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1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

Titel: 1713 - Carlotta und die Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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plötzlich das Gefühl hatte, in einer Falle zu stecken …
    ***
    Vor der Fensterscheibe malte sich eine Szene ab, die zum Glück noch entfernt war. Es gab keine Ruhe mehr. Das Dunkel schien in Bewegung geraten zu sein. Es waren tanzende Schatten, die sich über dem Boden bewegten und den Vorgarten zu einem Tummelplatz gemacht hatten.
    Einige der Vögel näherten sich gefährlich nah dem Fenster, ohne allerdings die Scheibe zu zertrümmern, denn dicht davor drehten sie ab und stiegen wieder in die Höhe.
    Dann waren sie verschwunden, aber Carlotta und Johnny gingen davon aus, dass sie sich nicht auf den Rückzug gemacht hatten. Sie würden noch in der Höhe lauern.
    Beide schauten sich an. Trotz der Dunkelheit sahen sie die Furcht in ihren Blicken.
    »Weg sind sie nicht«, flüstere Carlotta.
    »Das glaube ich auch.«
    »Und ich denke mir«, sie verdrehte die Augen und deutete nach oben, »dass wir sie auf dem Dach finden können.«
    Johnny schwieg. Er wischte sich den leichten Schweißfilm von der Oberlippe. Er schaute noch mal durch das Fenster und sagte mit leiser Stimme: »Das haben wir uns ja gedacht, dass sie keine Ruhe geben würden.«
    »Ja. Nur dass es gleich so viele sind, damit habe ich nicht gerechnet. Die wollen uns.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    Beide waren im Moment ratlos. Aber sie wollten auch nicht aufgeben.
    Keiner schlug vor, die Polizei anzurufen, sie grübelten über einen Ausweg nach, der ihnen allerdings nicht einfiel.
    Schließlich sagte Carlotta: »Wenn wir das Haus verlassen, werden sie sich auf uns stürzen. Also sollten wir hier bleiben.«
    »Und dann?«
    Carlotta hob die Schultern. »Keine Ahnung. Ich denke, dass wir abwarten müssen. Ich glaube auch nicht, dass es etwas bringt, wenn wir bei der Polizei anrufen. Die Vögel würden sofort fliehen, wenn die Polizei hier auftaucht. Dann stehen wir dumm da.«
    »Das stimmt auch wieder.«
    Carlotta ging zum Fenster. Erst sah es so aus, als wollte sie es öffnen. Das ließ sie jedoch bleiben. Dafür brachte sie ihr Gesicht in die Nähe der Scheibe und schaute hinaus in die Dunkelheit.
    »Es ist nichts zu sehen.«
    »Klar, die sitzen auf dem Dach.«
    Carlotta drehte sich wieder um. »Bist du sicher?«
    »Wir haben sie nicht wegfliegen sehen.«
    »Stimmt auch wieder. Und was ist, wenn wir Maxine wecken und sie einweihen?«
    Johnny verzog das Gesicht. »Ich würde sagen, dass es keine so gute Idee ist.«
    »Warum nicht?«
    »Keine Ahnung. Ich höre da auf mein Gefühl. Sie könnte uns behindern, sage ich mal.«
    »Wobei denn?«
    Johnny strich über seine Stirn. »Dass sie etwas von uns wollen, liegt auf der Hand, und jetzt frage ich mich, ob wir dem nachgeben sollen oder nicht.«
    »Was meinst du denn damit?«
    »Wir könnten uns stellen und die Sache abkürzen.«
    Carlotta blies die Luft aus, bevor sie fragte: »Bist du eigentlich bewaffnet?«
    »Nein.«
    »Dann sieht es nicht gut aus.«
    Es kam zu keiner Einigung, was auch nicht nötig war, denn beide hörten etwas, das von draußen an ihre Ohren drang. Es war kein lautes Geräusch, und als sie sich umdrehten, um durch das Fenster in den Vorgarten zu schauen, da sahen sie die großen Körper der Vögel, die mit gewaltigen Flügelschlägen die Flucht zu ergreifen schienen, denn sie alle flogen in einer Formation vom Haus weg und wurden wenig später von der Dunkelheit verschluckt.
    Beide hatten es gesehen, und beide schauten sich an, ohne etwas zu sagen.
    Erst nach einer ganzen Weile meinte Carlotta: »Das verstehe ich nicht.« Sie schüttelte den Kopf. »Was sollte das?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wollten sie vielleicht beweisen, wozu sie fähig sind?«
    Johnny hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. »Ich habe keine Vorstellung. Es hat eine Warnung an uns sein können, aber möglicherweise wollten sie uns auch nur locken. Weg aus dem Haus, verstehst du?«
    Carlotta verzog die Mundwinkel. »Nicht wirklich.«
    Johnny senkte den Blick. Was er sagen wollte, war vielleicht weit hergeholt. Er sprach es trotzdem aus. »Es wäre ja möglich, dass sie sich aus einem bestimmten Grund gezeigt haben, weil sie wollen, dass wir ihnen folgen. Und zwar dorthin, wo sie das Sagen haben.«
    Carlottas Augen weiteten sich. »Das ist aber eine gewagte Theorie.«
    »Weiß ich selbst.«
    Sie dachte nach. »Gesetzt den Fall, du hast recht, Johnny, dann wäre es jetzt unsere Aufgabe, ihnen zu folgen.«
    Johnny drehte sich etwas verlegen zur Seite. »Ja, ich habe schon mit dem Gedanken gespielt.«
    »Du bist

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