Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1714 - Die Beausoleils

Titel: 1714 - Die Beausoleils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Neugierde nicht bezähmen konnte und in ihn eindrang, was keinerlei Probleme darstellte, saß in der Falle und kam nicht mehr heraus.
    Joseph und seine Leute bezähmten also ihre Neugierde. Es genügte ihnen zu erkennen, daß ihre eigene Technik der des Tempels gewachsen war und sie es mit keinem übermächtigen Gegner zu tun hatten.
    Sie mußten exakt dreiundsechzig Stunden ausharren, bis der Tempel endlich, wie durch Geisterhand geweckt, zum Leben erwachte. Überall ging die Beleuchtung an und hüllte die Räume in einen seltsamen Schein, der aus rot- und grünfarbenen Lichtquellen gebildet wurde. Der Tempel wurde von einem gleichförmigen Summen erfüllt, als die verschiedenen Geräte ansprangen. Alles wurde wohl durch Fernsteuerung ausgelöst.
    „Das grünrote Licht tut, vermutlich Facettenaugen gut", sagte Joseph und deutete damit an, daß die Insektenabkömmlinge gekommen waren, um ihren Tempel aufzusuchen und die Moornuks zu prüfen, ob sie würdig waren, das Gesetz zu vertreten. „Hoffentlich treten die Gesetzgeber bald persönlich in Erscheinung, nachdem sie in dem Glauben sein müssen, daß niemand das Tabu verletzt hat."
    Es dauerte dennoch eine geraume Weile, bis durch Lebewesen Bewegung in die leeren Tempelhallen kam. Insgesamt konnten die „Beausoleils" fünf Insektenabkömmlinge ausmachen, die alle von derselben Gestalt wie der Büßer vom Planeten der Dogues waren. Zum erstenmal konnten sie aber auch ihre Gesichter sehen. Sie hatten mächtige runde Köpfe, die von großen rötlichen Facettenaugen dominiert wurden, ihre Mundzangen scharrten ständig gegeneinander. Aber das waren nicht ihre Sprechwerkzeuge; die Laute, mittels derer sie sich verständigten, wurden durch Stimmbänder erzeugt und durch die Mundzangen nur zusätzlich moduliert.
    „Wir gehen aufs Ganze", beschloß Joseph, als er erkannte, daß die Insektenwesen nur zu fünft waren. Ursprünglich hatte er vorgehabt, zuerst zu taktieren und vorsichtiger zu Werke zu gehen. „Wir schnappen sie uns und nehmen sie gefangen. Das führt uns am schnellsten ans Ziel. Ihre Artgenossen im Raumschiff werden es nicht wagen, den Tempel unter Beschuß zu nehmen."
    Auf ein Zeichen Josephs stürmten die „Beausoleils" aus ihrem subplanetaren Versteck. Die Beleuchtung des Tempels begann zu blinken, das war das einzige Alarmzeichen. Aber da die „Beausoleils" Zeit genug gehabt hatten, die Schutzeinrichtungen des Tempels auszukundschaften, waren sie deutliche Ziele und konnten durch entsprechenden Beschuß ausgeschaltet werden. Nur wenige Minuten nach Beginn des Sturmlaufes waren die fünf Insektenwesen umzingelt und ihrer Ausrüstung beraubt. Sie leisteten keinen Widerstand.
    „Tut mir leid, daß wir euch so rüde behandeln müssen", sagte Joseph in Interkosmo, während der Translator seines SERUNS auf das Idiom der Moornuks justiert war. „Aber da sich die Moornuks so ängstlich und überhaupt nicht kooperativ zeigten, war dies die einzige Möglichkeit, mit euch in persönlichen Kontakt zu treten. Wir sind friedfertige Planetarier, die Kontakt mit anderen raumfahrenden Völkern suchen. Wir halten nur nichts von dieser Art des Versteckspiels. Darum sind wir den direkten Weg gegangen. Wir sind auch nicht so leichtgläubig wie die Moornuks und andere Völker dieser Sternenballung - und auch nicht so leicht einzuschüchtern. Wenn ihr das akzeptiert, dann können wir uns über das Gesetz unterhalten."
    Die Insektenwesen standen reglos da und hörten Joseph ungerührt zu.
    Ob das Überheblichkeit war oder ob sie ihrerseits durch das plötzliche Auftauchen der „Beausoleils" eingeschüchtert worden waren, war nicht zu beurteilen. Jedenfalls schienen sie zur Bewegungslosigkeit erstarrt.
    Gleich darauf war es jedoch an Joseph und seinen Leuten, verblüfft zu sein, als sie von der Robotanlage des Tempels Antwort bekamen. Es war nicht die Tatsache an sich, die sie so sehr überraschte, sondern in welcher Sprache der Robot zu ihnen sprach.
    Die Automatenstimme sprach in Interkosmo: „Euer Idiom wird an diesem Ort verstanden. Ihr braucht euch nicht des Geblökes der Moornuks bedienen. Wäre es angebrachter, sich an diesem Ort des Armadaslangs zu bedienen?"
    Obwohl die Tatsache, es hier offenbar mit einem Volk aus der Endlosen Armada zu tun zu haben, Joseph völlig unerwartet traf, schaltete er schnell. Es ärgerte ihn lediglich, daß der Syntron seines SERUNS ihn nicht darauf aufmerksam gemacht hatte, daß sich die Insektenwesen in Armadaslang unterhielten. Daß

Weitere Kostenlose Bücher