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1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

Titel: 1713 - Carlotta und die Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht so schlecht aus …«
    »Wie meinst du das?«
    Er nickte ihr zu. »Stell dir mal vor, wie müssen plötzlich fliehen. Hier hast du sogar genügend Platz, um deine Flügel auszubreiten. Dann kommen wir weg.«
    »Stimmt, aber die anderen Vögel auch. Die haben hier einen idealen Startplatz.«
    »Gebe ich zu.«
    »Und was hast du jetzt vor? Haben wir genug gesehen? Oder dringen wir tiefer in den Wald ein?«
    »Das ist ein Problem. Wir haben ja bisher nichts entdeckt.«
    »Klar. Und das ärgert dich?«
    »Nein, ich wundere mich nur. Und ich denke auch an den Mann, den sich die verdammten Geier geholt haben. Hier muss er doch irgendwo sein. Den will ich finden, aber nicht als Toten.«
    Carlotta überlief ein Schauer bei diesen Worten. Sie hatten die Vögel zwar gesehen, kannten sie aber nicht, und so wussten sie auch nichts über ihre Reaktionen und ihr Vorhaben. Das war schon ein Risiko, denn sie konnten dabei eine böse Überraschung erleben.
    Die Bäume wirkten inmitten der Dunkelheit auf dem hellen Schneeboden wie starre in die Luft ragende Säulen.
    »Jetzt ist guter Rat teuer, hätte Maxine gesagt.«
    Johnny grinste nur. Dann meinte er: »So leicht geben wir nicht auf.«
    »Dann bin ich mal gespannt.«
    »Ich mache erst mal Licht.«
    »Was?« Carlotta erschrak heftig. »Willst du wirklich auf uns aufmerksam machen? Bisher hat man uns nicht entdeckt. Aber jetzt wird man uns bestimmt sehen können.«
    »Es ist ja kein heller Scheinwerfer, ich will auch nur herausfinden, ob es einen Weg gibt, den wir nehmen können. Ist das in deinem Sinne?«
    »Ist schon gut.«
    Johnny drehte an der Lampe, und augenblicklich entstand ein heller Arm, der in die Dunkelheit stieß und an einem der kahlen Baumstämme einen Kreis hinterließ.
    Johnny drehte sich langsam. Der bleiche Lichtarm machte die Bewegung mit. Er tanzte von Stamm zu Stamm, huschte auch in die Lücken zwischen den Stämmen und ließ den schmutzigen Schnee heller erscheinen, aber das war auch alles.
    Johnny hatte damit gerechnet, Spuren zu finden. Das war aber nicht der Fall. Es gab keine Abdrücke auf dem Boden, und so etwas wie einen Weg entdeckten sie auch nicht. Sie standen mutterseelenallein auf dieser Lichtung und blieben es auch. Kein Vogel bewegte sich im Wald oder über ihnen. Jedenfalls waren keine Geräusche zu hören.
    Johnny senkte die Lampe wieder und schaltete sie aus. Sie mussten sich erst wieder an die Dunkelheit gewöhnen, und Carlotta musste unbedingt eine Frage loswerden.
    »Wie geht es jetzt weiter?«
    »Lass uns mal nachdenken.«
    »Sollen wir zurückfahren und uns damit abfinden, nichts erreicht zu haben?«
    »Das wäre frustrierend.«
    Sie lachte. »Und was ist das hier?«
    »Auch. Aber wir müssen unsere Chance nutzen! Irgendwo muss sich doch dieser Mensch aufhalten, den sie entführt haben. Ich will nicht hoffen, dass er getötet wurde, aber er ist für mich so etwas wie ein Antrieb. Außerdem will ich wissen, was mit diesen seltsamen Flugwesen los ist. Wieso es überhaupt solche Vögel gibt.«
    »Das weiß ich auch nicht, Johnny. Aber ich muss dir sagen, dass ich nicht zum ersten Mal in einem Waldstück bin und dass ich meine Erfahrungen sammeln konnte.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Ich habe hier in der Gegend schon Werwölfe erlebt und auch eine mächtige Kraft, die dir vielleicht nicht unbekannt ist.«
    »Was oder wen meinst du damit?«
    »Mandragoro!«
    Johnny erschrak. Durch seine Antwort allerdings gab er zu verstehen, dass ihm dieser Name sehr wohl etwas sagte. »Du meinst damit den Umwelt-Dämon?«
    »Ja, so wurde er genannt.«
    »Den kenne ich.«
    »Und weiter?«
    »Ich glaube nicht, dass er unbedingt ein Feind von uns ist.«
    »Das hört sich schon positiv an. An ihn musste ich eben denken, verstehst du?«
    »Glaubst du denn, dass er etwas mit diesen großen Vögeln zu tun hat?«
    »Ich weiß es nicht, ich denke nur, dass hier alles nicht mit rechten Dingen zugeht.«
    Da konnte Johnny nur nicken. Er dachte auch wieder darüber nach, was sie weiterhin unternehmen sollten. Zurücklaufen wollte er nicht, solange sie nichts herausgefunden hatten.
    »Entscheide dich, Johnny!«
    Er nickte. »Okay, wir werden noch ein Stück gehen. Wenn wir bis dahin nichts gesehen haben, dann kehren wir um und werden uns morgen mit der Polizei in Verbindung setzen.«
    »Das ist doch ein Wort.«
    Sie wollten gehen, blieben auch dicht beisammen, schauten aber in verschiedene Richtungen. Und da hatte das Vogelmädchen das Glück, etwas zu

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