niedergegangen. Die gesamte Region südlich des Kamee-Flusses muß wegen drohender Lebensgefahr sofort geräumt werden. Bewegt euch nach Norden in Richtung TV-Turm und Gayo-Park. Achtet auf die Anweisungen an den Transmitterstationen. Weitere Anweisungen folgen."
    „Hast du das gehört, Drosta?" fragte die Freundin hektisch. „Du bist mitten im gefährdeten Gebiet. Schaffst du es allein nach draußen?"
    „Ich weiß es nicht". jammerte die Frau. „Wo bleibt Eric? Mir ist so schlecht."
    „Ich hole euch da raus!" versprach Merya Peheivan. Sie schaltete ungewöhnlich schnell.
    „Ich habe einen Gleiter und einen guten Hausroboter. Halt durch, Drosta!"
    Die Freundin verdrehte die Augen und reagierte nicht mehr. Sie sah nicht mehr, wie Eric sich in den Raum schleppte und das Tablett mit den Speisen und Getränken aus seinen Händen kippte.
    „Wir müssen hier raus!" stöhnte der Mann.
    Mit letzter Kraft zerrte er seine Lebensgefährtin über die Schulter und eilte mit ihr die steile Treppe hinunter. Die robotischen Fabrikationsanlagen hatten ihre Tätigkeiten mit Auslösung des Alarms eingestellt. Es herrschte eine gespenstische Ruhe in der großen Halle.
    Eric Wood erreichte den Ausgang. Über zehn Minuten hatte er für eine Strecke von gerade mal einhundert Metern gebraucht. Seine Kräfte ließen rapide nach.
    Über den großen Hof schleppte er sich zum Fabriktor, wo seine Frau ihren Gleiter abgestellt hatte. Er erlebte eine böse Überraschung.
    Bevor er das Pförtnerhäuschen erreichte, verging dieses in einer gewaltigen Explosion. Der Mann wurde zu Boden geschleudert. Drosta entglitt seinen Händen.
    Eine weitere Explosion zerfetzte das Fabriktor.
    Mehrere Gestalten huschten herein und bemächtigten sich der vier Gleiter, die an der Mauer standen. Bevor Eric wieder auf den Beinen war, waren alle vier Fahrzeuge verschwunden. Sie stiegen in den Nachthimmel hoch und orientierten sich in nördlicher Richtung.
    „Ist denn hier kein Mensch, der uns hilft?" schrie er aus Leibeskräften.
    Aber dann verstummte er schnell, denn er mußte sich übergeben. Die dröhnenden Schmerzen in seinem Kopf wurden stärker.
    „Merya", murmelte seine Lebensgefährtin. „Achte auf ihren Gleiter. Sie holt uns hier raus."
    Eric gab nichts auf ihre Worte. Er konnte sich ausmalen, was jetzt in Vetrahoon City los war. Das Geschrei der Menschen drang schon jetzt an seine Ohren.
    Und es kam nur aus einer Richtung. Aus Norden.
    Südlich der Fabrik herrschte schon die Stille des Todes.
    Er raffte sich noch einmal auf und zog Drosta mit sich hoch. Die Frau verdrehte die Augen, würgte pausenlos. Dennoch erreichte er die Straße vor dem Fabriktor.
    Eine reglose Gestalt lag wenige Schritte entfernt im eigenen Blut. Eric vermutete, daß sie von den Gleiterräubern niedergeschlagen worden war.
    Er blickte nach oben. Mehrere Fahrzeuge jagten in geringer Höhe in nördlicher Richtung. Um Drosta und ihn kümmerte sich niemand.
    Eric Wood wußte, daß es in der Nähe eine Transmitterstation gab, aber er kannte deren genaue Lage nicht.
    Die Straßen waren fast völlig leer; hier im Industrieviertel lebten kaum Menschen. Woher die Räuber gekommen waren, die den Fabrikeingang gesprengt und die Gleiter entwendet hatten, war ihm sowieso ein Rätsel.
    Offensichtlich hatten sie in völliger Panik gehandelt.
    Er orientierte sich nach rechts, denn nach seinem Gefühl war das die nördliche Richtung. Und wenn er alles richtig verstanden hatte, was über den Katastrophenkanal gesendet worden war, dann kam die Gefahr aus dem Süden.
    Bis zur nächsten Querstraße brauchte er fünf Minuten, die ihm wie eine Ewigkeit vorkamen. Mehrere Gleiter Schossen in niedriger Höhe an ihm vorbei, aber auch jetzt kümmerte sich niemand um ihn und Drosta.
    Eine ältere Frau, die nur mit einem Nachthemd bekleidet war. taumelte aus einem Hauseingang auf ihn zu.
    „Hilfe!" röchelte sie.
    Bevor sie Eric erreicht hatte, stürzte sie auf den Betonboden.
    Der Mann

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